Räude beim Hund

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Dein Hund kratzt sich in letzter Zeit häufiger, und in seinem Fell findest du einzelne kahle Stellen mit kleinen Pusteln? In diesem Fall solltest du genauer hinsehen und deinen Vierbeiner ein paar Tage sorgfältig beobachten. Es könnte sein, dass er sich eine Räude-Infektion zugezogen hat. Diese ansteckende Krankheit ist auch für andere Hunde gefährlich, deshalb solltest du umgehend handeln. Doch was musst du über Räude beim Hund wissen, und wie kann man Räude behandeln?

Ein alter Dackel leidet an Räude

Überblick

  1. Wie Hunde Räude bekommen
  2. Daran kannst du sie erkennen
  3. So wird Räude behandelt
  4. Das ist die Prognose
  5. Räude bei deinem Hund verhindern

Um welche Art von Erkrankung handelt es sich?

Räude erkennen ist auf den ersten Blick gar nicht so schwer. Sie macht sich durch einen starken Juckreiz und durch ständiges Kratzen bemerkbar. Nach und nach löst sich das Fell an einzelnen Stellen, so das kahle Flecken zu sehen sind. Auch die Bildung von Pusteln und Schuppen an diesen Stellen lässt auf Räude Symptome schließen.

Räude beim Hund ist nicht nur für dein eigenes Tier sehr unangenehm. Sie ist auch sehr ansteckend, sodass dein Vierbeiner mit seiner nicht festgestellten und therapierten Haut- und Fellerkrankung zu einer Gefahr für andere Tiere wird.

Nicht unterschätzen solltest du außerdem, dass Räude beim Hund schmerzhaft sein kann. Im schlimmsten Fall ist die durch eine bestimmte Art von Milben verursachte Hautkrankheit sogar tödlich.

Wie bekommen Hunde Räude?

Ursache für eine Räude-Infektion ist ein Befall mit Parasiten. Winzig kleine Milben legen ihre Eier in der Haut des Tieres ab. Die Hundehaut fungiert als eine Art Wirt, auf dem die Milben ihre gesamte Entwicklung durchlaufen. Auslöser der Räude beim Hund ist die Grabmilbe.

Vereinfacht gesagt frisst sie sich durch die Haut des Tieres und ernährt sich so von seinen Zellen und von seiner Gewebeflüssigkeit.

Dadurch entstehen Schmerzen, dein Tier fühlt sich einfach unwohl in seiner Haut. Eine Übertragung ist von Hund zu Hund möglich, aber auch von Katze zu Hund oder sogar von einem Fuchs zu deinem Hund. Dazu ist kein direkter Kontakt nötig, vielmehr entsteht eine Räude-Infektion vor allem, wenn sich Hunde beim Spaziergang im Wald Milben einfangen.

Welche Räude Symptome beim Hund solltest du kennen?

Bei regelmäßiger Fellpflege ist es nicht schwer, Räude zu erkennen. Auf der Haut entstehen kleine rote Knötchen und Pusteln, sie sind etwa so groß wie der Kopf einer Stecknadel. Im ersten Stadium der Hautkrankheit sieht man die Stellen am Kopf und vor allem an den Außenseiten der Ohren. Vermutlich kratzt sich Dein Hund in dieser Phase häufig hinter den Ohren. Schreitet die Krankheit ohne Behandlung weiter fort, können sich die Pusteln schließlich auf dem gesamten Körper ausbreiten.

Ein weiteres Indiz ist ein verstärkter Haarausfall.

Der starke Juckreiz wird bei hohen Temperaturen noch heftiger. Kratzt sich dein Hund in dieser Phase verstärkt, entstehen auf der Haut kleine Entzündungen, die sich zu einer Kruste bilden. In einem fortgeschrittenen Stadium kann sich die Räude beim Hund zu einer Bakterien- oder Pilzinfektion entwickeln. Außerdem nimmt das Tier unter Umständen sehr ab. Insgesamt wirst du eine deutliche Verschlechterung des Allgemeinzustands feststellen.

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Wie lässt sich Räude beim Hund behandeln

Eine Räude-Infektion wirst du ohne Hilfe eines Tierarztes in der Regel nur schwer in den Griff bekommen. Je früher du die Räude erkennst und behandeln lässt, desto besser ist es für das Tier. Zuerst wird der Arzt herausfinden, um welche Art von Milbenbefall es sich handelt. Entsprechend empfiehlt er die Behandlung mit passenden Tinkturen oder einem Spezialshampoo. Falls zu den Räude Symptomen schon eine Pilzinfektion hinzugekommen ist, werden weitere Mittel zur Behandlung verschrieben.

