Trächtigkeit beim Hund
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Bisher haben Sie lediglich die Vermutung aber Sie wollen wissen, ob Ihr Hund trächtig ist und fragen sich daher, wie Sie erkennen können, ob ein Hund schwanger ist. Die Schwangerschaft kann in einem frühen Stadium nur von einem Tierarzt zweifelsohne bestimmt werden.
Mittels Bluttests und Abtasten kann die Hündin auf eine bestehende Schwangerschaft untersucht werden. Allerdings gelten diese Tests als unzuverlässiger als der bewährte Ultraschalltest.
Aber der vierten Trächtigkeitswoche ist der Tierarzt in der Lage die Schwangerschaft von Hunden mithilfe einer Ultraschalluntersuchung festzustellen. Zu diesem Zeitpunkt hat sich bereits das Skelett des Welpen gebildet, welches auf den Ultraschallbildern gut zu erkennen ist.
Doch wie können Sie ohne Tierarzt erkennen, ob ein Hund schwanger ist?
Zwar gibt es keinen eindeutigen Test, den Sie ohne Tierarzt machen können, um die Trächtigkeit beim Hund nachzuweisen, aber Sie können anhand des Verhaltens Ihrer Hündin erkennen, ob sie vom Tierarzt auf eine bestehende Trächtigkeit untersucht werden sollte.
Dazu gehören unter anderem:Ihre Hündin hat einen erhöhten Erholungsbedarf und braucht beim Gassi gehen mehr Pausen.
Das Fressverhalten der Hündin ändert sich. Sie frisst ihr Futter nicht.
Schwellen ihre Zitzen an oder ändern ihre Farbe und die Hündin nimmt zu.
Ein niedliches Verhalten, das viele Hundebesitzer beobachten, ist das sich die Hündin auf die Geburt der Welpen vorbereitet, indem sie ein Nest sucht oder sich dieses baut. Dieses Phänomen können Sie daran erkennen, wenn sie Kissen und Decken an neue Orte schleppt oder in gegrabenen Löchern kleine Nischen und Vertiefungen zum Schutz ihrer Welpen baut.
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Wie lang ist ein Hund schwanger?
In der Regel ist eine Hündin zwischen 59-67 Tagen schwanger. Bei einer Frühgeburt sind die Welpen ab einer Tragzeit von 57 Tagen überlebensfähig. Interessanterweise ist die eine Hündin kürzer schwanger, wenn der Wurf besonders groß ist. In einem solchen Fall beträgt die Trächtigkeit in der Regel weniger als 63 Tage. Ist der Wurf dagegen klein, kann es sein, dass sie länger ist. Wichtig ist die Dauer der Trächtigkeit im Auge zu behalten, um Komplikationen zu vermeiden
Wie kann mein verhindern, das ein Hund schwanger wird?
Sie haben keinen Welpenwunsch oder der Zeitpunkt ist gerade nicht der richtige? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Hundebesitzern, die sich fragen, wie sie verhindern können das ein Hund schwanger wird.
Die kurze Leine
Inzwischen gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Trächtigkeit beim Hund zu verhindern. Die natürlichste aber gleichzeitig riskanteste Methode ist es die Hündin während ihrer Läufigkeit an der kurzen Leine zu führen. Hier braucht es allerdings nur einen kleinen Moment der Unachtsamkeit und es kann zu einer Deckung kommen.
Die Hormonspritze
Eine weitere Möglichkeit die Trächtigkeit zu verhindern ist die Behandlung mit einer Hormonspritze. Das injizierte Verhütungsmittel verhindert eine Trächtigkeit, aber muss immer wieder erneuert werden.
Sollten Sie sich also noch nicht sicher sein, ob Sie eines Tages Welpen von Ihrer Hündin wollen wird meist zu dieser Methode geraten. Die Spritze muss etwa alle fünf bis sechs Monate verabreicht werden. Dieses Verhütungsmittel kann allerdings auch unangenehme Nebenwirkungen haben, die Ihnen bewusst sein müssen. Am besten lassen Sie sich ausführlich von Ihrem Tierarzt beraten. Zu den bekannten Nebenwirkungen gehören:
- Energielosigkeit
- Gewichtszunahme
- Verhaltensveränderungen
Damit die Hormonspritze eine Schwangerschaft erfolgreich verhindern kann, muss die Hündin bereits einmal läufig gewesen sein.
Die Sterilisation
Bei der Sterilisation werden die Eileiter durchtrennt, was den Eingriff irreversibel macht. Da kein Einfluss auf die Geschlechtshormone der Hündin genommen werden bleibt das Sexualverhalten von dem Eingriff unberührt. Es ist ebenfalls möglich, die Eierstöcke komplett zu entfernen, was eine Veränderung der Hormone im Körper der Hündin nach sich zieht. Die Hormonveränderung bewirkt ebenfalls eine Veränderung des Charakters der Hündin. Oft lässt sich anschließend ein aggressiveres Verhalten gegenüber anderen Weibchen beobachten.
Verhütungsmethoden bei Rüden
Selbstverständlich gibt es auch bei Rüden verschiedene Verhütungsmethoden.
Die hormonelle Kastration
Dem Rüden wird ein Chip in den Nacken eingesetzt, der die Produktion von Testosteron und Spermien eindämmt. Daraus resultiert eine Unfruchtbarkeit von 6 bis 12 Monaten. Die hormonelle Kastration wirkt allerdings nicht sofort, daher muss auch nach einiger Zeit noch der zu enge Kontakt zu Hündinnen gemieden werden.
