Warum dein Hund zittert

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Dass der eigene Hund zittert, hat fast jeder Hundebesitzer schon einmal gesehen. Es gibt hierfür viele verschiedene Ursachen. Die gute Nachricht vorweg: Sehr oft ist das Zittern beim Hund vollkommen harmlos. Das Tier könnte einfach frieren. Allerdings kann auch eine Erkrankung dazu führen, dass der Hund zittert.

Ein Hund zittert und hat Angst

Überblick

  1. Harmloses Zittern beim Hund
  2. Bedenkliches Zittern beim Hund

Wann könnte Zittern beim Hund gefährlich sein?

Wenn du über eine lange Zeit beobachtest, dass dein Hund zittert, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Das Tier könnte Schmerzen haben. Auch wenn ein Hund zittert und hechelt, kann das gefährlich sein: Es könnte ein Hitzschlag drohen (siehe weiter unten).

Harmlose Ursachen für das Zittern beim Hund

Es gibt rein körperliche Ursachen für das Zittern beim Hund. Dazu kann gehören, dass er friert, sich sehr angestrengt hat oder unter Anspannung steht. Auch das Alter kann die Ursache für das Zittern beim Hund sein. Wenn beim Spaziergang der Hund zittert, solltest du überprüfen, ob ihm zu kalt ist. Davon sind besonders kleine Hunderassen und alle Rassen mit dünnem Fell betroffen. Letzteren fehlt die wärmende Unterwolle. Bekannt ist das Zittern beim Hund zum Beispiel von Chihuahuas und Rehpinschern, die im Winter recht schnell frieren.

Wenn nun der Hund zittert, steigt dadurch seine Körpertemperatur. Das bewahrt ihn vor einer Unterkühlung.

Wenn ein kleiner Hund zittert, sollte er bei kaltem Wetter einen wärmenden Hundemantel erhalten. Dass wegen einer körperlichen Anstrengung der Hund zittert, ist ebenfalls recht häufig zu beobachten. Dafür können schon ein ausgedehnter Spaziergang, der Hundesport oder ein längeres Toben im Garten genügen. Der Hund zittert in so einem Fall aber bestenfalls für wenige Minuten. Dieses Zittern beim Hund ist wirklich harmlos.

Der Hund zittert nur an den Hinterbeinen

Manchmal beobachten Hundebesitzer, dass der Hund nur an seinen Hinterbeinen zittert – in der Regel nach einer intensiven Bewegung. Auch in diesem Fall kann das Zittern beim Hund vollkommen harmlos sein. Das wäre in jedem Fall zu vermuten, wenn es nur wenige Minuten andauert. Sollte es länger dauern oder häufiger auftreten, wäre vielleicht doch der Tierarzt zu konsultieren.

In einigen Fällen ist es nicht normal, dass der Hund zittert und davon nur die hinteren Extremitäten betroffen sind. Dieses Zittern solltest du beobachten und dir notieren, wie oft und in welchen Situationen es auftritt. Auch wie lange der Hund zittert, wäre dann interessant.

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Hund zittert beim Schlafen

Hunde träumen wie wir Menschen auch. Dabei haben sie manchmal Muskelzuckungen. Die Folge: Der Hund zittert im Traum. Das kommt nach ereignisreichen und/oder körperlich anstrengenden Tagen vor. Im Schlaf entspannen sich sämtliche Muskeln. Der Hund verarbeitet seinen Tag teilweise in recht intensiven Traumphasen, die ein Muskelzucken auslösen und gleichzeitig Stress abbauen. Schon Welpen träumen auf diese Weise. Wenn du beobachtest, dass dein schlafender Hund zittert, musst du dir keine Sorgen machen.

Rassebedingtes Zittern beim Hund

Manchmal liegt es an der Rasse, dass der Hund zittert. Jagdhunde – bekanntermaßen Jack Russel Terriers – sind mit einem so guten Jagdinstinkt ausgestattet, dass sie vor Anspannung und Aufregung zittern. Dieses Zittern beim Hund erfüllt die Funktion, den inneren Trieb so lange zu kompensieren, bis die Jagd endlich beginnt.

Allerdings benötigen Hundebesitzer eine gewisse Expertise, um dieses Zittern beim Hund richtig zu deuten.

Außerdem gehen sie ja nicht immer zwingend mit dem Hund auf die Jagd. Er zittert vielleicht, weil er ein mögliches Beutetier entdeckt hat, das er aber momentan gar nicht jagen darf. Es wäre dann gut, ihn mit einem Spiel (Apportieren eines geworfenen Gegenstands) abzulenken.

Altersbedingtes Zittern beim Hund

Im Alter zittern die Muskeln stärker, was besonders bei Überanstrengung geschieht. Allerdings ist dieses Zittern nicht immer harmlos: Es könnte durchaus sein, dass der Hund zittert, weil er schon eine Arthrose hat oder darauf zusteuert. Daher wäre eine tierärztliche Untersuchung angebracht.

