Zecken beim Hund

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Sie lauern, sie warten und sie infizieren. Einige Zeckenarten haben sich regelrecht auf unsere Lieblinge spezialisiert. Hunde stellen für Zecken eine leichte Beute dar. Jeder Hundebesitzer sieht sich irgendwann mit zeckenbezogenen Fragen konfrontiert. „Wie gefährlich sind Zecken für meinen Hund?“oder „Wie kann ich meinen Hund vor Zecken schützen?“

In unserem Ratgeber versorgen wir Sie mit allen Informationen damit Sie und Ihr Hund für alle Fälle vorbereitet sind.

Überblick

  1. Diese Krankheiten werden von Zecken auf Hunde übertragen
  2. Die verschiedenen Zeckenarten
  3. Hier sind Zecken anzutreffen
  4. So schützt du deinen Hund

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Sind Zecken gefährlich für Hunde?

Ja, Zecken sind sehr gefährlich für Hunde. Dabei geht die wahre Bedrohung von den Krankheiten aus mit denen Zecken Ihren Hund infizieren können. Bis Zecken Ihren infizierten Speichel in den Blutkreislauf Ihres Hundes abgibt vergehen mehrere Stunden.

Damit die Zecken Ihren Hund nicht mit gefährlichen Krankheiten infizieren müssen Sie die Parasiten schnellstmöglich entfernen.

Wie infizieren Zecken Hunde?

Nicht jede Zecke ist mit gefährlichen Krankheiten infiziert und damit für Ihren Hund gefährlich. Die Zecke kann bestimmte Erreger (Bakterien, Viren und andere Parasiten) in ihrem Körper haben. Während die Zecke an Ihrem Hund saugt, gibt sie ihren Speichel und unverdaute Reste ihrer letzten Mahlzeit zurück in den Blutkreislauf ihres Wirtes. Ist die Zecke infiziert, infiziert sie auch ihren Wirt.

Welche Krankheiten übertragen Zecken?

Zecken können verschiedene Krankheiten auf Hunde übertragen. Dabei handelt es sich um ernst zu nehmende Krankheiten, die durch den Speichel von Zecken Ihren Hund infizieren können.

Anaplasmose

Die Anaplasmose tritt auch in Deutschland auf. Zwischen der Inkubationszeit und dem Ausbruch der Krankheit vergehen wenige Tage bis wenige Wochen. Hat sich der Hund mit Anaplasmose infiziert leidet er unter anderem an: Fieber, Antriebslosigkeit, Apathie, Muskel- und Gelenkbeschwerden und einer Abnahme der Blutplättchenzahl.

Die Anaplasmose von Hunden behandelt man mich Antibiotika. Bei besonders schweren Fällen kann eine Bluttransfusion notwendig sein.

Allgemein bestehen sehr gute Chancen Anaplasmose zu heilen.

Babesiose

Die Babesiose tritt auch in Deutschland auf. Zwischen der Inkubationszeit und dem Ausbruch der Krankheit vergehen nur zwischen 5 und 28 Tagen. Hunde die an Babesiose leiden haben sehr hohes hohes Fieber und haben keinen Appetit.

Die Akutphase:

Babesiose ist eine lebensbedrohliche Erkrankung für Hunde. Die roten Blutkörperchen des Hundes werden zerstört, wodurch es zu einer Blutarmut kommen kann. Wird der Hund in der Akutphase nicht behandelt endet es meistens mit dem Tod des Hundes.

Die chronische Phase:

Hat der Hund die Akutphase überlebt kommt als nächstes die chronische Phase. Der Hund leidet weiterhin unter Fieber und den begleitenden Symptomen der Babesiose, wenn auch in etwas schwächerer Form.

Wurde früh erkannt, dass der Hund mit Babesiose infiziert ist kann oft eine komplette Genesung erreicht werden. Behandelt wird Babesiose mit der Gabe von Antibiotika und wenn nötig, Bluttransfusionen.

Borreliose

Die Borreliose tritt auch in Deutschland auf. Bei der Borreliose ist es schwer den Ausbruch der Krankheit nach der Inkubationszeit vorherzusagen weil oft zwischen Inkubation und dem Ausbruch mehrere Monate vergehen. Manchmal bricht die Krankheit allerdings auch bereits nach wenigen Wochen aus.

Dieser Umstand macht sie besonders gefährlich, weil der Krankheitsverlauf oft unbemerkt vonstattengeht.

Auch ist es sehr schwer die Symptome einer Borrelioseerkrankung der Borreliose zu zuordnen, da die Krankheit keine Symptome hat die ausschließlich der Borreliose zugeordnet werden müssen.

Typische Symptome:

Haben Sie den Verdacht auf eine Borelioseerkrankung Ihres Hundes, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Behandelt wird die Borreliose mit der Gabe von Antibiotika. Wurde die vom Tierarzt verordnete Behandlungstherapie konsequent eingehalten, bestehen sehr gute Chance auf eine vollständige Heilung der Krankheit.

FSME

FSME tritt auch in Deutschland auf. Zwischen der Inkubationszeit und dem Ausbruch der Krankheit vergeht ungefähr eine Woche. In manchen Fällen kann es etwas länger dauern.

