Warum dein Hund stinkt
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Hunde haben eine deutlich feinere Nase als wir Menschen. Doch auch uns bleiben Gerüche nicht vollkommen verborgen. Wenn ein Hund stinkt, kann das die Beziehung zu seinem Besitzer stark belasten. Jeder Hundebesitzer liebt es, mit seinem Hund zu kuscheln, doch wenn der Gestank des Hundes liebevolle Streicheleinheiten zur Tortur macht, ist es an der Zeit sich einmal näher damit zu beschäftigen, warum Ihr Hund stinkt.
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Warum stinkt mein Hund?
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Hund stinken kann. Dazu gehören die offensichtlichen Gründe wie schlichter Mundgeruch, Blähungen oder schmutziges Fell, aber auch Gründe die sich erst auf den näher Blick erschließen wie chronische unterliegende Krankheiten oder Infektionen.
Zu den häufigsten Gründen, warum ein Hund stinkt gehören:
Zahn- und Zahnfleischerkrankungen
Hunde brauchen eine gute Mundhygiene. Diese wird von vielen Hundebesitzern leider stark vernachlässigt, weil die Folgen oft unterschätzt werden. Deshalb sind Zahnkrankheiten bei Hunden weit verbreitet.
8 von 10 Hunden wird bereits mit einem Alter von 3 Jahren an einer Zahnerkrankung leiden.
Wird der Plaque, der durch die zurückbleibenden Futterpartikel auf den Zähnen klebt, nicht rechtzeitig entfernt bildet sich Zahnstein. Auf dem Zahnstein tummeln sich unzählige Bakterien, die starken Mundgeruch verursachen.
Bleibt der Zahnstein unbehandelt, kommt es zu Zahnfleischentzündungen, welche für Ihren Hund sehr schmerzhaft sind und ihn sogar seine Zähne kosten können.
Nierenkrankheiten
Leidet der Hund unter einer Nierenkrankheit, ist es seinem Körper nicht mehr möglich, die Abfallprodukte aus seinem Blutkreislauf zu filtern. Das Ergebnis ist ein beißender Mundgeruch, der an Ammoniak erinnert.
Weitere Symptome einer Nierenerkrankung sind übermäßiger Durst und übermäßiges Wasserlassen. Ist die Krankheit bereits weiter fortgeschritten können Bauchschmerzen und Erbrechen hinzukommen.
Riecht der Atem Ihres Lieblings nach Ammoniak oder Metall und Ihnen ist bereits aufgefallen, dass er mehr trinkt, als früher sollten Sie unbedingt sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Diabetes
Von vielen Besitzern von Hunden mit Diabetes wird berichtet, dass der Atem Ihrer Hunde nach Aceton riecht. Der Geruch von Aceton erinnert an den Geruch eines Nagellackentferners. Woher kommt der Geruch bei Hunden mit Diabetes.
Bestehen aufgrund eines Insulinmangels sehr hohe Blutzuckerwerte beginnt der Körper bei unzureichender Ernährung eigene Eiweiß- und Fettzellen ab um seinen Bedarf zu decken. Bei diesem Prozess entstehen Ketonkörper, die sich im Blutkreislauf des Hundes befinden.
Die Ketonkörper enthalten Aceton, was den Atem Ihres Hundes nach Nagellackentferner riechen lässt.
In einem solchen Fall ist es wichtig, dass Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.
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Hautinfektionen
Bakterielle Infektionen bringen neben Entzündungen und anderen Komplikationen auch immer einen unangenehmen Geruch mit sich. Von diesen Infektionen ist besonders oft die Haut unserer Hunde betroffen.
Hautinfektionen durch allergische ReaktionenAnders als beim Menschen äußert sich eine Allergie bei Hunden nicht vermehrt über den Ausfluss von Körperflüssigkeiten, sondern über den Juckreiz. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich Pollen einfacher im Fell unserer Lieblinge verfangen als auf unserer Haut. Pollen sind dabei noch das kleinere Übel. Allergische Reaktionen können ebenfalls mit einem Parasitenbefall zu tun haben. Hat Ihr Hund Flöhe, ist es sehr wahrscheinlich, dass er allergische Reaktionen auf den Flohspeichel zeigt. Gleiches gilt ebenfalls für einen Befall von Grasmilben oder Zecken.
Wenn sich Ihr Hund ständig und vehement kratzt, kann er seine Haut beschädigen, was als eine optimale Brutstätte für eine bakterielle Infektion dient.
Ein Hund stinkt, wenn er Schuppen hatSchuppen sind abgestorbene Hautzellen im Fell Ihres Hundes. Während der Zellerneuerung kommt werden diese abgestorbenen Hautzellen abgeworfen, was ein natürlicher Vorgang ist. Leider haben diese Hautzellen oft einen unangenehmen Geruch. Weil sie sich im gesamten Fell Ihres Hundes verfangen können kann sich ein dementsprechend schlechter Duft entwickeln.
