Hund frisst nicht
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Jahrelanger Hundebesitzer oder Neuling, es spielt keine Rolle wie lange und welche Erfahrungen Sie bereits mit Hunden hatten, wenn ein Hund nicht frisst, ist jedes Herrchen oder Frauchen zu recht besorgt.
Überblick
- So lange halten es Hunde ohne Essen aus
- Das passiert, wenn dein Hund nicht mehr frisst
- Darum frisst dein Hund nicht
- Was du tun musst, wenn dein Welpe nicht frisst
Die Appetitlosigkeit eines Hundes kann viele verschiedene Gründe haben. Ohne den Grund zu finden, warum der Hund nicht frisst, kann kein passender Behandlungsplan erstellt werden. Bleiben selbst die leckersten gesündesten Leckereien verschmäht, ist es an der Zeit in Aktion zu treten.
Wann besteht ernsthafter Grund zur Sorge? Hat Ihr Hund einen Tag nichts gefressen, ist das sicherlich ungewöhnlich aber grundsätzlich noch kein Grund zur Panik. Anders verhält sich das natürlich dann, wenn der Zustand zur Norm geworden ist.
Wie lange schafft es ein Hund ohne Essen?
Ohne ernsthafte gesundheitliche Probleme zu bekommen schafft es ein ausgewachsener Hund bis zu 5 Tage ohne Essen, wenn er währenddessen ausreichend Wasser trinkt. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie es auf die leichter Schulter nehmen sollten, wenn Ihr Hund seit mehreren Tagen nicht frisst.
Um seine körperlichen Funktionen aufrechterhalten zu können braucht ein Hund Vitamine, Mineralstoffe und Makronährstoffe. Selbst mit dem dicksten Fettpolster bekommen Hunde innerhalb einer Woche gesundheitliche Probleme, wenn Sie nicht fressen.
In der Wildnis schaffen es Hunde bis zu 3 Wochen ohne Essen, bis sie sterben. Haushunde sind solche Strecken jedoch nicht gewohnt und ihre Körper können sich nicht darauf einstellen.
Leidet Ihr Hund an gesundheitlichen Problemen, kann sich die Zeit, wie lange er es ohne Essen schafft, deutlich verkürzen. Sie sollten unbedingt Ihren Tierarzt informieren, wenn Ihr Hund mit gesundheitlichen Problemen nicht frisst.
Was passiert, wenn mein Hund nicht mehr frisst?
Wenn ein Hund nicht mehr frisst, greift sein Körper auf eingespeicherte Reserven zurück. Dabei sind aber nicht nur die Fettreserven gemeint. Der Körper eines Hundes speichert auch einen kleinen Vorrat an Vitaminen und und Mineralstoffen ab. Diese Reserven reichen für eine kurze Zeit aus, um die körperlichen Funktionen aufrecht zu erhalten.
In dieser Zeit hat das Fressverhalten Ihres Hundes auch keinen negativen Einfluss auf seine grundlegende Gesundheit. Das ändert sich ab dem Moment, wenn der Körper nicht mehr genug Reserven zur Verfügung hat, u>m alles ordnungsgemäß weiterlaufen zu lassen.
So kann bereits nach mehreren Tagen ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen haben, wenn ein Hund nicht frisst.
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Warum Ihr Hund nicht frisst
Warum Ihr Hund nicht frisst, kann verschiedene Gründe haben. Nicht alle dieser Gründe bedürfen tierärztlicher Unterstützung, da Sie sie recht schnell und einfach selbst in den Griff bekommen können. Es gibt aber auch allerdings Gründe, die die sofortige Rücksprache mit Ihrem Tierarzt benötigen.
Der Hund frisst nicht, weil er wählerisch ist
Ihr Hund frisst nicht, weil ihm sein Hundefutter nicht schmeckt. Dieser Grund lässt sich sehr einfach überprüfen. Verschmäht er das vorgesetzte Hundefutter, scheint ansonsten aber einen Bärenhunger zu haben, ist der Grund in der Regel, das ihm sein Hundefutter nicht schmeckt.
Dieses Phänomen werden Sie besonders oft erlauben, wenn ein Hund minderwertiges billiges Hundefutter zu fressen bekommt. Neben dem schlechten Geschmack sind auch die Inhaltsstoffe von minderwertiger Qualität, was dazu führen kann, das sich ein Hund nicht richtig entwickelt und sein gesamtes Leben mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat.
