Verstopfung beim Hund
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Jeder Tierarzt wird Ihnen bestätigen das Sie anhand des Kots eines Hundes viel über seine Gesundheit sagen können. Das wissen auch wir Hundebesitzer, weshalb wir uns große Sorgen machen, wenn unsere Hunde an Verstopfung leiden. Diese Sorgen machen wir uns auch zurecht. Verstopfung beim Hund kann in einigen Fällen zu ernsthaften Komplikationen führen. Weshalb Ihr Hund eine Verstopfung hat, wie er diese bekommen hat und was Sie jetzt unternehmen sollten erfahren Sie hier.
Überblick
- So bekommen Hunde Verstopfung
- Daran erkennst du Verstopfung beim Hund
- Wie man eine Verstopfung bei Hunden behandelt
Was ist Verstopfung beim Hund?
Normalerweise erleichtern sich Hunde täglich mindestens einmal. Wenn Sie Ihren Hund während des Gassi Gehens dabei beobachten, wie er vergeblich dazu ansetzt Kot abzusetzen oder die abgesetzte Menge viel weniger ist als, sonst obwohl er einen äußerst angestrengten Eindruck macht, leidet er möglicherweise an Verstopfung. Prüfen Sie den abgesetzten Hundekot. Ist dieser trocken und hart kann das ein erster Hinweis auf eine Verstopfung sein.
Die häufigste Ursache einer Verstopfung ist die falsche bzw. minderwertige Ernährung.Bedarfsquiz
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Anders als viele glauben spricht man nicht erst von einer Verstopfung, wenn der Hund überhaupt nicht in der Lage ist, Kot abzusetzen, sondern auch wenn das Absetzen große Schwierigkeiten bereitet.
Wie bekommen Hunde eine Verstopfung?
Die Liste, wie Hunde eine Verstopfung bekommen, ist lang. Manche Gründe liegen auf der Hand, andere sind etwas verzwickter und bedürfen in jedem Fall einer Untersuchung durch den Tierarzt.
Bei der Verstopfung muss unterschieden werden, ob diese akut oder chronisch auftritt, was vollkommen unterschiedliche Ursachen haben kann.
Mögliche Gründe einer akuten Verstopfung:
- Der Hund hat einen Fremdkörper gefressen
- Der Hund stand unter Stress oder hatte Angst
- Einnahme von Medikamenten (gegen Allergien, Betäubungsmittel)
- Verletzungen (z. B. Kreuzbandriss, Wirbelsäulenerkrankungen Bandscheibenvorfall)
- Plötzlicher Futterwechsel
- Geschlucktes Fell, das den Hundekot verhärtet
- Akute Dehydration
- Akuter Bewegungsmangel
Mögliche Gründe einer chronischen Verstopfung:
- Falsche Ernährung (Ballaststoffmangel)
- Übergewicht
- Chronischer Flüssigkeitsmangel
- Chronischer Bewegungsmangel
- Arthrose
- Erkrankungen des Dickdarms (z. B. Megakolon)
- Neurologische Störungen
- Tumoren im Verdauungstrakt
- Hormonelle Erkrankungen
Tritt die Verstopfung nur selten auf ist es wahrscheinlich, ein akuter Grund der Verursacher ist. Anders ist es, wenn sich der Zustand immer öfter wiederholt. In solchen Fällen ist die genaue Diagnose etwas schwerer.
Suchen Sie einen Tierarzt auf, damit er Ihren Hund auf unterliegende Stoffwechselerkrankungen untersuchen kann. Möglicherweise wird er Ihnen ebenfalls einen Futterwechsel empfehlen oder Ihrem Liebling mehr Bewegung verschreiben.
Ältere Hunde und Rassen mit langem Fell sind tendenziell häufiger von einer Verstopfung betroffen.
Wie erkenne ich, ob mein Hund Verstopfung hat?
Ihr Hund hat, beim Gassi gehen wiederholt keinen Kot abgesetzt, folglich fragen Sie sich, ob er womöglich an einer Verstopfung leidet. Aber woran können Sie den Zustand erkennen?
Das eindeutigste Anzeichen einer Verstopfung beim Hund ist das Verhalten unserer Hunde. Wenn Ihr Hund zum Kot absetzen ansetzt und Sie bereits den gewohnten Griff in die Tasche machen, um eine Kottüte hervorzuholen halten Sie kurz inne und beobachten Ihren Hund genau:
- Welchen Eindruck macht er?
- Sieht er angestrengter aus als sonst?
- Gibt er Geräusche von sich die an winseln oder jammern erinnern?
- Welche Konsistenz hat der Hundekot? Ist er hart und von geringer Menge?
Neben dem Verhalten Ihres Hundes gibt es weitere Symptome, die oft im Zusammenhang einer Verstopfung auftreten. Zu diesen gehören:
- Lethargie
- Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Erbrechen
- Harter Bauch
Was tun, wenn der Hund Verstopfung hat?
