Anaplasmose beim Hund: Das musst du wissen
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Besonders in der warmen Jahreszeit gibt es für dich und deinen Hund wohl nichts Schöneres als den unbeschwerten Spaziergang in der freien Natur. Spielen, Toben und Rennen über Wiesen und Felder ist wichtig, damit dein Vierbeiner fit und gesund bleibt. Leider lauern im Freien auch einige gesundheitliche Gefahren, die du kennen solltest. Ein Zeckenbiss kann zum Beispiel dauerhafte Schäden nach sich ziehen. Was also hat es mit der Anaplasmose beim Hund auf sich? Und wie ist Anaplasmose zu behandeln?
Überblick
- Wie Hunde an Anaplasmose erkranken
- Woran du die Krankheit erkennen kannst
- Wie sie behandelt wird
- So ist die Prognose
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Was ist Anaplasmose beim Hund?
Bei dieser Erkrankung handelt es sich im Prinzip um eine Infektion, die durch einen Zeckenbiss ausgelöst wird. Die Zeckenart heißt Ixodes ricinus, besser bekannt unter dem Namen „Holzbock“. Nach dem Zeckenbiss können die Anaplasmen weiße Blutkörperchen befallen, sich darin vermehren und sie schließlich zerstören. Dadurch entstehen erhebliche Folgeschäden und eine massive Beeinträchtigung der Gesundheit.
Wie bekommen Hunde Anaplasmose?
Die Übertragung der Anaplasmose erfolgt in der Regel über einen Zeckenbiss. Dafür muss die Zecke über einen längeren Zeitraum von 36 bis 48 Stunden an ihrem Wirt – in diesem Fall an deinem Hund – festhaften. Infektionen treten vor allem in der warmen Jahreszeit zwischen Frühjahr und Herbst auf. Zu diesem Zeitpunkt sind die Zecken besonders aktiv.
Tendenziell haben Hunde, die sich sehr häufig draußen aufhalten, ein höheres Risiko, sich anzustecken.
Die Zeckenart ist nicht überall in Europa gleichermaßen verteilt. Vor allem in Skandinavien, in Großbritannien, in Deutschland, in Österreich und der Schweiz, in Frankreich, Norditalien und Nordspanien, aber auch im westlichen Osteuropa ist die Zeckenform verbreitet.
Im Prinzip musst du in ganz Zentraleuropa mit einer Anaplasmose beim Hund rechnen, da der Holzbock hier stark verbreitet ist. Allerdings ist nicht jede Zecke mit dem Erreger infiziert. Ungefähr zwei bis fünf Prozent der Zecken tragen den Erreger für die Anaplasmose beim Hund in sich und können die Tiere damit infizieren. In einzelnen Gebieten von Süddeutschland soll der Anteil der Zecken allerdings deutlich höher sein.
Die Krankheit ist in vielen Fällen gut heilbar. Allerdings gibt es keine 100-prozentige Garantie, dass deinTier wieder vollständig hergestellt wird. Es kann zum Beispiel passieren, dass sich die Erreger in das Knochenmark zurückziehen und dort bleiben. Das wiederum bedeutet nicht, dass die Krankheit noch einmal akut ausbrechen muss.
Da die Anaplasmose beim Hund durch einen Zeckenbiss übertragen wird, ist sie nicht ansteckend. Somit stellt dein Hund keine Gefahr für andere Tiere dar und kann problemlos mit ihnen spielen. Auch auf den Menschen ist die Erkrankung nicht übertragbar.
Wie kann man Anaplasmose beim Hund erkennen?
In erster Linie ist es wichtig zu wissen, dass es für eine Anaplasmose beim Hund Symptome gibt, die dich aufmerksam machen sollten. Allerdings ist es nicht so einfach, eine Anaplasmose zu erkennen, denn viele Tiere sind zwar infiziert, zeigen aber keine sichtbaren Symptome in Form von gesundheitlichen Beschwerden.
Sofern es gelingt, die Anaplasmose beim Hund Symptome rechtzeitig zu erkennen, lässt sich die Anaplasmose behandeln.
Je früher die Erkrankung festgestellt wird, desto höher sind die Aussichten auf eine Heilung. Nach aktuellen Beobachtungen der Mediziner sind männliche Hunde offenbar häufiger betroffen als Hündinnen.
Zu den typischen Anaplasmose beim Hund Symptomen gehören:
- hohes Fieber über mehrere Tage
- Apathie
- Durchfall
- Erbrechen
- starker Gewichtsverlust
- Vergrößerungen von Leber und Milz
- Atemnot
- Schwellungen der Lymphknoten und Gelenke
- Lähmungen durch entzündete Gelenke
- Krämpfe und Störungen des Gleichgewichts.
Sie treten besonders häufig auf, wenn der Erreger das zentrale Nervensystem befallen hat. Die Symptome sind in der Regel sehr akut und verlangen schnelles Handeln. Vor allem die fieberhafte Erkrankung ist auffallend und die allgemeine Bewegungsunlust aufgrund von Beschwerden im Bewegungsapparat fallen auf. Nicht immer lassen die Symptome sofort auf eine Anaplasmose beim Hund schließen, denn die Inkubationszeit kann zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen betragen.
Wie ist Anaplasmose zu behandeln?
Konnte dein Tierarzt die Anaplasmose erkennen und diagnostizieren, wird er eine entsprechende Behandlung empfehlen und diese kontrollieren. In der Regel wird ein Antibiotikum verschrieben. Außerdem werden die akuten Beschwerden je nach Symptom behandelt. In schweren Fällen kann bei einer Anaplasmose beim Hund auch die Vergabe von Bluttransfusionen erforderlich und hilfreich sein.
Die beste Therapie ist allerdings noch immer die Prophylaxe. Ein Zeckenbiss ist für deinen Hund unangenehm, und die Folgen können durchaus sehr schwerwiegend sein. Deshalb ist es wichtig, einer Anaplasmose beim Hund vorzubeugen. Das geschieht durch einen guten Schutz vor Zeckenbissen.
Gleichzeitig schützt du deinen Hund dadurch auch vor anderen Erkrankungen, die durch einen Zeckenbiss ausgelöst werden können.
Dazu gehören unter anderem FSME und Borreliose. Zur Vorbeugung der Anaplasmose beim Hund solltest du deinen Hund nach jedem Spaziergang im Wald und im Feld auf Zecken untersuchen. Außerdem gibt es Präparate, die Zecken abwehren und damit den eigentlichen Zeckenbiss vermeiden. Solche Produkte mit abwehrender Wirkung sollten auch eine desinfizierende und abtötende Wirkung haben, um Mensch und Tier so gut es geht zu schützen.
Wie ist die Prognose?
Der Verlauf der Krankheit hängt maßgeblich davon ab, in welchem Stadium der Infektion du die Anaplasmose erkennst. Geschieht das frühzeitig und werden entsprechende Medikamente verabreicht, kann die Erkrankung häufig weitgehend geheilt werden. In ungünstigen Fällen ist das allerdings nicht möglich, sodass die Infektion latent bestehen bleibt, ohne akut auszubrechen.