Toxoplasmose beim Hund
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
Toxoplasmose ist beim Hund eher selten, es handelt sich um überwiegend um eine Katzenkrankheit. Dennoch sind auch Hunde betroffen. Die Erreger werden durch Zoonose auch auf Menschen übertragen.
Überblick
- Toxoplasmose beim Hund und bei Katzen
- Die Übertragung
- Ursachen der Toxoplasmose
- Daran kannst du sie erkennen
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Was ist Toxoplasmose beim Hund?
Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, die der einzellig Parasit Toxoplasma gondii auslöst. Sie ist eine Zoonose, was bedeutet, dass sie vom Tier auf den Menschen und auch zurück übertragen werden kann – aber nur von Katzen auf Menschen! Die Übertragung von einem Menschen zu einem anderen Menschen ist bislang nicht belegt. Die Krankheit kommt in allen Weltregionen vor.
Dadurch ist sie weit verbreitet: Schätzungen gehen davon aus, dass ~70 % aller Mitteleuropäer im Verlaufe ihres Lebens den Erreger (fast immer unbemerkt) aufnehmen und gegen ihn Antikörper bilden.
Diese schützen lebenslänglich vor der Erkrankung. Als eine gewisse Problemgruppe gelten junge Frauen, die den Erreger unter Umständen auf ein ungeborenes Kind übertragen könnten. Wie viele von ihnen immun sind, ist schwer zu sagen. Es könnten zwischen 30 und 80 % sein, wobei der Anteil in ländlichen Gegenden sicherlich höher ist, weil hier häufiger die Toxoplasmose beim Hund und bei Katzen vorkommt. Die Katzen dürften das Virus auf Mädchen und junge Frauen übertragen, die damit Antikörper bilden. Je älter Menschen werden, umso mehr steigt die Wahrscheinlichkeit einer überstandenen Infektion und damit ihrer Immunität gegen Toxoplasmose.
Toxoplasmose beim Hund und bei Katzen
Obwohl Toxoplasmose auch beim Hund vorkommt, ist es eher eine Katzenkrankheit. Die Erreger – Toxoplasmen – sind mit Kokzidien eng verwandt. Die Lebenszyklen beider Erreger ähneln sich sehr. Eine Besonderheit der Toxoplasmen ist allerdings, dass ihr Endwirt allein die Katze ist. Alle anderen betroffenen Tiere und der Mensch sind für die Erreger nur Zwischenwirte. Das macht die Toxoplasmose beim Hund für diesen nicht ungefährlicher, doch es hat Einfluss auf den Übertragungsweg der Erreger.
In Katzen parasitieren diese in der Darmschleimhaut. Dort vermehren sie sich. Dann scheidet die Katze sie mit ihrem Kot aus. Bei den anderen Tieren, also beim Hund, bei Mäusen oder bei Menschen, lösen die Toxoplasmen Gewebezysten in inneren Organen und in den Muskeln aus. In diesen Zysten ruhen dann die Erreger. Wenn eine Katze das Wirtstier – etwa eine Maus – frisst, können die Toxoplasmen auf die Katze übergehen und sich dort weiterentwickeln.
Wenn ein anderes Tier das zystenhaltige Gewebe verzehrt, bilden die Toxoplasmen dort wiederum nur neue Zysten. Hunde sind durch BARFen betroffen, Menschen durch den Verzehr von rohem Fleisch (Rinder- oder Schweinehack) und durch den Kontakt mit Katzen. Katzen wiederum zeigen fast nie Toxoplasmose Symptome. Sie scheiden rund drei Wochen lang die Oozysten aus, welche die Toxoplasmen enthalten, dann sind sie immun.
Die meisten Katzen sind im Leben nur einmal von einer Toxoplasmose betroffen, anschließend verfügen sie über eine belastbare Immunität.
Da sie immer wieder mit dem Erreger in Kontakt kommen, wird die Immunität immer wieder aufgefrischt. Dieses Phänomen ist für die Toxoplasmose Übertragung mehr oder weniger prekär. Es macht es schwieriger, eine Toxoplasmose zu erkennen.
Der weitere Weg der Toxoplasmose Übertragung
Die ausgeschiedenen Oozysten (Träger des Erregers in einem bestimmten Entwicklungsstadium) können die Infektion nicht sofort übertragen. Sie benötigen zunächst eine weitere Entwicklungsphase in freier Umgebung. Diese Phase dauert mindestens zwei Tage und je nach Außentemperatur auch länger. Aus diesem Grund können sie grundsätzlich nicht über das Katzenklo übertragen werden, wenn dieses mindestens alle zwei Tage (besser täglich) gereinigt wird.
Wenn aber die Oozysten infektiös sind, überleben sie auch in freier Natur über viele Monate und auch bei widrigen Umweltbedingungen (Kälte, Hitze, UV-Licht). Für Deutschland schätzen Tierärzte bei Hauskatzen einen Anteil zwischen 45 und 75 % mit Antikörpern gegen den Erreger Toxoplasma gondii. Das bedeutet aber nicht, dass dieser Anteil von Katzen infektiös ist.
Es ist der Anteil der Katzen, die irgendwann in ihrem Leben die Infektion durchgemacht und Oozysten ausgeschieden haben. Dieses Ausscheiden passiert nur bei der Erstinfektion, und zwar rund drei Wochen lang. Von allen existierenden Hauskatzen sind möglicherweise 1 – 2 % Ausscheider der Toxoplasmen-Oozysten. Dabei handelt es sich vor allem um erstinfizierte Jungtiere.
Wie kommt es zur Toxoplasmose beim Hund?
Die Toxoplasmose beim Hund kann durch rohes Fleisch und durch den Kontakt mit Katzen oder ihren Exkrementen entstehen. Letzteres lässt sich bei ausreichender Hygiene eigentlich verhindern, doch das rohe Fleisch könnte ein wichtiger Übertragungsweg sein – durch das BARFen. Wichtig ist für Menschen, dass sie sich an einer Katze und an ihren Exkrementen anstecken können, aber nicht am Hund. Daher ist die Toxoplasmose beim Hund für seine Mitmenschen nicht gefährlich – wohl aber für ihn selbst. Es ist daher für die Hundebesitzer wichtig, bei ihrem Vierbeiner eine Toxoplasmose zu erkennen.
Toxoplasmose Symptome beim Hund
Hundehalter können an folgenden Symptomen beim Hund eine Toxoplasmose erkennen:
- Appetitlosigkeit
- wiederkehrende Fieberschübe
- Bauchschmerzen
- Augenentzündungen
- Atmungsprobleme
- ZNS-Störungen (selten)
Um die Toxoplasmose beim Hund zu bestätigen, wird im Blut nach den spezifischen Antikörpern gesucht. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika. Wenn Hundehalter nach dem Erkennen der Toxoplasmose Symptome rechtzeitig zum Tierarzt gehen, ist die Prognose für den Hund recht gut.
Intrauterine Toxoplasmose beim Hund
Ein Welpe könnte den Erreger intrauterin (über die Plazenta seiner Mutter) aufgenommen haben. Das muss beobachtet werden, denn Welpen können durch die Toxoplasmose beim Hund schwer geschädigt werden. Erwachsene, starke Hunde hingegen mit einem intakten Immunsystem widerstehen dem Erreger recht gut. In seltenen und sehr schweren Fällen kann die Erkrankung zum Tod führen.