Sie haben die Verstopfung erkannt und vermuten, das es sich um einen akuten Zustand handelt. Was können Sie also tun, um Ihrem Hund zu helfen? Wir stellen Ihnen 3 Hilfsmaßnahmen, vor die jeder sofort anwenden kann:
Erhöhen Sie die FlüssigkeitsaufnahmeOft stammen die Probleme, Kot abzusetzen einfach von einem Flüssigkeitsmangel. Sorgen Sie dafür, das Ihr Hund ausreichend viel Wasser trinkt. Hier sind ein paar Tipps, wie Sie die Wasseraufnahme Ihres Hundes erhöhen können:
- Stellen Sie Ihrem Hund immer wieder frisches Wasser zur Verfügung
- Füttern Sie Nassfutter statt Trockenfutter
- Alternativ können Sie dem Trockenfutter Ihres Hundes etwas Wasser untermischen
- Wenn er Hund nicht trinken will können Sie ihm einen größeren Anreiz verschaffen, indem Sie ihm Hühner-,oder Rinderbrühe vorsetzen
- Lassen Sie Ihren Hund an Eiswürfeln schlecken
- Füttern Sie Ihren Hund mit oder Wassermelonen
Um die Verdauung in Schwung zu bringen, können Sie Ihrem Liebling Bewegung verschaffen. Frische Luft könnte genau das Richtige sein, dass Ihr Hund gerade braucht. Idealerweise suchen Sie sich eine etwas abgelegenere Route beim Gassi gehen, weil eine Störung beim verrichten seines Geschäfts das Letzte ist, was Ihr Hund jetzt braucht. Aber vergessen Sie nicht Ihre Kottüte.
Füttern Sie Ihren Hund mit mehr BallaststoffenEs kann durchaus sinnvoll sein dem Hundefutter etwas Ballaststoffe hinzuzufügen. Hier liegt die Betonung allerdings auf „etwas“. Ein hochwertiges Alleinfuttermittel, wie das von Solli´s, besitzt von Haus aus genügend Ballaststoffe. Zu viel des Guten kann die Verstopfung Ihres Lieblings sogar noch verschlimmern.
Wenn Sie dem Futter etwas Ballaststoffe hinzufügen möchten beginnen Sie bitte mit einer kleinen Menge und überwachen Sie die Wirkung bei den weiteren Versuchen Ihres Hundes.
Noch ein kleiner Hinweis: Wenn Sie Ihrem Hund mit mehr Ballaststoffen füttern ist es umso wichtiger, dass Sie dafür sorgen, das er ausreichend viel trinkt.
Wann sollten Sie sich an einen Tierarzt wenden?
- Treten Begleitsymptome wie Fieber, Erbrechen oder Appetitlosigkeit auf sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
- Wenn Ihr Hund seit mehr als 36 Stunden kein Geschäft mehr verrichten konnte.
- Suchen Sie bitte auch einen Tierarzt auf, wenn Ihr Hund unter sichtbar starken Schmerzen leidet.
Wie behandelt man eine Verstopfung beim Hund?
Wie man eine Verstopfung bei Hunden behandelt hängt von der Ursache des Problems ab. Ebenfalls unterscheidet man zwischen der Behandlung des akuten Zustands, meist durch die Gabe eines Abführmittels und strenger Überwachung des Flüssigkeitslevels, und des chronischen Zustands, in dem erst die unterliegenden Erkrankungen oder Umstände behoben werden müssen, bevor sich eine Besserung hinsichtlich zukünftiger Verstopfungen einstellt.
Dabei können schwerwiegende Erkrankungen eine Kombination aus zusätzlichen Behandlungen und Therapien erfordern. Es kann aufgrund mehrerer Gründe notwendig sein die Diät des Hundes komplett zu ändern oder etwas anzupassen. So kann je nach Grund eine ballaststoffarme oder ballaststoffreiche Ernährung notwendig sein.
Ihr Tierarzt kann Ihnen ebenfalls Probiotika empfehlen, welche die Darmflora Ihres Lieblings verbessern.
Fast alle Hunde mit einer akuten Verstopfung holen sich nach der medizinischen Behandlung recht schnell. Bei Hunden mit einem chronischen Zustand aufgrund einer Grunderkrankung ist die Prognose gut, sobald die Grunderkrankung behoben wurde.
Was kann passieren, wenn eine Verstopfung unbehandelt bleibt?
Bleibt eine akute oder chronische Verstopfung beim Hund unbehandelt kann das dazu führen das sich getrocknete Fäkalien im Dickdarm ablagern. Diese Ablagerungen begünstigen die Erweiterung und chronischen Verstopfung des Dickdarms. Medizinisch wird dieser Zustand als „Megakolon“ bezeichnet.
Verstopfung beim Hund verhindern
Geben Sie Ihrem Hund, was er braucht, stehen die Chancen, gut ihn vor einer Verstopfung zu verschonen. Folgendes kann dazu beitragen eine Verstopfung beim Hund zu verhindern:
- Füttern von hochwertigem ballaststoffreichen Hundefutter
- Ausreichend Bewegung
- Übergewicht verhindern
- Körperliche Pflege
- Dehydration verhindern
- Kein abrupter Futterwechsel
- Vermeiden von unnötigem Stress