Sofern du es selbst zuerst mit einem Hausmittel versuchen willst, kann die Behandlung mit einer Kombination aus Hydrogenperoxid und Borax helfen.

Löse einen Esslöffel Borax in etwa einem halben Liter Wasser auf. Gib danach noch zwei oder drei Tropfen von dem Hydrogenperoxid in die Flüssigkeit. Diese Lösung trägst du dann auf die von den Infektionen befallenen Stellen am Körper auf. Achte darauf, dass sie gut trocknet, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Allerdings solltest du diese Therapie nicht allzu lange fortsetzen. Stelle innerhalb weniger Tage keine erhebliche Verbesserung fest, solltest du die Räude behandeln lassen und einen Tierarzt aufsuchen.

Wie lange es dauert, bis eine Räude beim Hund vollständig kuriert ist, hängt davon ab, wie schwer der Befall war. Sofern sich die Krankheit bereits großflächig ausgebreitet hat, ist eine intensivere Therapie nötig als bei einer Entdeckung im Anfangsstadium. Als Anhaltspunkt bei einem kompletten Befall gilt eine Behandlungszeit von bis zu drei Monaten. Sofern du rechtzeitig einen Arzt aufsuchst und die Räude beim Hund sofort am Anfang feststellen, ist eine Heilung innerhalb von einem Monat möglich.

Häufig wird eine Räude beim Hund von Tierärzten übrigens mit einer Ivermectin-Injektion oder mit einer Waschlösung mit Amitraz behandelt.

Auch die Wirkstoffe Selamectin oder Moxidectin werden regelmäßig verabreicht. Leidet das Tier unter einem sehr starken Juckreiz, kommt auch eine Behandlung mit Glucocorticoiden infrage. Für eine erfolgreiche Behandlung der Räude beim Hund genügt es übrigens nicht, wenn du die Therapie nur bei dem Tier anwendest, das direkt von der Erkrankung befallen ist. Solltest du noch weitere Tiere in deinem Haushalt haben, müssen auch diese behandelt werden, um eine gegenseitige Ansteckung zu vermeiden.

Wie ist die Prognose?

Diese Erkrankung gilt als gut heilbar. Allerdings ist die rechtzeitige Diagnose und Behandlung wichtig. Je eher du die Räude beim Hund entdeckst und therapierst, desto weniger muss dein Tier leiden. Mit einer regelmäßigen und aufmerksamen Fellpflege sollte es allerdings möglich sein, den Milbenbefall in einem frühen Stadium festzustellen und den Tierarzt aufzusuchen.

Wie kann man die Krankheit verhindern?

Das oberste Gebot für die Behandlung dieser Hautkrankheit lautet „Hygiene“. Das bedeutet auch, dass der Hund ab dem Zeitpunkt der Diagnose von anderen Tieren isoliert werden sollte, um eine weitere Ansteckung zu vermeiden. Sofern du weitere Tiere in deinem Haushalt hast, sollte ein Kontakt mit dem kranken Hund vermieden werden. Auch für Menschen ist der direkte Kontakt nicht ganz ungefährlich! Am besten fasset du deinen Hund ausschließlich mit Handschuhen an, um eine Übertragung auf die Haut zu vermeiden.

Darüber hinaus kannst du noch mehr tun, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Tausche die Matten und die Decken im Hundekorb regelmäßig aus. Wechsle auch alle Textilien, die sich in der Reichweite des Tieres befinden könnten.

Auch mit einer Stärkung des Immunsystems kannst du zu einer schnellen Genesung deines Hundes beitragen. Hochwertiges Hundefutter ist in jedem Fall zu empfehlen.

Hinzu kommen ein paar Sorten von Rohgemüse. Dazu gehören Alfalfa-Sprossen oder Brunnenkresse. Diese Pflanzen stärken das Immunsystem, was für die Behandlung der Räude beim Hund essenziell ist. Auch die zusätzliche Gabe der Vitamine C und E oder von Fischöl ist hilfreich. So verbessert sich der Zustand des Fells schnell wieder, wenn die Hauterkrankung abgeheilt ist.

Vorbeugend kann eine Impfung übrigens hilfreich sein, um vor allem die aus einer Räude schnell folgenden Infektionen zu unterbinden. Bei aller Vorsicht kann es aber trotzdem sehr schwierig sein, eine Räude zu vermeiden, denn ein Milbenbefall gehört zu den häufigen Fellerkrankungen beim Hund. Ist er einmal entdeckt, ist eine Heilung mit der nötigen Konsequenz allerdings durchaus innerhalb eines kurzen Zeitraums möglich.