Bandscheibenvorfall beim Hund

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Im Alltag strotzen unsere Hunde vor Energie und Tatendrang. Umso unvorstellbarer scheint es daher, dass sich das eines Tages ändern kann. Bereits eine einzige Verletzung kann ausreichend sein, um einen Bandscheibenvorfall beim Hund zu verursachen. Bei einem Bandscheibenvorfall handelt es sich um die Wirbelsäulenerkrankung die bei Hunden am häufigsten auftritt.

Hund mit Bandscheibenvorfall wird von einem Tierarzt untersucht

Überblick

  1. Das ist ein Bandscheibenvorfall beim Hund
  2. Die Ursachen
  3. So gefährlich ist die Verletzung
  4. Das sind die Anzeichen eines BAndscheibenvorfalls
  5. Die Behandlung

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Wie beim Kreuzbandriss oder der Arthrose gibt es auch beim Bandscheibenvorfall beim Hund genetische Veranlagungen, welche die Wahrscheinlichkeit dieser ernsten Verletzung deutlich erhöhen.

Was ist ein Bandscheibenvorfall beim Hund

Ein Bandscheibenvorfall beim Hund ist eine ernsthafte Erkrankung, die den Rücken betrifft und dem Hund starke Schmerzen verursacht. Es kann vorkommen das sich die Bandscheiben wölben oder sogar platzen. Da die Bandscheiben die Wirbelsäule bei jeder Bewegung abfedern kann es dazu kommen, dass das Rückenmark des Hundes beschädigt wird. Nervenschäden und erhebliche Schmerzen sind die Folge, die in manchen Fällen sogar zu einer vollständigen Lähmung führen können.

Wie bekommt ein Hund einen Bandscheibenvorfall?

Es gibt mehrere Faktoren, die dazu beitragen können, dass ein Hund einen Bandscheibenvorfall bekommt.

Das Alter

Auch die Bandscheiben erleben einen völlig normalen Alterungsprozess, was sie im hohen Alter für Verletzungen anfälliger macht. Aus diesem Grund kommt es bei älteren Hunden deutlich häufiger zu einem Bandscheibenvorfall.

Fettleibigkeit

Entscheidend dabei ist, welche tägliche Belastung die Bandscheiben im Laufe des Lebens ausgesetzt waren. Deshalb hat eine unnatürliche Mehrbelastung durch Übergewicht einen entscheidenden Einfluss darauf, ob ein Hund einen Bandscheibenvorfall bekommt.

Bewegungsmangel

Nicht nur eine zu hohe Beanspruchung kann zu einem Bandscheibenvorfall führen. Verkümmert die Rückenmuskulatur aufgrund von Bewegungsmangel ist der Hund deutlich anfälliger für Verletzungen bei ruckartigen Bewegungen.

Überlastung

Extreme sind selten gut. Das gilt für den Bewegungsmangel als auch für die Überlastung der Bandscheiben. Werden die Bandscheiben überlastet können sie sich abnutzen oder sogar platzen.

Genetische Veranlagungen

Hunderassen mit kurzen Beinen und langen Rücken sind besonders oft von Bandscheibenvorfällen betroffen. Das liegt daran das der lange Rücken den Bandscheiben mehr abverlangt, was sie schneller verschleißt.  

Die betroffenen Rassen sind:

  • Dackel
  • Bassett Hund
  • Corgi
  • Beagle
  • Cocker Spaniel
  • Pekinese
  • Pudel
  • Bulldogge

Grünlippmuschel bei entzündungsbedingten Schmerzen

Eine natürliche Hilfe ist die Grünlippenmuschel. Die Muschel kann Hunden mit Arthrose und Gelenkproblemen helfen, indem es die Entzündung bekämpft und die darin bedingten Schmerzen deutlich reduziert.

Bei ihnen altern die Bandscheiben bereits in den ersten Lebensjahren drastisch, weshalb die Wahrscheinlichkeit für eine Verkalkung und damit eines Bandscheibenvorfalls höher ist als bei allen anderen Rassen.