Scheinen die Schuppen zu einem chronischen Problem zu werden, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
Ohrenentzündung
Die Ohren unserer Hunde sind anders aufgebaut als unsere, was sie anfälliger für Ohrenentzündungen macht. Der Gehörgang ist vertikaler als der eines Menschen und neigt dazu Flüssigkeiten in sich zu halten. Genau wie bei den Infektionen der Haut die feuchte und warme Umgebung die perfekte Brutstätte für Bakterien und Hefen.
Doch nicht nur Bakterien haben es auf die Ohren unserer Lieblinge abgesehen. Ohrmilben sind eine Parasitenart, die sich auf den Gehörapparat unserer Hunde spezialisiert haben.
1 von 5 Hunden wird im Laufe seines Lebens eine Ohrenentzündung haben.
Nicht jeder Rückstand oder jedes Überbleibsel im Ohr ist der Grund, warum ein Hund stinkt. Bemerken Sie wie Ihr Hund übermäßig oft den Kopf schüttelt oder sich exzessiv am Ohr kratzt, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
Blähungen
Auch Blähungen sind keine Wohltat für die Nase. Nicht jeder Pups gilt als Blähung, denn es ist vollkommen natürlich, während dem Verdauungsprozess Gase entstehen, die schlussendlich wieder entweichen müssen. Wird jedoch mehr Gas als sonst produziert und Ihr Hund pfeift aus allen Rohren, hat er Blähungen.
Der häufigste Grund für wiederkehrende Blähungen beim Hund ist die schlecht verdaubare Ernährung.
Handelt es sich bei den Blähungen Ihres Hundesum einen andauernden Zustand und ist der Geruch so schlimm, dass Ihr Hund extrem stinkt, kann es sinnvoll sein einen Tierarzt aufzusuchen, um unterliegende Krankheiten auszuschließen. Das gilt besonders dann, wenn Ihr Hund ebenfalls anDurchfallleidet.
Blasenentzündung
Obwohl deutlich mehr Hündinnen betroffen sind, kann jeder Hund unter einer Blasenentzündung leiden. Wie fast alle Entzündungen wird auch die Blasenentzündung von Bakterien oder Viren verursacht und ist hoch ansteckend.
Da der Urin des Hundes während der Harnwegsinfektion nur so von Bakterien wimmelt, riecht er deutlich strenger als sonst. Trocknen auch nur einzelne Tropfen im Fell Ihres Hundes werden sie es sofort merken. Ihr Hund stinkt und das nicht zu knapp.
Neben den Schmerzen beim Wasserlassen zeigen viele Hunde eine Appetitlosigkeit, Lethargie und Fieber.
Hat Ihr Hund Fieber, müssen Sie dieses rund um die Uhr überwachen da bereits eine Körpertemperatur von über 40 Grad Celsius das Leben Ihres Hundes gefährden kann.
Bei einer Blasenentzündung empfiehlt es sich, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
Was kann ich tun, wenn mein Hund stinkt?
Sie und Ihr Hund sind dem üblen Geruch nicht schutzlos ausgeliefert. Es gibt vieles das Sie tun können, wenn Ihr Hund stinkt. Wir empfehlen Ihnen eindringlich, frühzeitig mit der Mundhygiene Ihres Hundes zu beginnen, da sich so eine Vielzahl von Problemen beheben lassen. Leidet Ihr Hund bereits unter Zahnstein, können Sie diesen beim Tierarzt entfernen lassen.
Überprüfen Sie regelmäßig die Ohren Ihres Hundes. Weil sich viel Flüssigkeit in den Ohren sammeln kann, sollten Sie sauber und trocken halten. Verwenden Sie einen speziellen Ohrenreiniger für Hunde um die Ohren zu reinigen und ein einfaches Wattepad um sie zu trocknen. Überprüfen Sie die Ohren Ihres Hundes insbesondere nach dem Baden oder Schwimmen.
Kämmen und Baden Sie Ihren Hund regelmäßig, um sein Fell von Schuppen und anderen Dingen zu befreien, auf die er allergisch reagiert. Überprüfen Sie sein Fell ebenfalls auf Parasiten.
Leidet Ihr Liebling regelmäßig an Blähungen, sollten Sie darüber nachdenken, sein Hundefutter zu wechseln. Es ist wichtig, dass Sie das Futter nach und nach wechseln und nicht abrupt von einem Tag auf den anderen. Andernfalls drohen Komplikationen wie Bauchschmerzen und Durchfall.
Bleibt der Gestank auch über einen längeren Zeitraum bestehen, wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt damit er Ihren Hund auf diverse Stoffwechselerkrankungen untersuchen kann.