Magenschleimhautentzündung beim Hund
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Die Magenschleimhautentzündung beim Hund ist weit verbreitet. Für diese sogenannte Gastritis beim Hund gibt es vielfältige Ursachen. Hundebesitzer können eigentlich eine Magenschleimhautentzündung erkennen: Der Vierbeiner zeigt ähnliche Symptome wie ein Mensch mit diesem Krankheitsbild. Er leidet unter Übelkeit, Schmerzen und Krämpfen. Dennoch wissen viele Tierfreunde nicht, dass diese Symptomen durch eine Magenschleimhautentzündung beim Hund ausgelöst wurden. Dabei lässt sich diese durchaus behandeln, wenn sie richtig diagnostiziert wurde.
Überblick
- Ursachen der Magenschleimhautentzündung
- Die chronische Magenschleimhautentzündung
- Folgen der Entzündung
- Daran kannst du sie erkennen
- So wird sie behandelt
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Was ist die Gastritis beim Hund?
Die Krankheit heißt Gastritis beim Hund, weil das aus dem Griechischen abgeleitete Wort auf eine Entzündung des Magens verweist (Gaster = Magen, -itis = Entzündung). Es ist allerdings eine Magenschleimhautentzündung beim Hund, weil in Wahrheit die Schleimhäute, nicht der ganze Magen entzündet sind.
Die akute Gastritis beim Hund und bei anderen Lebewesen ist mit Bauchschmerzen und fast immer mit Erbrechen verbunden.
Die Magenschleimhautentzündung beim Hund ist unter anderem daran zu erkennen, dass er auffällig viel Gras frisst und dazu große Mengen trinkt. Wenn Tierbesitzer rechtzeitig die Magenschleimhautentzündung beim Hund erkennen und mit dem Vierbeiner zum Tierarzt gehen, kann dieser die Beschwerden therapieren.
Ursachen für die Magenschleimhautentzündung beim Hund
Hundebesitzer, die ihrem Tier helfen wollen, müssen die Ursachen für die Magenschleimhautentzündung beim Hund kennen. Viele Hunde haben oft Magenbeschwerden, die zum Beispiel durch verdorbene Nahrung herbeigeführt werden, die der Hund in der Natur bzw. der Zivilisationsumgebung aufnimmt (Stöbern im Müll etc.). Das sollte stets unterbunden werden. Infektionen oder eine Verwurmung führen aber auch zur Gastritis beim Hund.
Sollte der Hund einen unverdaulichen Fremdkörper aufgenommen haben, lässt sich das meisten recht zügig diagnostizieren.
Sollte eine Bakterien- oder Virusinfektion ursächlich für die Magenschleimhautentzündung beim Hund sein, ist das oft nicht so leicht festzustellen. Vergiftungen oder manche Medikamente kommen ebenfalls als Auslöser infrage, werden aber oft nicht so schnell als Ursache vermutet. Ein weiterer Grund für die Magenschleimhautentzündung beim Hund kann – wie bei Menschen – Stress sein.
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Chronische Magenschleimhautentzündung beim Hund: Warum sind die Tiere so anfällig?
Es gibt nicht nur die akute Gastritis beim Hund. Sie kann auch chronisch verlaufen und dabei das Tier und auch seinen Halter sehr belasten. Betroffen sind davon alle Hunderassen und Tiere aller Altersgruppen. Ursächlich ist dafür eine grundsätzliche Eigenschaft des Hundemagens: Da der Hund ein Jäger und Beutefresser ist, hat die Natur seinen Magen dafür ausgelegt, das Futter – ursprünglich ein Beutetier – schnell hinunterzuschlingen, um seiner Konkurrenz beim Fressen voraus zu sein. Zwar haben alle Hunderassen lange evolutionäre Entwicklungen durchgemacht, doch ihre Mägen sind immer noch wie die von reinen Jägern beschaffen.
Der gesamte Magen-Darm-Trakt ist bei ihnen verhältnismäßig simpel aufgebaut. Hunde haben einen sogenannten Sackmagen, der Futter in großen Mengen aufnehmen kann.
Der Sackmagen ist sehr dehnbar und hängt beweglich im Bauchraum. Innen ist er mit der Magenschleimhaut ausgekleidet. Diese produziert die Magensäure mit den Bestandteilen Pepsin und Salzsäure, die für die Verdauung nötig sind. Im Gegensatz zum menschlichen Magen, der an aufbereitete Mischkost gewöhnt ist, und zum Magen von reinen Pflanzenfressern ist die Magensäure im Hundemagen sehr aggressiv. Ihr pH-Wert liegt zwischen 1 und 2, sie ist also wirklich sehr sauer (pH-Wert 0 ist absolut sauer).
Das muss sie sein, um mögliche Krankheitserreger in einem erbeuteten Tier abzutöten und auch Knochen zu zersetzen. Doch ein so saurer Magen ist auch immer anfällig für eine Schleimhautentzündung. Wenn nun eine Magenschleimhautentzündung beim Hund die schützende Schleimhaut beschädigt, repariert sich diese nicht so schnell von selbst. Es kommt zu Reizungen, die durch jede neue Nahrungsaufnahme verstärkt werden – die Gastritis beim Hund wird chronisch.