Besonders beim Hundefutter sollten Sie nicht sparen, da die Kosten im Nachhinein in Form von vermehrten Tierarztbesuchen ohnehin auf Sie zukommen werden, wenn Sie Ihren Hund mit einem minderwertigen Hundefutter füttern.
Der Hund frisst sein Hundefutter nicht, weil er zu viele Leckerlis bekommt
Animalisches Denken ist in aller Regel eher kurzfristig als langfristig. Versetzen Sie sich einmal in die Lage Ihres Hundes. Würden Sie sich vor Begeisterung auf Ihr Hundefutter stürzen, wenn Sie wissen das es davor oder im Nachgang so viele Leckerlis gibt, wie Sie essen können?
Dieses Phänomen lässt sich ebenfalls gut bei unseren Kindern beobachten. Versuchen Sie Ihr Kind mal davon zu überzeugen sich den Magen mit dem Hauptgericht vollzuschlagen, wenn Sie ihm die Wahl geben sich alternativ auch einfach an so vielen Nachspeisen satt zu essen wie er nur kann.
Das Wort „Leckerli“ kommt schließlich nicht von irgendwo. Besonders problematisch wird das Ganze, wenn es sich bei den Leckerlis auch noch um ungesunden Müll handelt, der kaum nützliche Inhaltsstoffe aufweist.
Achten Sie darauf, wie viele Leckerlis Sie Ihrem Liebling geben, auch wenn er Sie mit noch so großen Glasaugen anbettelt. Sie sind für die Gesundheit Ihres Hundes verantwortlich und sollten es daher besser wissen als Ihr Hund.
Wenn Sie Ihren Hund für sein gutes Verhalten mit einem Leckerli belohnen wollen, wählen Sie ein Leckerli aus unserer gesunden Liste.
Der Hund frisst nicht, weil das Hundefutter nicht richtig gewechselt wurde
Haben Sie das Hundefutter nicht auf die richtige Weise gewechselt kann sich das im Appetit Ihres Hundes ausdrücken. Wenn Ihr Hund das neue Hundefutter nicht essen will, ist das nicht immer der Grund, das es ihm nicht schmeckt. Haben Sie das Futter beispielsweise von heute auf morgen geändert hat sich die Verdauung Ihres Hundes nicht auf die Umstellung einstellen können und Ihren Hund plagen Verdauungsprobleme.
Es ist sehr wichtig, dass Sie das neue Hundefutter Ihres Lieblings nach und nach umstellen und nicht von heute auf morgen.
Ihr Hund frisst nicht, weil er älter wird
Neben körperlichen Veränderungen und Veränderungen der Aktivität Ihres Lieblings, werden Sie ebenfalls recht schnell feststellen, dass ältere Hunde weniger fressen. Hat Ihr Hund lediglich das Volumen etwas reduziert, ist das noch kein Grund zur Sorge. Verschmäht Ihr älterer Hund aber plötzlich sein Hundefutter und scheint auch sonst wenig bis keinen Appetit zu haben, sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, da Appetitlosigkeit ein Symptom einer Vielzahl von Krankheiten ist, die besonders ältere Hunde plagen.
Ein Hund frisst nicht, wenn er unter Stress steht
Stress kann sich äußerst negativ auf das Essverhalten von Tieren auswirken. Haben Sie einen Umzug hinter sich? Hat der Hund eine Bezugsperson verloren oder ist er temporär von seiner Bezugsperson getrennt? All das sind Faktoren, die ihm gehörig den Appetit verderben können.
Wichtig ist, dass die Stressfaktoren die Ausnahmen sind und nicht zur Regel werden. Stress ist für Hunde genauso giftig wie für uns.
Hunde fressen nicht, wenn sie Angst habenÄhnlich wie beim Stress verdirbt Angst Hunden gehörig den Appetit. Dass Ihr Hund womöglich Angst hat, erkennen Sie an seinem Verhalten. Indikatoren sind unter anderem:
Die Ursachen für Angst können zahlreich sein. Um es Ihrem Liebling einfach zu machen, sollten Sie möglichst viel Zeit mit ihm verbringen und ihn vor Kontakt mit anderen Menschen schonen, wenn es ihm nicht gut geht. Ebenfalls kann es hilfreich sein, wenn Sie ihn in mehr Kontakt mit anderen Hunden bringen und er sich so sozialisieren kann.
