Zahnwechsel beim Hund
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Der Zahnwechsel beim Hund gehört zu den Dingen, mit denen sich die meisten Hundebesitzer erst beschäftigten, wenn sich der Hund inmitten des Wechsels befindet.
Wenn Sie sich einen Hund anschaffen, gibt es schließlich genügend Dinge an die Sie denken müssen, um sich um Ihr neues Familienmitglied zu kümmern. Welches Hundefutter ist das richtige? Wie oft sollte er Gassi gehen? Welche Impfungen braucht er? Verständlicherweise beschäftigen sich viele Hundebesitzer erst mit dem Gebiss Ihres Hundes, wenn sie Bissspuren an ihren Möbelstücken finden und sich fragen was dieses Verhalten ausgelöst hat.
Überblick
- Wann dein Hund in der Pubertät ist
- Das Milchgebiss deines Welpen
- Das passiert beim Zahnwechsel
- Daran kannst du den Zahnwechsel erkennen
- Wie du deinem Welpen während des Wechsels helfen kannst
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Wann ist der Hund in der Pubertät?
Erstaunlicherweise wissen viele Hundebesitzer nicht das auch ihre Lieblinge die Pubertät durchlaufen, welche sich gar nicht so sehr von der menschlichen Pubertät unterscheidet.
Erinnern Sie sich an Ihre Pubertät zurück wissen Sie, dass es eine Zeit ist, in welcher die Hormone verrücktspielen, der Körper sich verändert und die Geschlechtsreife erreicht wird.
Die Pubertät bei Hündinnen beginnt etwa 6 Monate nach der Geburt und die Pubertät der Rüden nach 9 Monaten.
Die Rasse und Größe des Hundes, hat ebenfalls einen Einfluss darauf, wann er in die Pubertät kommt. Kleine Rassen sind eher etwas früher dran als große Rassen.
Anders als bei uns ist ein wichtiger Bestandteil der Pubertät beim Hund der Zahnwechsel, der beim Menschen deutlich früher stattfindet.
Wie man das von heranwachsenden so kennt, ist die Pubertät eine Zeit, in welcher gerne die Grenzen ausgetestet werden. Bei Hunden ist das nicht anders. Haben Sie Verständnis für Ihren Hund und nehmen Sie es ihm nicht übermäßig böse, wenn er nicht beim ersten Ruf folgt.
Dennoch ist es wichtig, dass Sie geschaffene Routinen beibehalten und verstärken. Diese Routinen dienen als Ordnungspunkt in dieser für Ihren Hund verrückten Zeit.
Grundsätzlich dauert die Pubertät 2 bis 3 Jahre. Nach dem Abschluss der Pubertät ist Ihr Hund vollständig ausgewachsen und gilt als adult.
Milchgebiss beim Hund
Hunde werden nicht mit Zähnen geboren. Wie bei uns Menschen müssen diese erst ausbrechen. Damit Hund findet das ab der 3 Lebenswoche statt. Das Milchgebiss besteht aus 28 kleinen Zähnen. Vier Fangzähne, welche meistens zuerst kommen, 12 Schneidezähne, die danach kommen und 12 Backenzähne die zuletzt kommen.
Was passiert beim Zahnwechsel von Hunden?
Der Zahnwechsel beim Hund findet in der Regel ab dem vierten Lebensmonat statt und dauert etwa 3 Monate. Bei kleineren Rassen kann er sich allerdings auch etwas nach hinten verschieben.
Nach und nach fallen die kleinen Spitzzähnchen des Milchgebisses aus und werden durch die bleibenden Zähne ersetzt. Der Ausfall beginnt in der Regel mit den vorderen Schneidezähnen, danach fallen die Backenzähne aus und zum Schluss noch die Fangzähne.
Es kann vorkommen, dass es nötig sein wird die Fangzähne vom Tierarzt ziehen zu lassen, weil sie beim Ausfallen Probleme machen können. Es ist wichtig Ihren Hund während des Zahnwechsels von Spielzeug fernzuhalten, an dem er mit seinem Gebiss zieht. Zum Beispiel einem Seil.
Anzeichen des Zahnwechsels
Es gibt mehrere Anzeichen, welche darauf hindeuten, dass sich Ihr Hund im Prozess des Zahnwechsels befindet, die vielen Hundebesitzern nicht auffallen oder schlicht falsch verstanden werden. Zu den Anzeichen des Zahnwechsels beim Hund gehören:
Ausfallende MilchzähneEs kann passieren, dass der Hund die ausgefallenen Milchzähne herunterschluckt oder beim Gassi gehen verliert. Befindet sich Ihr Hund im Alter des Zahnwechsels, sollten Sie sein Gebiss regelmäßig überprüfen.
Anknabbern von Gegenständen oder MöbelnSitzen die Milchzähne locker, weil sich die neuen Zähne darunter bereits ankündigen kann das den Hund irritieren oder jucken. Um den Juckreiz zu kompensieren, knabbert er dann an verschiedenen Gegenständen oder Möbelstücken.
Übermäßiges leckenEin weiteres Phänomen, um den Juckreiz zu kompensieren, kann exzessives Lecken sein.
Probleme während des Zahnwechsels bei Hunden
Es gibt einige Probleme, die während des Zahnwechsels bei Hunden auftreten können. Möglicherweise leidet der Hund während des Zahnwechsels an Durchfall oder leichtem Fieber. Ebenfalls kann es vorkommen, dass er sein Hundefutter nicht fressen will oder Möbel anknabbert. Das ist vollkommen normal und kein großer Grund zur Sorge. Der Hund muss sich erst an sein neues Gebiss gewöhnen.
Die Umstellung können Sie ihm erleichtern, indem Sie ihn mit ausreichend viel Kauspielzeug oder anderen Kauartikeln versorgen damit er sich mit seinem neuen Gebiss vertraut machen kann.
Um andere Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie regelmäßig einen näheren Blick auf sein Gebiss werfen, um zu überprüfen, ob der Zahnwechsel reibungslos vonstattengeht.
Es kann vorkommen das einzelne Milchzähne nicht ausfallen wollen, obwohl sich die neuen Zähne bereits ankündigen. In solchen Fällen kann es notwendig sein, besagte Milchzähne vom Tierarzt ziehen zu lassen.
Damit Ihr Hund keine unnötigen Schmerzen hat, sollten Sie ihn umgehend zu einem Tierarzt bringen.
Was Sie beim Zahnwechsel Ihres Hundes tun sollten
Zunächst ist es wichtig, das Gebiss Ihres Hundes regelmäßig zu überprüfen, wenn er sich im Alter des Zahnwechsels befindet.
So können sie im Falle von Komplikationen einen Tierarzt aufsuchen, was allerdings nur in seltenen Fällen notwendig sein wird.
Um sich und Ihrem Hund viele Nerven zu sichern, sollten Sie ihn mit ausreichend viel Zahnspielzeug und Kau-Snacks versorgen, damit er seine neuen Zähne nicht an Ihren teuren Möbeln ausprobiert und er sich am Ende noch verletzt.