Hunde die mit FSME infiziert wurden leiden unter folgenden Symptomen:

  • Hohes Fieber
  • Entzündungen des Rückenmarks und des Gehirns
  • Der Hund zeigt Auffälligkeiten in seinem Verhalten
  • Schmerzen an den entzündeten Stellen

Der Krankheitsverlauf endet leider oft mit dem Tod des Tieres. Ein Gegenmittel gegen FSME gibt es nicht. Die Symptome werden mit der Gabe von Antibiotika behandelt.

Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Hund an FSME erkrankt ist müssen Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Welche Zeckenarten gibt es?

Es gibt fast 1000 verschiedene Zeckenarten auf der Welt. In Deutschland werden Sie allerdings auf deutlich weniger treffen. Heimisch in Deutschland sind schätzungsweise 20 Zeckenarten.

Eine Bedrohung für Ihren Hund stellen dabei 3 Zeckenarten dar:

  • Gemeiner Holzbock
  • Auwaldzecke
  • Braune Hundezecke

Wo sind Zecken überall?

Zeckengefährdete Gebiete sind Waldränder, Gärten, Bäuche und Stadtparks.

Mit FSME-Fällen haben besonders Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen zu kämpfen.

Bei der Borreliose verhält es sich etwas anders. Hier sind besonders Bayern, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Der Mythos der Zeckensaison

Zecken richten sich nicht nach dem Kalender. Sie benötigen lediglich eine konstante Außentemperatur von mindestens 6 °C.

Zecken fallen nicht von Bäumen

Anders als weit verbreitet klettern Zecken nicht auf Bäume um sich auf ihre Opfer fallen zu lassen. Eine Zecke werden Sie in der Regel nicht über einer Höhe von 150 cm antreffen.

Wie vermehren sich Zecken?

Zecken legen bis zu 2000 Eier. Aus jedem Ei schlüpft eine Larve. Nach ihrer ersten Blutmahlzeit wird die Larve zu einer ausgewachsenen Zecke. Zecken haben eine Lebenserwartung von bis zu 5 Jahren.

Welchen Zeckenschutz gibt es für Hunde?

Vorsicht ist besser als Nachsicht. Zecken sind gefährlich für Hunde. Als verantwortungsvoller Hundebesitzer fragen Sie sich daher natürlich, welche Möglichkeiten Sie haben Ihren Hund vor Zecken zu schützen. Inzwischen gibt es mehrere Produkte, die den Zecken den Kampf angesagt haben.

Welche Impfstoffe gibt es für meinen Hund?

Für viele der von Zecken übertragenen Krankheiten gibt es leider keine Impfstoffe. Es gibt Impfstoffe für drei Borreliearten und einen Impfstoff gegen Babesiose.

Die Impfstoffe gegen die Borreliearten sind in Deutschland leicht erhältlich. Anders ist es bei dem Präparat gegen Babesiose. Ihr Tierarzt kann Ihnen diesen Impfstoff allerdings aus dem europäischen Ausland besorgen.

Doch selbst wenn Ihr Hund gegen Babesiose geimpft ist, kann der Ausbruch nicht verhindert werden. Der Impfstoff schwächt nur die Symptome ab.

Wie wirkt ein Spot-on als Zeckenschutz?

Es gibt viele Spot-on Mittel von verschiedenen Herstellern. Manche haben chemische Inhaltsstoffe, andere wirken rein natürlich.

Etwas verallgemeinert ausgedrückt gibt es zwei Wirkungsarten. Systemisch wirkende Mittel gelangen durch die Haut in die Blutbahn unserer Lieblinge.

Wird der Hund anschließend von einer Zecke gestochen, nimmt der Parasit den Wirkstoff auf und stirbt. Eine Infizierung kann so fast immer erfolgreich verhindert werden.

Topisch wirkende Mittel werden auch auf die Haut aufgetragen. Die Mittel verteilen sich nicht durch die Blutbahn des Hundes, sondern setzen sich unter der Hautschicht ab. Kommen Zecken in Kontakt mit dem Mittel, ergreifen Sie die Flucht, oder sterben.

Wo stechen Zecken am liebsten?

Unsere Hunde sind besonders beliebte Wirte für Zecken. Tollen Sie in hohen Gräsern herum oder gehen auf ein Entdeckungsabenteuer werden sie oft Opfer von unbeliebten Parasiten.

Besonders gerne stechen Zecken an dünnhäutigen, aber gut durchbluteten Stellen. So haben sie es oft auf den Kopf, oder Bauch von Hunden abgesehen.

Wie kann ich Zecken entfernen?

Im Idealfall sollten Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang nach Zecken absuchen. Waren Sie im Wald, oder Ihr Hund war im hohen Gras unterwegs, gibt es kein Wenn und Aber.

Haben sich Zecken an Ihrem Hund verfangen, haben Sie noch die Möglichkeit diese zu entfernen bevor sie Ihren Hund mit gefährlichen Krankheiten infizieren.

Das Zeitfensten dem die Zecke die Erreger in den Blutkreislauf Ihres Hundes bringt, beträgt lediglich 3 Stunden. Mit jeder Stunde, in der die Zecke am Hundeblut saugt, steigt die Ansteckungsgefahr.

Inzwischen gibt es verschiedene Werkzeuge, die das Entfernen der Zecken einfacher und sicherer machen.