Milben beim Hund
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Blieb Ihr Hund bisher von einem Milbenbefall verschont können Sie sich wirklich glücklich schätzen. Milben lösen beim Hund fast immer einen starken Juckreiz aus, der zu Hautinfektionen führt, wenn der Hund durch exzessives Kratzen nach Erleichterung sucht. Ohrmilben verursachen Ohrenentzündungen, wenn Sie es sich im Gehörgang unserer Lieblinge gemütlich machen. Unter gewissen Umständen können Milben vom sogar auf den Menschen übertragen werden, was besonders gefährlich ist weil sie Krankheitserreger in sich tragen können.
Auch wenn Ihr Hund noch keine Milben hatte, sollten Sie diesen Artikel zu Ende lesen damit Sie wissen, wie Sie Ihren Hund und sich im Fall der Fälle schützen können.
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Was sind Milben?
Milben sind winzig kleine parasitäre Plagegeister, die aber noch mit dem bloßen Auge erkennbar sind.
Sie graben sich in die Haut ihrer Wirte, wo sie sich von abgestorbenen Hautzellen ernähren. Das Ergebnis sind Reizungen die, als starker Juckreiz wahrgenommen werden und Entzündungen.
Bei Hunden sind sie weit verbreitet und können sich leider auch unter unseren Lieblingen ausbreiten. Sie können Krankheiten wie die Krätze oder Räude verursachen und müssen deshalb bei jedem Hund sofort behandelt werden.
Milben sind die artenreichste Gruppe der Spinnentiere. In diesem Artikel gehen wir auf die 4 häufigsten Milbenarten ein, die unseren Hunden ihr Leben schwer machen können:
Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei):- Die Krätzmilbe sucht nach Stellen mit dünner Haut und viel Körperwärme. Anzutreffen ist sie damit besonders oft Gelenken oder der Leiste eines Hundes.
- Diese Milbenart befindet sich nicht nur auf der Hautoberfläche, sondern gräbt sich in die Haut ein, wo sie ihre Eier und Kot legen, was Krätze verursachen kann, welche auch auf den Menschen übertragen werden kann.
- Besonders betroffen sind Hunde mit einem geschwächten Immunsystem. Grundsätzlich aber kann jeder Hund an Krätze erkranken.
- Diese Milbenart ist die häufigste Milbenart bei Hunden. Wie der Name vermuten lässt, sind die Ohrmilben in den Ohren des Hundes anzutreffen wo sie starken Ohrenentzündungen verursachen.
- Die übermäßige Vermehrung der Haarbalgmilbe wird besonders oft bei jüngeren oder streunenden Hunden beobachten. Sie kann aber auch bei gesunden gut gepflegten Hunden auftreten.
- Die Haarbalgmilben leben in den Haarfollikeln der Hunde, wo sie sich vom Talg und abgestoßenen Zellen der Hunde ernähren. Sie werden auch vom Muttertier auf ihre Welpen übertragen. Allerdings entwickeln die meisten Hunde im Laufe ihres Lebens eine Immunität gegen Infektionen der Haarbalgmilben.
- Bei Hunden mit einem geschwächten Immunsystem oder einer Immunsuppression, die durch eine schlechte Ernährung verursacht wurde, kann die Haarbalgmilbe Haarausfall verursachen und den Hund mit anderen Erregern infizieren, welche sie in sich trägt.
- Diese weißen Milben leben auf der Hautoberfläche der Hunde und wird deshalb auch als wandernde Schuppen bezeichnet. Befallene Hunde können an Cheyletiellose erkranken.
- Die Erkrankung ist hochansteckend und kann zu starken Hautirritationen und starkem Juckreiz führen.
Milben beim Hund erkennen
Zwar geht nicht von jeder Milbenart das gleiche Risiko für unsere Hunde aus. Dennoch sind die entstehenden Symptome stark irritierend, wenn auch nicht immer gefährlich. Damit Ihr Hund von ernsthaften Komplikationen verschont bleibt, ist es wichtig, dass Sie die Milben bei Ihrem Hund frühzeitig erkennen.
Es gibt einige Anzeichen und Symptome, die auf einen Milbenbefall hindeuten. Dazu gehören:
Allgemeine Symptome eines Milbenbefalls (treten fast immer auf):
- Starker Juckreiz (Ständiges Kratzen)
- Haarverlust
- Hautinfektionen
Symptome eines Krätzemilbenbefalls (tritt besonders bei der Krätzemilbe auf:
- Läsionen am Ellbogen und den Knöcheln
Symptome eines Ohrmilbenbefalls: (treten besonders bei Ohrmilben auf)
- Exzessives Kopfschütteln
- Kruste in den Ohren
- Schwerhörigkeit
Symptome eines exzessiven Haarbalgmilbenbefalls (treten besonders bei Haarbalgmilben auf):
- Schuppen
- Fettiges Fell
Symptome eines Pelzmilbenbefalls (tritt besonders bei Pelzmilben auf):
- Wandernde weiße Punkte auf der Hautoberfläche
Milben beim Hund verhindern
Nur weil die Behandlung eines Milbenbefalls in der Regel recht einfach und schnell ist, sollten Sie sich nicht zurücklehnen und Ihren Hund ungeschützt dem Risiko aussetzen. Es gibt viele Dinge, die sie tun können, um Milben bei Ihrem Hund zu verhindern:
- Füttern Sie Ihren Hund mit einem hochwertigen Hundefutter, das sein Immunsystem stärkt, indem es ihn mit allem versorgt das er braucht. Achten Sie darauf ein Futter ohne Getreide, Laktose, Schlachtabfälle und künstliche Inhaltsstoffe zu wählen. Ein starkes Immunsystem kann die Folgen eines Milbenbefalls deutlich abschwächen.
- Stellen Sie sicher, das Ihr Hund jederzeit eine volle Wasserschale vorfindet.
- Bürsten und Kämmen Sie Ihren Hund regelmäßig und achten Sie darauf das sein Fell nicht zu lang wird.
- Reinigen Sie das Bett Ihres Hundes regelmäßig um ihn vor wiederkehrenden Parasiten und anderen Krankheiten zu schützen.
- Verwenden Sie beim Reinigen natürliche Reiniger, die für Ihren Hund geeignet sind, um allergische Reaktionen zu vermeiden. Das gilt insbesondere für Reiniger, die im direkten Umfeld des Hundes verwendet werden.
- Verwenden Sie ein Shampoo, das für Hunde geeignet ist und Baden Sie Ihren Hund regelmäßig.
- Reinigen Sie die Ohren Ihres Hundes regelmäßig.
- Es ist besonders wichtig, dass Sie die Ohren Ihres Hundes trocken halten da die Form von Hundeohren einen Parasitenbefall und andere bakterielle Infektionen begünstigt.
Wie Sie sehen dienen viele Punkte, nicht nur dazu einem Milbenbefall vorzubeugen, sondern tragen direkt zur Lebensqualität und gesamten Gesundheit Ihres Hundes bei.
Wie behandelt man Milben beim Hund?
Nach so viel beunruhigenden Erkenntnissen ist es Zeit für eine gute Nachricht. Diese ist, dass fast jeder Milbenbefall mit einem einfachen Antiparasitika behandelt werden kann.
In welcher Form das Präparat angewendet werden kann, sollte Ihr Tierarzt entscheiden. Zur Auswahl stehen Spoton-Präparate, Medikamente oder Shampoos. Die meisten können rezeptfrei in Tierhandlungen erworben werden.