Sodbrennen beim Hund
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Sodbrennen beim Hund ist gar nicht so selten. Auch der Hundemagen kann zu viel Magensäure produzieren, der Hund kann dadurch sehr häufig aufstoßen. Dann entsteht durch die Magensäure in der Speiseröhre das Sodbrennen beim Hund. Der Vorgang ist prinzipiell nichts anderes als das Sodbrennen beim Menschen, kommt aber seltener vor. Allerdings ist das Sodbrennen beim Hund für diesen deutlich schmerzhafter als für uns Menschen.
Überblick
- Was bei Sodbrennen passiert
- Daran kannst du es erkennen
- Warum haben Hunde Sodbrennen
- Wie du deinem Hund helfen kannst
- Die besten Hausmittel
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Was ist Sodbrennen beim Hund?
Sodbrennen hat Ursachen, und zwar beim Hund praktisch dieselben wie beim Menschen oder anderen Säugetieren. Der Begriff dafür lautet „Pyrosis“, was aus dem Griechischen stammt und „Feuer“ bedeutet. Wir Menschen kennen sehr gut das feurige Gefühl. Sodbrennen beim Hund fühlt sich auch nicht anders an.
Wir können zwar nicht genau wissen, wie der Hund seine Schmerzen wahrnimmt, jedoch können wir bei unserem vierbeinigen Freund das Sodbrennen erkennen.
Es gibt für das Sodbrennen beim Hund gut erkennbare Symptome. Die gute Nachricht lautet: Wir selbst können durch das richtige Futter Sodbrennen beim Hund behandeln.
Auch der Tierarzt hilft. Das kann wichtig werden, wenn die Magensäure noch weitere Magenbeschwerden verursacht hat.
Was passiert bei Sodbrennen im Körper?
Grundsätzlich steigt bei Sodbrennen Magensäure in die Speiseröhre auf. Der Aufstieg verläuft beim Hund anders als beim Menschen, weil unsere menschliche Speiseröhre senkrecht, die eines Hundes aber fast waagerecht verläuft. Auch sitzt der Magen des Hundes im Thorax relativ weit hinten. Der Muskel für den Verschluss des Magens gegenüber der Speiseröhre, der eigentlich das Aufsteigen von Mageninhalt unterbindet, ist daher beim Hund stärker als beim Menschen.
Der Mageninhalt inklusive überschüssiger Magensäure würde sonst fortlaufend wieder in die Speiseröhre laufen. Das wäre nicht nur wegen des dann zwangsläufig erfolgenden Sodbrennens beim Hund prekär, sondern auch wegen seiner besonders sauren Magensäure. Diese hat ihren pH-Wert wegen des hohen Fleischanteils in der Hundenahrung. Für diesen braucht der Hund die sehr saure Magensäure, sonst würde diese Nahrung nicht ausreichend zersetzt. Der Hundemagen hat also viel zu tun und verfügt daher über zwei sehr starke Schließmuskel (Sphinkter) am Mageneingang und auch am Ausgang. Wenn der verarbeitete Mageninhalt ordnungsgemäß in den Darmtrakt gelangt, wird dort die Säure allmählich neutralisiert, damit der Hund die Reste in Ruhe ausscheiden kann.
Zum Sodbrennen beim Hund kommt es, wenn der obere Sphinkter auf der Seite der Speiseröhre nicht mehr richtig funktioniert. Der Mageninhalt läuft dann immer wieder die Speiseröhre zurück.
Wie lässt sich Sodbrennen beim Hund erkennen?
Der Hund vollführt wegen der Schmerzen ein hektisches Leerschlucken. Außerdem leckt er alles Erreichbare ab. Beide Verhaltensweisen sind logisch:
Durch das Leerschlucken will er die Magensäure wieder zurück in den Magen transportieren, durch das Ablecken von pH-neutralen Gegenständen oder Flüssigkeiten will er sie neutralisieren. Das Lecken aktiviert auch seinen Speichelfluss, der relativ pH-neutral ist. Weitere Sodbrennen Symptome die beim Hund auftreten sind:
- häufiges Aufstoßen
- vermehrter Speichelfluss
- Würgebewegungen
- häufiges Schmatzen
- manchmal schaumartiges Erbrechen
Durch den unangenehmen Zustand hat das Tier alsbald kaum noch Appetit, der aber je nach Beschwerden stark wechselt. An manchen Tagen frisst der vorübergehend beschwerdefreie Hund sehr viel, um das vorherige Defizit auszugleichen. Das Sodbrennen kann übrigens direkt nach der Fütterung, aber manchmal auch erst Stunden später einsetzen. Die genannten Sodbrennen Hund Symptome können einzeln und kombiniert auftreten. Bei einer Kombination können Besitzer relativ gut das Sodbrennen erkennen.