Die Kastration
Bei der Kastration des Rüden werden ihm die Hoden entfernt wodurch kein Samen mehr produziert wird. Das macht die Verhütung wie die Sterilisation bei der Hündin irreversibel. Auch hier lassen sich Verhaltensänderungen beobachten.
Wie lange und wie oft ist ein Hund läufig?
In der Regel sind die meisten Hündinnen etwa 21 Tage läufig. Die sogenannte Duldungsphase, in der sie die Deckung durch einen Rüden zulässt, dauert hingegen nur ca. fünf bis sechs Tage. Allerdings ist der Beginn dieser Phase je nach Hündin unterschiedlich. Wann genau die Hündin fruchtbar ist, kann der Tierarzt bestimmen. Bei den Läufigkeitsintervallen kommt es auf die genaue Hunderasse an, aber Grundsätzlich sind Hündinnen etwa ein bis maximal drei Mal im Jahr läufig.
Tendenziell sind große Hunderassen etwa alle 8 bis 11 Monate läufig und kleine sogar alle 5 bis 7 Monate.
Diese Intervalle und Zyklen bleiben immer gleich. Eine Hündin kommt nicht in die Menopause und kann daher ihr ganzes Leben über schwanger werden.
Sie sollten Ihre Hündin immer beobachten. Ändert sich ihr Verhalten, ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen um mögliche Probleme früh zu erkennen.
Was ist eine Scheinträchtigkeit beim Hund?
Als Scheinträchtigkeit gilt die Veränderung der Hormonlage der Hündin nach der Läufigkeit, die dem Körper vermittelt, dass eine Trächigkeit besteht, obwohl keine Deckung stattgefunden hat. Dieses ist auf das Verhalten der Wölfe zurückzuführen. Im Rudel waren die Zyklen der Weibchen gleich, sodass jede der Wölfinnen die Jungen großziehen könnte, sollte der Leitwölfin etwas passieren. Heutzutage leben unsere Hündinnen zwar nicht mehr im Rudel, jedoch ist dieses Phänomen erhalten geblieben.
Grundsätzlich kann jede Hündin scheinträchtig werden. Dies geschieht im Zeitraum von drei bis zwölf Wochen nach der Läufigkeit und äußert sich durch diverse physische und psychische Symptome.
Meist kann eine Verhaltensveränderung festgestellt werden, die sich zum Beispiel durch Aggressivität oder Depression äußert, auch das Nestbauverhalten kann vorkommen, bei dem sie eventuell Spielzeug oder kleine Kuscheltiere zu bemuttern versucht. Auch können die Zitzen anschwellen und sogar Milch produzieren und der Bauchumfang kann sich vergrößern.
Auch wenn es so wirkt, ist eine Scheinträchtigkeit keine Krankheit, sondern ein natürlicher Vorgang, bei dem die Hormone Progesteron und Prolaktin die entscheidende Rolle spielen.
Dies passiert bereits während der Läufigkeit und meist pendeln sich die Hormone danach von allein wieder ein. Wichtig ist es, sich den Zyklus ihrer Hündin immer zu notieren, so können sie sich auf eventuelle Schwierigkeiten gut vorbereiten. Ist ihre Hündin bereits scheinträchtig, kann man diesem gut mit homöopathischen und pflanzlichen Mitteln, als auch mit Prolaktinhemmern entgegenwirken. Am besten konsultieren sie ihren Tierarzt.
Leider birgt eine Scheinträchtigkeit auch ein paar Risiken wie Entzündungen der Zitzen der Hündin, oder Mammatumore, welche allerdings nicht immer bösartig sein müssen. Auch Zysten an den Eierstöcken können entstehen sowie Gebärmuttervereiterungen. Dies sind jedoch Ausnahmen. Eine Scheinträchtigkeit gänzlich verhindern kann nur eine Kastration.
Abtreibung beim Hund
Zu einer Schwangerschaft beim Hund gehören eine große Verantwortung, viel und Aufwand und hohe Kosten.
Es muss für nahrhafteres hochwertiges Futter gesorgt werden. Die Hündin hat weniger Ausdauer und braucht mehr Aufmerksamkeit.
Bedacht werden muss auch das die Neugeborenen Welpen nach der Geburt viel Aufmerksamkeit benötigen, denn sie dürfen nicht zu früh von ihrer Mutter getrennt werden. Sollte dies eine zu große Bürde sein für sie, sei es finanziell oder zeitlich, gibt es die Möglichkeit die Trächtigkeit beim Tierarzt abbrechen zu lassen.
Der Tierarzt kann eine Art „Abtreibungsspritze“ geben, wodurch mittels Prostaglandinen, die Föten abgestoßen werden. Die Gabe der Abtreibungsspritze ist bis zum 35. Trächtigkeitstag möglich.
Auch die Gabe von Antigestagenen ist möglich, welche auch zum Abbruch der Trächtigkeit führen. Diese müssen vom 25. Bis 45. Tag verabreicht werden und beenden die Trächtigkeit innerhalb von einem bis acht Tagen. Die Erfolgsrate liegt bei ca. 95 %.
Abzuraten ist von einer Hormonunterdrückung, da diese zu Erkrankungen der Gebärmutter und Zitzen führen kann. Keine der Behandlungen sollte prophylaktisch vorgenommen werden, da jede ein gewisses Risiko mit sich bringt.