Milztumor beim Hund

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Von Milztumoren sind vor allem ältere Hunde ab dem neunten Lebensjahr betroffen. Bei manchen Hunderassen tritt diese Krankheit genetisch bedingt häufiger auf als bei anderen, so gehören Golden Retriever, Rottweiler, Doggen, Boxer, Deutsche Schäferhunde und Schäferhundmischlinge zur Risikogruppe. Große Hunde sind tendenziell anfälliger als kleine, Rüden erkranken häufiger als Hündinnen, aber es kann alle treffen.

Ein alter Hund wird wegen eines Milztumors operiert

Überblick

  1. Gutartiger Milztumor beim Hund
  2. Bösartigste Milztumor beim Hund
  3. Wie er bestätigt wird
  4. Daran kannst du ihn erkennen
  5. So wird er behandelt
  6. Wie du vorsorgst

Wie bekommen Hunde einen Milztumor?

Die Ursachen für die Wucherung in der Milz sind noch nicht hinreichend bekannt, Tierärzte vermuten vielfältige Faktoren, zum Beispiel Umwelteinflüsse, Ernährungsgewohnheiten, Übergewicht und Vorerkrankungen. Wahrscheinlich spielt auch eine Rolle, dass unsere heutigen Vierbeiner dank guter Pflege und medizinischer Versorgung deutlich älter werden als von der Natur ursprünglich vorgesehen. Fast 40 % aller Hunde über zehn Jahren erkranken an einem Milztumor, der zum Glück nicht in jedem Fall bösartig ist.

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Gutartiger Milztumor beim Hund

Knapp die Hälfte aller Milztumore bei Hunden ist gutartig, das heißt, das Tumorgewebe befindet sich ausschließlich in der Milz und greift nicht auf andere Organe über. Ein gutartiger Milztumor führt zu einer Milzvergrößerung und kann folgende Symptome auslösen:

Meistens wachsen die harmlosen Wucherungen nur langsam und können mehrere Jahre lang existieren, ohne Beschwerden hervorzurufen. Falls aber ausnahmsweise ein gutartiger Tumor schnell wächst, sehr groß wird und aufplatzt, kann er auch schmerzhaft und sogar lebensbedrohlich werden, weshalb jeder Milztumor behandelt werden muss, und zwar so früh wie möglich.

Symptome eins Milztumors

In einem operativen Eingriff wird nur der Tumor entfernt, damit er nicht weiter wachsen und die Milz in ihrer Funktion als Blutfilter beeinträchtigen kann. Viele Hunde können nach der Operation noch mehrere Jahre gesund und glücklich weiterleben.

Der bösartigste Tumor: Hämangiosarkom

Wenn der Tumor dagegen bösartig ist, hängt die Überlebenschance des Hundes entscheidend davon ab, in welchem Stadium er entdeckt wird.

Bei 43 % aller Milztumore bei Hunden handelt es sich um ein Hämangiosarkom, ein besonders aggressives, schnell wachsendes und stark streuendes Tumorgebilde.

Wenn dieses Geschwür sich in der Milz eingenistet hat, zerstört es das gesunde Zellgewebe des Organs und bildet Metastasen. Einzelne Zellen des ursprünglichen Tumors trennen sich ab und gelangen über die Blutbahn in andere Organe, wo sie sich unkontrolliert teilen und als neue Knoten weiterwachsen.

Häufig werden Leber, Lunge, Herz und Lymphknoten befallen, aber Metastasen können auch in weiter entfernten Körperregionen, wie dem Gehirn, auftreten. Im schlimmsten Fall bildet der Krebs Hämatome aus, die so groß werden, dass sie aufplatzen, was zu Blutungen in der Bauchhöhle und zur Verteilung der Krebszellen im Bauchraum führt.

Wenn ein Hund, der bereits an inneren Blutungen leidet, noch rechtzeitig zum Tierarzt gebracht wird, kann in einigen Fällen eine Notoperation sein Leben noch um Wochen oder Monate verlängern. Das Beste wird aber sein, dem Hund weitere Qualen zu ersparen und ihn lieber friedlich einschlafen zu lassen. Denn bei bereits geplatzten Tumoren beträgt die Lebenserwartung des Hundes nur noch maximal einige Monate, meistens stirbt das Tier an den Metastasen schon nach sechs bis acht Wochen.