Der Hund frisst nicht, weil er Schmerzen hatEgal ob es sich um Verletzungen oder chronische Schmerzen handelt, Schmerzen können Ihrem Liebling schnell seinen Appetit verderben. Können Sie am Körper Ihres Hundes keine Verletzungen erkennen sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Er kann Ihren Hund ebenfalls auf Karies, abgebrochene Zähne oder andere Schmerzen im Maul untersuchen.
Haben Sie die Vermutung, dass es sich um chronische Schmerzen handelt, sollten Sie Ihren Tierarzt ebenfalls darauf aufmerksam machen. Er kann Sie zur weiteren Vorgehensweise beraten.
Dein Hund frisst nicht, weil er vor Kurzem Medikamente eingenommen hatHat Ihr Hund vor Kurzem Medikamente eingenommen, wurde geimpft oder stand sogar unter Narkose, sollte Sie seine Appetitlosigkeit nicht beunruhigen. Das Ihr Hund nach einem Eingriff nicht frisst, ist nicht unüblich. Auch bei der Einnahme von Medikamenten ist sein Körper damit beschäftigt, auf die Medikamente zu reagieren, weshalb kein Reiz besteht zu fressen.
Frisst Ihr Hund auch noch nach mehreren Tagen nicht, sollten Sie aber sofort einen Tierarzt zurate ziehen.
Der Hund frisst nicht, weil er unter einer Depression leidetVerschmäht Ihr Hund sein Hundefutter und wirkt sonst lethargisch und desinteressiert? Schläft mehr deutlich mehr als üblich und scheint auch sonst an allem die Freude verloren zu haben, was ihn früher begeisterte?
Auch Hunde können Depressionen entwickeln. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten.
Wir empfehlen Ihnen, zu Ihrem Tierarzt zu gehen und alle anderen möglichen Gründe zuerst auszuschließen. Es ist immer ein guter Anfang über die Ernährung Ihres Hundes und seine Essgewohnheiten mit Ihrem Tierarzt zu sprechen.
Ihr Hund frisst nicht, weil er an einer Krankheit leidetDieser ist mit Sicherheit der besorgniserregendste Grund, warum Ihr Hund sein Futter nicht fressen will. Appetitlosigkeit ist ein übliches Symptom verschiedener Erkrankungen. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund an einer Krankheit leidet, sollten Sie sofort Ihren Tierarzt aufsuchen und verschiedene Tests durchführen lassen. Um so schneller Sie erfahren worunter Ihr Hund leidet desto besser können Sie ihm helfen.
Was tun, wenn der Welpe nicht frisst?
Oft haben Sie nur das Gefühl, dass Ihr Welpe nicht ausreichend frisst. Die Futterangeben auf der Herstellerverpackung sind oft recht großzügig angesetzt und dürfen nicht immer als 100 % richtig angesehen werden.
Bedenken Sie auch, das Sie Ihren Welpen mit besonders vielen Leckerlis belohnen, während Sie ihn erziehen. Auch muss sich der Welpe erst an seine Nahrung gewöhnen. Geben Sie dem Ganzen ein bisschen Zeit, wenn er nach mehreren Wochen noch sehr wenig isst, sollten Sie mit ihm zum Tierarzt gehen damit es zu keinen Entwicklungsstörungen aufgrund der mangelnden Vitamine und Mineralstoffe kommt.
Was tun wenn der Hund nicht frisst
Es gibt vieles, was Sie tun können, wenn Ihr Hund nicht frisst. Zunächst müssen Sie wissen das die angegebenen Futtermengen auf der Herstellerverpackung nur bei jedem zweiten Hund zutrifft. Jedes Tier ist einzigartig und genau so einzigartig ist sein Appetit.
Stellen Sie keine körperlichen Beschwerden fest und Ihr Hund verhält sich, bis auf seine Appetitlosigkeit, unverändert kann es eine gute Entscheidung sein, sein Hundefutter zu wechseln. Damit der Futterwechsel erfolgreich gelingt, haben wir Ihnen eine Anleitung zusammengestellt.
Äußere Faktoren wie Stress und daraus resultierende Angst können Sie bekämpfen in dem Sie mehr Zeit mit Ihrem Liebling verbringen und ihn vor zu viel Kontakt mit anderen Menschen schonen. Ebenfalls kann es wahre Wunder bewirken, wenn Sie Ihren Hund in häufigeren Kontakt mit anderen Hunden bringen und er genug Auslauf bekommt.
Haben Sie die Vermutung, dass die Appetitlosigkeit Ihres Hundes mit einer Krankheit zusammenhängt oder sich sein sonstiges Verhalten geändert hat, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen und sich ausgiebig beraten lassen.