Durchfall beim Hund

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Durchfall variiert in Häufigkeit, Dauer und Intensität von Hund zu Hund. Durchfall kann bei Hunden leider nicht immer verhindert werden, aber wenn Sie genug darüber wissen, kann dies dazu beitragen, die Häufigkeit des Durchfalls bei Ihrem Hund zu reduzieren und den Verlauf des Durchfalls für Ihren Hund angenehmer zu machen.

Überblick

  1. Das sind die Ursachen für Durchfall bei Hunden
  2. Diese Hausmittel helfen deinem Hund bei Durchfall

Das Verdauungssystem Ihres Hundes

Es gibt signifikante Unterschiede zwischen der Art und Weise, wie Hunde und Menschen Nahrung verdauen.

Die menschliche Kieferform und die Speichelenzyme zersetzen beispielsweise einen Bissen im Mund.

Hunde hingegen haben Mäuler und Kiefer, die zum Zerreißen, Zerdrücken und Herunterschlucken von Futter bestimmt sind.

Ihre Speichelenzyme sind hauptsächlich zur Abtötung von Bakterien bestimmt, weshalb sie Dinge fressen können, die Menschen in ernsthafte Gefahr bringen würden.

Die Nahrung fließt schnell durch die Speiseröhre des Hundes und gelangt in kleinen Stücken in den Magen, wo die meiste Verdauung stattfindet.

Die Magensäure von Hunden ist etwa dreimal so stark wie die von Menschen, sodass sie Nahrungsmittel verdauen können, die so gut wie nicht klein gekaut wurden.

Unter normalen Umständen sollte die Transitzeit vom Mund durch den Dünn- und Dickdarm weniger als 10 Stunden betragen, wobei am Ende ein fester, gut geformter Stuhl entsteht.

Viele Dinge können dieses ausgewogene System stören und Durchfall verursachen.

Ursachen für Durchfall beim Hund

Vergiftungen durch Nahrungsmittel

Da Hunde natürliche Aasfresser sind, kommt leider manchmal das Falsche in den Napf. Durchfall ist eine der körperlichen Reaktionen etwas auszuscheiden, dass man besser nicht zu sich genommen hätte.

Hat Ihr Hund ein verdorbenes, oder gar für Hunde giftiges Nahrungsmittel gefressen wird er in fast allen Fällen Durchfall bekommen.

In diesem Fall kann der Durchfall mit unter sehr stark sein. Wichtig ist, dass Sie Ihren Hund mit genug Wasser versorgen und einen Tierarzt aufsuchen, wenn sich keine Besserung einstellt.

Haben Sie Ihren Hund beobachtet, wie er ein für ihn potenziell lebensbedrohliches Nahrungsmittel gefressen hat, haben Sie keine Zeit auf Besserung zu warten. Schnappen Sie sich Ihren Hund und dann ab zum Tierarzt oder in eine Tiernotfallklinik.

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Falsche Nahrung

Es gibt viele Lebensmittel, die für Ihren Hund nicht lebensbedrohlich sind, ihm aber schwer im Magen liegen. Hat Ihr Hund bspw. Milch getrunken, besteht eine hohe Chance, dass er durch eine Laktoseintoleranz Durchfall bekommt. Sie sollten sich unbedingt informieren, welche Nahrungsmittel Sie Ihrem Hund nicht geben dürfen.

Zur falschen Nahrung zählt leider nicht nur, was Ihr Hund bei Ihnen abstauben kann oder er auf dem Boden findet. Viele minderwertige Hundefutter sind nur schwer verträglich und enthalten nicht, was Ihr Hund wirklich braucht. Das ist besonders bedenklich, weil man als nicht ausreichend informierter Hundehalter nicht immer in der Lage ist dieses zu erkennen. Kein Produzent wirbt schließlich mit schlechter Verträglichkeit.

Nahrungsumstellung

Haben Sie die Nahrung Ihres Hundes umgestellt oder das Hundefutter gewechselt, ist es möglich, das es während der Umgewöhnungszeit zu Durchfall kommt. Die Mikroorganismen im Darm Ihres Hundes müssen sich erst an die Zusammensetzung des neuen Futters gewöhnen. Um die Umstellung für Ihren Hund so angenehm wie möglich zu gestalten, können Schritte unternommen werden, um den Durchfall durch Nahrungsumstellung zu vermeiden.

Futterumstellung nach und nach

Um Ihren Hund von Durchfall verschont zu lassen, sollten Sie das Hundefutter nicht von heute auf morgen umstellen.

Mischen Sie das alte Futter mit dem neuen Hundefutter. So haben die Mikroorganismen im Darm Ihres Hundes Zeit sich an das neue Futter zu gewöhnen. Erhöhen Sie den Anteil des neuen Hundefutters, wenn Ihr Hund gut darauf reagiert. Beginnen Sie mit einem Anteil von 25 % und arbeiten sich langsam nach oben.