Diagnose durch Blutbild, Röntgen, Ultraschall

Im früheren Stadium der Krankheit kann ein Tierarzt das Geschwür durch Röntgen oder Ultraschall aufspüren. Röntgenstrahlen zeigen allerdings nur Schattenrisse der inneren Organe und können einen Tumor erst abbilden, wenn er schon eine gewisse Größe erreicht hat.

Nur sehr große Milztumore bei Hunden sind von außen ertastbar.

Mit Ultraschall kann der Arzt einen besseren Einblick in das Innere des Organs nehmen und schon kleine Strukturveränderungen feststellen. Da der Körper nicht mit Strahlen belastet wird, ist diese Methode besonders schonend für das Tier.

Zusätzlich lassen sich aus dem Blutbild bereits veränderte Blutwerte und ein Blutverlust ablesen, auch wenn erst kleine Blutungen in der Milz stattgefunden haben. Die sicherste Diagnose eines Milztumors beim Hund ermöglicht daher die Kombination aus Blutanalyse und Ultraschalluntersuchung.

An diesen Symptomen können Sie einen Milztumor erkennen

Im Anfangsstadium können Milztumore lange Zeit völlig symptomlos bleiben, was ihre Entdeckung besonders schwierig macht. Deutliche Anzeichen werden zumeist erst erkennbar, wenn der Tumor erheblich gewachsen oder bereits geplatzt ist. Typische Symptome sind dann:

Gerade bei Hunden im fortgeschrittenen Alter ist es schwierig, diese Anzeichen als Symptome eines Milztumors zu erkennen, da auch der Alterungsprozess für sie verantwortlich sein könnte.

Oft kommt aber auch plötzliches Nasenbluten hinzu, und wenn der Tumor in der Bauchhöhle bereits größer ist, hat der Hund Bauchschmerzen und erbricht sich gelegentlich. Je nach Umfang des Geschwürs kann dann auch eine Schwellung des Bauches sichtbar werden.

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Milztumor behandeln mit traditionellen Krebstherapien

Die Veterinärmedizin setzt bei der Behandlung von bösartigen Milztumoren bei Hunden auf die operative Entfernung der gesamten Milz (Splenektomie). Der Hund kann ohne Schwierigkeiten auf seine Milz verzichten und theoretisch noch Jahre ohne sie weiterleben. Allerdings verspricht die Operation allein keinen langfristigen Erfolg, wenn der Tumor bereits metastasiert hat.

Daher beträgt die Überlebenszeit nach dem Eingriff bei den meisten Hunden nur noch drei bis sechs Monate, und nur 10 % der operierten Tiere leben anschließend noch über ein Jahr.

Hinsichtlich schon vorhandener Metastasen kommt im Anschluss an die Operation zwar eine Chemotherapie in Betracht. Allerdings können die Vorteile kaum die Nachteile überwiegen. Denn diese Behandlung belastet und schwächt den Hund sehr stark, kann aber nur das Wachstum der Tumore verlangsamen und damit die Lebensdauer des Tiers ein wenig verlängern.

Ein Hund erhält eine Behandlung

Dendritische Zelltherapie: Krebsimpfung für Hunde

Eine neue und vielversprechende Methode, mit der Milztumore beim Hund behandelt werden können, ist die dendritische Zelltherapie, auch als „Tumorimpfung“ bezeichnet. Sie ist seit etwa 15 Jahren in der Krebstherapie bekannt und wird neuerdings von manchen Tierärzten in Deutschland angeboten.

Es handelt sich dabei um eine immunologische Therapie: Dem vierbeinigen Patienten wird Blut entnommen, mit im Labor hergestellten Zellen angereichert und dann wieder dem Hund gespritzt. Die dendritischen Zellen sollen das körpereigene Immunsystem dazu anregen, die Krebszellen aufzuspüren, sie anzugreifen und zu zerstören. Diese sanfte Methode hat den Vorteil, dass die körpereigenen Zellen vom Hund sehr gut vertragen werden. Sie kann allerdings keine vollständige Heilung eines Milztumors beim Hund versprechen.

