Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund (Hypothyreose) gehört zu dessen Stoffwechselstörungen. Bei dieser Krankheit, von der auch andere Tiere und Menschen betroffen sein können, produziert die Schilddrüse nicht ausreichend die nötigen Hormone, welche für die Versorgung der Körperzellen nötig wären.

Die Folgen sind häufig Trägheit und Gewichtszunahme, auch können Hautprobleme auftreten. Mit einer gezielten Ernährung für Hunde mit einer Schilddrüsenunterfunktion lässt sich gegen das Problem vorgehen.

Einem Hund wird wegen einer Schilddrüsenunterfunktion Blut abgenommen

Überblick

  1. Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion
  2. Wie du sie erkennen kannst
  3. So kann sie behandelt werden
  4. Die richtige Ernährung

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Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Aufgaben der Schilddrüse

Die Schilddrüse, die in Lappenform links und rechts im Halsbereich an der Luftröhre liegt, produziert die beiden Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Thyroxin. Diese Hormone spielen eine zentrale Rolle beim Stoffwechsel der Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Ebenso sind sie für den Wärmehaushalt von Lebewesen bedeutsam.

Dessen Störung bei einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund zeigen sich in den Schilddrüsenunterfunktion Symptomen (siehe weiter unter, erhöhter Wärmebedarf des Tieres). Bei einem Mangel der genannten Hormone kommt es zu mehr oder minder starken Auswirkungen auf sehr viele Organsysteme des Körpers.

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Ursachen

Es sind mehrere Ursachen für die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund und generell bei allen Säugetieren (auch beim Menschen) bekannt. Ganz weit oben auf der Liste steht die Entzündung der Schilddrüse (medizinisch eine lymphozytäre Thyreoiditis). Man vermutet bei dieser eine Autoimmunerkrankung. Das würde bedeuten, dass der Körper selbst Antikörper bildet, die sich gegen sein Schilddrüsengewebe richten und es teilweise, schlimmstenfalls (unbehandelt) sogar völlig zerstören.

Eine weitere Ursache ist die idiopathische Atrophie. Dabei bildet sich das Schilddrüsengewebe ohne ersichtlichen Grund zurück.

Diese Erkrankung verläuft zunächst unbemerkt, bis schließlich große Teile des Gewebes kaum noch funktionieren. Seltener sind in der Schilddrüse Tumore zu finden. Ebenso können Jodmangel, Tumore der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) oder eine angeborene Unterfunktion der Schilddrüse ursächlich für die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund sein.

Die angeborene Form lässt sich daran erkennen, dass ein Welpe mit diesem Syndrom gegenüber seinen Wurfgeschwistern in seiner Entwicklung zurückbleibt oder gleich tot geboren wird. Es ist zudem von der echten Schilddrüsenunterfunktion beim Hund das sogenannte „euthyreot sick syndrom“ abzugrenzen. Dieses wird durch andere Erkrankungen oder Medikamentengaben verursacht. Beides kann zu einer verminderten Hormonproduktion in der Schilddrüse führen.

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund erkennen

Da die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund den gesamten Stoffwechsel und fast alle Organe beeinflusst, sind die Schilddrüsenunterfunktion Symptome unspezifisch und vielseitig. Sie sind auch deshalb nur schwer zuzuordnen, weil sie bei anderen Krankheiten ebenfalls auftreten. Zudem ist es durch ihre langsame Entwicklung nicht einfach, eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund zu erkennen. Die Schilddrüsenunterfunktion Symptome sind bei Krankheitsbeginn nur schwach ausgeprägt.

Der betroffene Hund könnte träger sein als früher, auch nimmt er häufig an Umfang und Gewicht zu.

Manchmal reagiert er empfindlich auf kalte Temperaturen. Besitzer können unter Umständen eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund erkennen, weil sich dieser ungewöhnlich oft einen sehr warmen Platz sucht. Ebenso sind häufig Hautsymptome anzutreffen, darunter schütteres Fell vorrangig am Schwanz und am Rücken, trockene Haut, eine vermehrte Schuppenbildung, eine verstärkte Neigung zu Hautinfektionen, der Befall mit Bakterien und Hefepilzen sowie Ohrentzündungen. Die Haut kann dicker werden, was im Kopfbereich ein Myxödem („trauriger Gesichtsausdruck“) verursacht. Die Schwächung des ZNS und auch des peripheren Nervensystems führen vielfach zu allgemeiner Schwäche, unkoordiniertem Laufen, Reflexausfällen, Lähmungen und Ausfällen der Gesichtsnerven.