Was bedeutet es, wenn Hunde Sodbrennen haben?
Wie erwähnt gibt es für das Sodbrennen Ursachen, die manchmal in einer individuellen Veranlagung zu finden sind, aber oft auch etwas mit dem Alter des Hundes zu tun haben. Bei älteren Tieren (und Menschen) funktioniert der Schließmuskel nicht mehr so gut. Allerdings gehört zu den Sodbrennen Ursachen auch die Ernährung.
So kann oft eine Futterumstellung das Sodbrennen verursachen. Anderes Futter führt manchmal zu einer vermehrten Produktion von Magensäure. Das kann an der Art des Futters liegen, passiert aber auch durch die nötige Neuoptimierung der Magensäureproduktion bei anderem Futter. Es gibt ja noch weitere Effekte einer Futterumstellung wie vermehrte Gasbildung, Verstopfung oder Durchfall. Diese Effekte lassen sich teilweise durch eine begleitende Nahrungsergänzung abmildern. Wenn es aber nicht am Futter liegen kann, könnte auch eine Fehlfunktion des Magens oder des Sphinkters vorliegen. Solche Ursachen muss der Tierarzt abklären.
Wie lässt sich das Sodbrennen des Hundes behandeln?
Zunächst einmal können Hundebesitzer bei jeder Futterumstellung auf reines Futter achten. Zucker oder Füllstoffe sind häufige Auslöser von Sodbrennen. Ein weiterer Ansatz über die Fütterung ist das Einhalten konkreter Fütterungszeiten, die auch nicht ständig durch Leckerli unterbrochen werden sollen.
Diese Leckerli erhält der Hund meistens während des Trainings oder der Erziehung, aber der Hundemagen kann darauf empfindlich reagieren.
Auch nächtliche Fütterungen sind grundsätzlich kontraproduktiv. Eine sehr regelmäßige Fütterung tagsüber mit gesundem Futter, auf die sich der Hundemagen einstellt, beugt dem Sodbrennen grundsätzlich vor.
Des Weiteren leiden auch Hunde – ebenso wie wir Menschen – unter einem stressbedingten Reflux. Schädlicher Stress ist also zu vermeiden. Nicht zuletzt können Medikamente und Allergien die Magenfunktion beeinflussen. Wenn es solche Ursachen geben könnte, muss der Tierarzt das Sodbrennen behandeln. Er kann Medikamente substituieren (austauschen), zu einem anderen Futter raten, den Hund auf Asthma untersuchen und Hinweise zu einer vernünftigen, stressarmen Erziehung liefern.
Asthma ist ebenfalls eine Ursache für Sodbrennen. Selbst die Galle des Hundes könnte geschädigt sein. Das sind allerdings eher seltene Ursachen, über die nur ein Tierarzt aufklären kann. Diagnosemöglichkeiten des Tierarztes sind unter anderem die Speiseröhrenspiegelung (Ösophagoskopie) und die Magenspiegelung (Gastroskopie).
Einige Hausmittel als Behandlungsoptionen gegen Sodbrennen
Hunde fressen manchmal Gras. Dieses ist für sie ihr „Hausmittel“ gegen Sodbrennen, weil es die Magensäure neutralisiert. Anschließend erbrechen viele Hunde das Gras, doch das gilt als unproblematisch. Der Vorgang reinigt ihren Magen. Hier ist eine Übersicht gängiger Hausmittel:
- Topf mit Katzengras bereitstellen
- trockenes Brot (wenn der Hund Getreideprodukte verträgt) – saugt überschüssige Magensäure auf
- Heilerde – bindet die Säure
- Ulmenrindenpulver – blockt die Säure
Als Fazit lässt sich vermerken, dass es einige Mittel und Methoden gegen das lästige Sodbrennen unserer vierbeinigen Freunde gibt. In einigen Fällen ist aber der Gang zum Tierarzt unausweichlich, der das Sodbrennen beim Hund behandeln muss.