Ursachen für die chronische Gastritis beim Hund
Es gibt für eine chronische Magenschleimhautentzündung beim Hund mehrere Ursachen:
- falsche Ernährung, manchmal durch fehlerhafte Fütterung, manchmal durch Jagen und Fressen von Beutetieren oder Aas
- Futtermittelallergie (lässt sich überprüfen)
- dauerhafte Medikamentengabe
- dauerhafter Stress (unter anderem bei Sport- und Diensthunden)
- Bakterien (vor allem Helicobacter pylori)
- Bauchspeicheldrüsenerkrankung
- Lebererkrankung
- endokrine Erkrankung (Morbus Addison, Schilddrüsenunterfunktion [Hypothyreose])
- Nierenerkrankungen
Folgen einer Magenschleimhautentzündung beim Hund
Die Magenschleimhautentzündung beim Hund hat die prekäre Folge, dass bei fortlaufender Produktion von Magensäure der Schutz der Magenschleimhaut für das darunter liegende Gewebe nicht mehr vollständig gegeben ist. Auf Dauer greift somit die Magensäure die unter der Magenschleimhaut liegende Muskelschicht an. Das ist beim Menschen übrigens genauso. Die Folge kann ein Magengeschwür sein. Dieses kann sich durch eine Ernährungsumstellung für die Schonung der Magenschleimhaut auch wieder zurückbilden.
Wenn als Ursache für die Gastritis beim Hund Stress vermutet wird, ist dieser strikt zu reduzieren. Stress löst eine übermäßige Magensäureproduktion aus. Das ist ein phylogenetisch uraltes Signal.
Stress signalisierte unseren Vorfahren und den Vorfahren unserer Hunde, dass eine Hungerkrise drohen könnte. Also sollen die betroffenen Lebewesen noch recht schnell Nahrung aufnehmen, um für die wahrscheinlich düstere Zukunft voller Mangel gewappnet zu sein. Um diese Nahrung schnell zu verdauen, produziert der Magen viel Magensäure. Da aber weder wir noch unsere Haushunde heute von Hungerkrisen betroffen sind, greift die überschüssige Magensäure mangels wirklich großer Nahrungszufuhr den leeren Magen an. Die Folge ist eine Magenschleimhautentzündung beim Hund und auch beim Menschen.
Es gäbe übrigens die Alternative, viel zu essen oder als Hund zu fressen, wenn die durch Stress ausgelöste erhöhte Magensäureproduktion das entsprechende Signal liefert (fühlt sich an wie Hunger). Menschen machen das oft und werden dann dick. Hunde kommen vielleicht nicht dazu, weil sie sich nicht ohne Weiteres selbst Futter beschaffen können. Auch dadurch kann die Gastritis beim Hund entstehen. Hundebesitzer hätten nun die Wahl, den Hund übermäßig zu füttern, wenn er offenkundig unter Stress nach Futter sucht. Dann würde auch der Hund dick werden und vielleicht Diabetes bekommen.
Magenschleimhautentzündung beim Hund Symptome
Ein Hundehalter, der die Magenschleimhautentzündung erkennen will, muss seinen Hund recht aufmerksam beobachten. Die bekanntesten Magenschleimhautentzündung Symptome sind:
- Sodbrennen: beim Hund erkennbar durch Schmatzen, Speicheln, Leerschlucken, häufiges Gähnen, übermäßiges Fressen von Gras oder auch Erde und anderen unverdaulichen Dinge
- Appetitlosigkeit: erkennbar durch Futterverweigerung, weil der Hund inzwischen gelernt hat, dass ihm nach dem Fressen unwohl wird
- morgendliche Übelkeit: erkennbar durch Verweigerung des Morgenfutters, aber späteres Fressen
- Ruhelosigkeit: erkennbar durch häufigen Wechsel des Liegeplatzes
- starker Mundgeruch
- Lustlosigkeit
- aufgekrümmter Rücken wegen Magen- und Darmschmerzen
- Erbrechen und wässriger Auswurf
- Magen-Darm-Geräusche
- häufiges Trinken
Es gibt noch mehr Magenschleimhautentzündung Symptome, deren Erkennen aber eine Kontrolle des Erbrochenen voraussetzen (was sich nicht jeder Hundebesitzer antut). Wenn die Gastritis beim Hund stark ausgeprägt ist, sieht das Erbrochene leicht rosa aus.
Der Stuhl kann schon Blut zeigen. Wenn der Tierarzt sicher die Magenschleimhautentzündung erkennen will, nimmt er eine Ultraschalluntersuchung und/oder eine Gastroskopie vor. Zudem befragt er den Besitzer, welche Magenschleimhautentzündung Symptome dieser schon feststellen konnte. Auch Stuhl- und Blutuntersuchungen liefern Aufschluss zur Magenschleimhautentzündung beim Hund.
Magenschleimhautentzündung beim Hund behandeln
Wenn ein Tierarzt die Magenschleimhautentzündung behandeln will, muss er die Ursachen der Gastritis beim Hund ermittelt haben. Die Magenschleimhautentzündung beim Hund lässt sich rein schulmedizinisch mit Magensäurehemmern (Protonenpumpenhemmern), Sucralfat-Präparaten und Antibiotika behandeln. Zudem benötigt das Tier Schonkost.
Danach wird man beobachten, ob sich die Magenschleimhautentzündung Symptome zurückbilden. Man kann auch alternativmedizinisch die Magenschleimhautentzündung behandeln. Hierbei setzen die entsprechenden Ärzte und Tierheiler auf eine angepasste Ernährungsumstellung und zusätzlich magenberuhigende Maßnahmen mit rein natürlichen Mitteln. Das kann mit Geduld durchaus die Magenschleimhautentzündung beim Hund beenden.