An neues Trockenfutter können Sie Ihren Hund sehr gut gewöhnen dem dieses zuerst als Belohnung oder Leckerli für zwischendurch verfüttert wird. Bleibt Ihr Hund über mehrere Tage von Durchfall verschont, ist es an der Zeit das Hundefutter komplett zu ersetzen.

Stress

Stress oder abrupte Änderungen im Alltag Ihres Hundes können Durchfall verursachen. Ist Ihr Hund konstant angespannt vermindert sich die Durchblutung seines Magen-Darm-Trakts, was sich häufig in Durchfall bemerkbar macht. Handelt es sich hier um einen einzelnen Fall, ist der Durchfall weitestgehend unbedenklich.

Wichtig ist, dass Sie darauf achten das Ihr Hund Stress nicht über einer längeren Dauer ausgesetzt ist. Ansonsten kann sich ein chronischer Zustand einstellen, der nur schwer zu behandeln ist. Ganz zu sprechen von den weiteren Folgen von zu viel Stress auf den Körper Ihres Hundes.

Medikamente

Zu den Nebenwirkungen von Medikamenten, wie Antibiotika, kann Durchfall zählen. Hat Ihr Hund kurz vor dem Durchfall Medikamente zu sich genommen, sollten Sie seinen Zustand genau beobachten. Bei dem Durchfall kann es sich um eine einfache leichte Nebenwirkung oder eine Unverträglichkeit handeln.

Handelt es sich um eine einfache Nebenwirkung, hört der Durchfall in 1 bis 3 Tagen auf. Hat Ihr Hund auch noch am dritten Tag nach der Verabreichung Durchfall, sollten Sie zur Sicherheit Ihren Tierarzt aufsuchen.

Chronische Erkrankungen

Von einem chronischen Durchfall spricht man, wenn sich der Zustand innerhalb von vier Wochen nicht ändert. Die genaue Diagnose ist sehr aufwendig und kompliziert. In jedem Fall sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, der die Blutwerte des Hundes genau unter die Luppe nimmt und so oft die genaue Ursache für den chronischen Durchfall herausfinden kann.

Zu den Auslösern zählen unter anderem:

  • Entzündliche Darmerkrankung
  • Infektionen (z. B. virale und bakterielle)
  • Parasiten
  • Krebs
  • Teilweise blockierter und/oder ungewöhnlich kurzer Dünndarm Magen- und / oder Darmgeschwüre

Sind Sie sich nicht sicher, was der Auslöser für den Durchfall Ihres Hundes war, sollten Sie nicht sofort in Panik geraten. Beobachten Sie, ob er weitere Verhaltensauffälligkeiten zeigt, und suchen Sie im Zweifel Ihren Tierarzt auf.

Durchfall beim Hund - Haushaltsmittel

Um leichten Durchfall Ihres Hundes in den Griff zu bekommen gibt es verschiedene Hausmittel die schnell Abhilfe schaffen können.

Hat Ihr Hund starken Durchfall und er hält trotz Einsatz der Hausmittel an, oder Sie haben Ihren Hund dabei beobachtet, wie er etwas gefressen hat, sollten Sie ihn umgehend zum Tierarzt oder in eine Tiernotfallklinik bringen und ihn von Experten untersuchen lassen.

Haushaltsmittel gegen Durchfall

Aktivkohle

Aktivkohletabletten können bei Durchfall wahre Wunder bewirken. Sie sind ein weit verbreitetes beliebtes Haushaltsmittel gegen Durchfall.

Wie wirkt Aktivkohle bei Hunden?

Die Aktivkohle absorbiert Giftstoffe, die sich im Magen-Darm-Trakt Ihres Hundes befinden. Die absorbierten Giftstoffe werden anschließend ausgeschieden. Somit bekommt die Aktivkohle nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursache des Durchfalls.

Zwar absorbiert die Aktivkohle Giftstoffe und kann helfen, den Durchfall Ihres Hundes zu behandeln, sollten Sie dennoch einen Tierarzt aufsuchen, wenn Ihr Hund etwas Giftiges gefressen hat.

Weniger ist mehr

Um den Magen-Darm-Trakt Ihres Hundes zu schützen, sollten Sie darauf verzichten ihn mit Knochen und Leckerlis zu füttern. Was Ihr Hund jetzt braucht, ist Ruhe. Er sollte seinen Verdauungstrakt nicht mit Fressen überlasten, dass nicht direkt zu seiner Genesung beträgt.

Ballaststoffe, Ballaststoffe und noch mehr Ballaststoffe

Ist der Durchfall Ihres Hundes sehr wässrig und hat kaum Konsistenz, sollten Sie ihn mit Ballaststoffen versorgen. Die Ballaststoffe saugen das Wasser aus dem Stuhl und haben den tollen Nebeneffekt, dass viele von Ihnen einen positiven Einfluss auf die Darmbakterien hat und dadurch wieder eine Grundbalance herstellen kann.