Die Fortpflanzung des Tieres kann stark beeinträchtigt sein.

Hündinnen fallen beispielsweise durch unregelmäßige Läufigkeiten auf, bei Rüden sinkt der Sexualtrieb stark und verschwindet bei starker Ausprägung der Schilddrüsenunterfunktion sogar komplett. Die Herzpumpleistung und die Herzschlagfrequenz können sinken. Etwas konkreter treten folgende Symptome im Überblick auf:

Veränderung des Fells als erstes Anzeichen für die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Das Haarkleid eines Hundes ist ein starker Indikator für seine Gesundheit. Wenn eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund vorliegt, stellt sich das am Fell wie folgt dar:

  • verlangsamtes Fellwachstum
  • brüchiges und/oder trockenes Fell
  • Haarausfall
  • vermehrte Schuppenbildung
  • Hautinfektionen
  • Juckreiz
  • Entzündungen der Ohren
  • Veränderung der Fellfarbe (selten) vorrangig am Rumpf, aber nicht an den Extremitäten

Antriebs- und Lustlosigkeit

Dieses Symptom ist nicht nur bei der Schilddrüsenunterfunktion beim Hund zu beobachten, sondern auch bei Menschen mit diesem Krankheitsbild gut bekannt. Typische Symptome sind diese:

  • Antriebslosigkeit
  • sexuelle Unlust
  • Konditionsmangel
  • Schlappheit
  • Bewegungsunlust

Seltenere Symptome der Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

  • Herzrhythmusstörungen
  • Nervenschädigungen (Ertaubung, Epilepsie)
  • starke Lähmungserscheinungen

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund behandeln

Nach der Diagnose einer wahrscheinlichen Hypothyreose durch die allgemeine Anamnese nimmt der Arzt Blut ab und lässt es im Labor auf die Schilddrüsenwerte fT4, T4 und TSH untersuchen. Es können noch weitere Blutparameter betrachtet werden. Wenn nur der T4-Wert zu niedrig liegt, kommen auch andere Erkrankungen infrage, vor allem das oben genannte euthyreot sick syndrom. Der Arzt veranlasst dann weitere Laboruntersuchungen. Als „Goldstandard“ gilt der TSH-Stimulationstest. Durch diesen lässt sich die funktionelle Schilddrüsenreserve überprüfen.

Dieser Test ist sehr aussagekräftig, aber auch sehr teuer.

Auch Antikörper gegen Thyroglobulin lassen sich testen. Des Weiteren kommt eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse infrage. Die Auswertung der betreffenden Bilder muss ein erfahrener Spezialist vornehmen. Bei sehr widersprüchlichen Testergebnisse und gleichzeitig starkem Verdacht auf Hypothyreose schlägt der Arzt eine diagnostische Therapie vor. Diese erfolgt über einige Wochen mit Thyroxin. Dabei muss der Arzt die Veränderung der Symptome beobachten.

Um die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund zu behandeln, verabreicht der Arzt das Hormon L-Thyroxin, das offenkundig aktuell in der Schilddrüse fehlt.

Die Therapie wird lebenslang fortgesetzt. Das Medikament kann die Schilddrüsenfunktion normalisieren. Jeder Hund erhält eine individuell angepasste Dosis. Die Schilddrüsenwerte sind regelmäßig zu kontrollieren. Eine Verbesserung setzt rund zwei Wochen nach Therapiebeginn ein.

Schilddrüsenunterfunktion Hund Ernährung

Der Arzt wird mit Medikamenten die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund behandeln, während der Hundebesitzer die Schilddrüsenunterfunktion Hund Ernährung anpassen kann. Der Hund hat unter anderem ständig übermäßigen Hunger und nimmt stark zu, gleichzeitig wird er träge. Besitzer müssen darauf achten, dass er nicht zu viel frisst und sich außerdem noch etwas bewegt. Sollte ein Jodmangel vorliegen, lässt sich dieser ebenfalls durch die Schilddrüsenunterfunktion Hund Ernährung beseitigen, indem der Hund bedarfsgerechtes Futter mit einem hohen Jodanteil oder auch eine entsprechende Nahrungsergänzung erhält.