Verletzungen und Unfälle

Unabhängig von den oben genannten Faktoren können schwere Verletzungen einen Bandscheibenvorfall verursachen, ungeachtet davon, in welchem Lebensabschnitt oder wie gesund ein Hund ist.

Wie gefährlich ist ein Bandscheibenvorfall beim Hund?

Ein Bandscheibenvorfall beim Hund ist eine sehr ernste Erkrankung da sie sehr starke Schmerzen verursacht und sogar zu einer Lähmung führen kann. Deshalb ist es wichtig, bereits beim ersten Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall unbedingt einen Tierarzt aufzusuchen.

Anzeichen von einem Bandscheibenvorall beim Hund

Gerade, weil ein Bandscheibenvorfall bei Hunden so gefährlich ist, ist es wichtig das sie ihn schnell erkennen. Wenn er nicht behandelt wird, können schwerwiegende Probleme einschließlich einer dauerhaften Lähmung auftreten.

Äußerst starke Rückenschmerzen sind häufig das erste Anzeichen einer Erkrankung der Bandscheiben. Neben jammern und wimmern lassen sich die Schmerzen daran erkennen das sich der Hund abnormal bewegt, um dem Rücken Entlastung zu verschaffen.

Die auftretenden Symptome variieren je nachdem, welcher Teil der Wirbelsäule des Hundes betroffen ist. Zu den Symptomen eines Bandscheibenvorfalls beim Hund gehören:

  • Steifheit des Halses
  • Rückenschmerzen
  • Zittern
  • Lethargie
  • Seltsamer Gang
  • Unfähigkeit zu stehen

Wie behandelt man einen Bandscheibenvorfall bei Hunden?

Behandlung mit Operation

Ist der Bandscheibenvorfall so schlimm das die Prognose eine vollständige oder teilweise Lähmung ist, muss der Hund in der Regel operiert werden.

Behandlung ohne Operation

Nicht jeder Bandscheibenvorfall muss operiert werden. In manchen Fällen kann es ausreichend sein, wenn der Hunde entzündungshemmende Medikamente einnimmt die dafür sorgen, dass sich die Haltung des Hundes entspannt. Begleitend kann es sinnvoll sein, dass er sich einer physikalischen Therapie unterzieht. Ist er übergewichtig, sollte ebenfalls daran gearbeitet werden sein Körpergewicht zu reduzieren.

Wie viel kostet eine Bandscheibenop beim Hund?

Glücklicherweise übernimmt eine Hundeop-Versicherung die Kosten dieses Eingriffs der zwischen 2000€ und 3500€ kostet.

Wie stehen die Chancen auf eine Genesung?

Wie die Chancen auf eine Genesung stehen können sehr unterschiedlich sein, weil sie von mehreren Faktoren abhängen:

Der Schweregrad des Bandscheibenvorfalls

Hatte der Hund eine leichte Erkrankung ohne Lähmungserscheinungen stehen die Chancen nicht schlecht das er sich auch ohne Operation vollständig erholen kann.

Wann der Bandscheibenvorfall erkannt wurde

Wurde die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt, stehen die Chancen auf eine vollständige Genesung besser, da womöglich noch kein Nervenschaden entstanden ist.

Die äußeren Umstände

Wenn der Hund sich einer Physiotherapie unterzieht und überschüssiges Fett verliert, welches die Wirbelsäule belastet verbessert das seine Genesungschancen.

Grundsätzlich kann nicht garantiert werden, dass ein Bandscheibenvorfall beim Hund keine bleibenden Nervenschäden hinterlässt. Dieses Risiko besteht besonders, wenn die Krankheit besonders schwer war oder erst spät erkannt und behandelt wurde.

Um Ihren Hund vor bleiben Nervenschäden zu schützen, sollten Sie ihn umgehend zum Tierarzt bringen, wenn Sie einen Bandscheibenvorfall vermuten!