Zwar ist in der Schulmedizin heute anerkannt, dass die Immunbehandlung zur gezielten Zerstörung vieler Krebszellen führt, diese aber bilden immer wieder neue Mechanismen aus, um sich vor den Angreifern zu verstecken oder so zu mutieren, dass sie unangreifbar werden. Die Behandlung eignet sich besonders als Anschlusstherapie nach einer Milzentfernung, um den Krebs zu bremsen und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

Milztumor behandeln mit Alternativmedizin

Auch Tierheilpraktiker überlassen die Entscheidung über eine operative Entfernung des Tumors stets dem Tierarzt. Die Naturmedizin setzt stattdessen bei der Vorsorge und der Nachbehandlung an. Zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte des Hundes soll er eine spezielle Ernährung bekommen, außerdem schlagen Tierheilpraktiker ein- bis zweimal jährliche Entgiftungskuren, zum Beispiel durch Kräuterkuren oder Akupunktur vor. Die Wirksamkeit dieser Behandlungen ist wissenschaftlich jedoch nicht belegt.

Gerade als Begleitung einer Tumortherapie sollte die Ernährung des Hundes möglichst kohlenhydratarm ausfallen, dafür aber besonders viel Fett, Eiweiß und Vitamine enthalten. Da die Krebszellen sich überwiegend von Glucose ernähren, soll eine verringerte Kohlenhydratzufuhr die unerwünschten Zellen aushungern. Deshalb sind Getreide, Reis, Kartoffeln und Nudeln nur sehr sparsam erlaubt.

Ein Hund, der wegen eines Milztumors behandelt wird, braucht aber eine kalorienreiche Ernährung, denn die mitessenden Krebszellen sorgen stetig dafür, dass sein Blutzuckerspiegel absinkt. Außerdem sollen Vitamine und Eiweiß das Immunsystem stärken und im Kampf gegen den Milztumor unterstützen.

Die richtige Hundemahlzeit während der Tumorbehandlung

Die optimale Zusammensetzung einer Hundemahlzeit während der Tumortherapie besteht zur Hälfte aus Fleisch, Fisch oder Geflügel und zur anderen Hälfte aus Gemüse und Obst. Obstsorten, denen gute Effekte beim Kampf gegen den Krebs zugesprochen werden, sind zum Beispiel Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Papaya, Ananas, Äpfel und Birnen.

Dazu bieten sich Fisch- oder Olivenöl als zusätzliche Fettquelle an. Außerdem wird die Zugabe von Vitaminpräparaten sowie Selen, Omega-3-Fettsäuren, Aminosäuren, Ginseng, Grüntee, und Krallendorn empfohlen, die tumorhemmende Wirkungen haben, beziehungsweise die Entgiftung anregen und das Immunsystem positiv beeinflussen sollen.

Sämtliche Nahrungsmittel, die der geschwächte Patient jetzt zu sich nimmt, sollten frisch zubereitet sein und keine Konservierungsstoffe enthalten.

Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über geeignete Lebensmittel bevor Sie diese dem Nahrungsplan Ihres Hundes beifügen.

Optimale Vorsorge: jährlicher Gesundheitscheck

Damit Ihr Hund rundum gesund und von Milztumoren verschont bleibt, sollten Sie ihn regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung bringen. Bei Hunden ab sieben Jahren muss dazu neben der Blutuntersuchung eine Ultraschalluntersuchung des ganzen Bauchraums gehören, bei dem auch die Milz beobachtet wird.

In Anbetracht des schnellen Wachstums eines bösartigen Tumors kann zwar auch bei der Jahresuntersuchung nicht jedes Geschwür im Anfangsstadium entdeckt werden.

Aber die Chance einer Früherkennung und damit einer erfolgreichen Behandlung steigt beim regelmäßigen Gesundheitscheck erheblich.