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Hund zittert vor Freude oder Angst

Emotionale Ursachen lösen ebenfalls das Zittern aus, das wiederum völlig harmlos wäre. Ein Hund, der sich sehr freut, zittert deswegen oft. Zu erkennen ist die Ursache, weil der Hund gleichzeitig kräftig mit dem Schwanz wedelt, bellt und hüpft. Besonders energiegeladene und aufgeweckte Hunde bauen auf diese Weise ihre positive Anspannung ab. Wiederum muss das Zittern auch ganz natürlich wieder abklingen.

Da Tierhalter den Hund meistens belohnen, wenn er sich so freut (weil er etwas geleistet hat), könnte sich bei stetiger und übermäßiger Belohnung ein sogenanntes konditioniertes Zittern einstellen.

Der Hund zittert dann in Zukunft, weil er dafür eine Belohnung erwartet. Das wäre nicht unbedingt gesund. Das Angstzittern wiederum entsteht in unerwarteten oder auch real gefährlichen Situationen. Junge Hunde zittern oft vor Angst, wenn sie für die Autofahrt in den Kofferraum gesperrt werden. Laute Geräusche lösen ebenfalls übertriebene Angst und damit das Zittern beim Hund aus, was vor allem an Silvester und bei Gewitter zu beobachten ist. Natürlich kann ein Hund auch Angst vor dem Tierarzt bekommen. Weitere Angstauslöser sind deutlich größere oder fremde Hunde, fremde Menschen und andersartige Tiere. Anzeichen für die Angst des Hundes sind:

  • angelegte Ohren
  • eingeklemmte Rute
  • geduckte Haltung
  • geduckte Haltung

Du kannst deinem Hund die Angst nehmen, indem du Ruhe ausstrahlst und selbst gelassen bleibst. Trösten solltest du den Hund nicht unbedingt. Er fühlt sich dann in seiner Angst bestätigt, die sich dadurch manifestieren kann.

Hund zittert wegen einer Krankheit

Staupe, Epilepsie und weitere Krankheiten führen ebenfalls zu einem Zittern beim Hund. An Epilepsie leiden zum Beispiel rund zwei Prozent der Vierbeiner. Die neurologische Erkrankung White Dog Shaker Syndrom führt auf jeden Fall zu einem Zittern am ganzen Körper. Nur weiße Hunde bekommen sie, daher hat sie ihren Namen. Sie bewegen beim Zittern sehr schnell ihre Augen. Diese Krankheiten lassen sich medikamentös behandeln. Weitere Erkrankungen wären:

  • Parkinson
  • Staupe
  • Niereninsuffizienz bis hin zum Nierenversagen
  • und eine Magendrehung, die alle oft oder immer ein Zittern auslösen.

Davon sind eher große Rassen betroffen. Auch Vergiftungen sind mit Zittern verbunden. Der Hund zeigt dann weitere Symptome wie blutiges Erbrechen, starken Durchfall, Apathie, Krämpfe, Fieber, Unruhe, Atemnot, Jaulen, Hinken und erhöhten Speichelfluss. Der Gang zum Tierarzt sollte bei entsprechendem Verdacht sehr schnell erfolgen.

Hund zittert und hechelt

Wenn unter normalen äußeren Bedingungen ein Hund zittert und hechelt, sollte er unbedingt untersucht werden. Er könnte Kehlkopfkrämpfe, Schmerzen oder Atemwegsprobleme haben. Allerdings kommt es auch vor, dass der Hund zittert und hechelt, weil er überhitzt ist. Das stellen wir Menschen nicht unbedingt am Wetter fest, weil Hunde auch bei milderen Temperaturen (normales Frühlingswetter) überhitzen können. Es genügt, dass sie zu lange in der Sonne waren. Dass die Überhitzung die Ursache dafür ist, dass der Hund zittert, lässt sich an folgenden Symptomen erkennen:

  • Die Zunge hängt weit heraus.
  • Der Hund hechelt aus dem Maul und atmet heftig durch seine Nase ein. Die Luft gelangt dadurch kaum in die Lunge.
  • Die Atemfrequenz ist stark erhöht – auf bis zu sechs Atemzüge pro Sekunde!

Der Hund könnte einen Hitzschlag erleiden. Daher muss er schnellstmöglich in den Schatten geschafft werden.

Fazit: Zittern beim Hund nicht immer harmlos

In vielen Fällen ist ein zitternder Hund kein Grund zur Sorge, manchmal aber doch. Wenn sich weitere Symptome dazugesellen oder wenn eine Überhitzung die Ursache sein könnte, musst du auf jeden Fall schnell handeln!