OCD beim Hund
Autor: Stela E. Seemann
Hundeernährungsberaterin
OCD ist beim Hund eine durchaus verbreitete Erkrankung seines Bewegungsapparates. Das Kürzel OCD steht für Osteochondrosis dissecans. Dabei handelt es sich um eine Knochenläsion unter dem Gelenkknorpel. Sie kann damit enden, dass der Knochen abgestoßen wird und der Knorpel darüber ein freier Gelenkkörper (sogenannte Gelenkmaus) wird, was zu einem Gelenkflächendefekt (sogenanntes Mausbett) führt. Von Osteochondrosis dissecans können Menschen und verschiedene Tiere betroffen sein, darunter Mastschweine und mittlere bis große Hunderassen, bei denen sie Lahmheit verursacht.
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Überblick
- Rassebedingte OCD
- Einfluss der Ernährung
- Hormonelle Einflüsse
- OCD durch Überlastung
- So erkennst du OCD
- Die Behandlung
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OCD beim Hund: Beschreibung und Ursachen
Die Osteochondrosis dissecans ist eine Entwicklungsstörung im Bewegungsapparat. Die Knorpelbildung ist degenerativ gestört. Im Normalfall erhalten die Gelenkknorpel ihre Nährstoffe über die Gelenkflüssigkeit (Synovia). Wenn ein Knorpel aber zu dick wird, ist die ordnungsgemäße Nährstoffversorgung nicht mehr gewährleistet, weil die Synovia nicht mehr an alle Knorpelstellen gelangt.
Der Gelenkknorpel stirbt in so einem Fall allmählich ab, wobei sich von ihm Knorpelschuppen ablösen.
Wenn dieser Zustand einer Osteochondrosis dissecans eingetreten ist, spricht man von OCD beim Hund. Die Knorpelschuppen können sich vollständig lösen, aber auch mit dem Knorpel verbunden bleiben. Wenn sie sich vollständig lösen, entsteht der oben beschriebene freie Gelenkkörper, der an der Gelenkkapsel anwachsen kann. Die Synovia versorgt ihn wieder, er wächst weiter und verknöchert.
Die OCD beim Hund ist vielfach mit Gelenkentzündungen verbunden und kann dadurch zur sekundären Arthrose führen. Diese wäre eine Begleiterscheinung der Osteochondrosis dissecans. Die Ursachen einer OCD beim Hund sind nicht vollständig geklärt. Es ist keine explizite Alters- und Verschleißerkrankung, denn sie tritt nicht bevorzugt bei älteren, sondern eher bei jungen Hunden auf (im vierten bis siebenten Lebensmonat). Man geht aber von mehreren Einflussfaktoren für das Entstehen einer Osteochondrosis dissecans aus. Zu nennen wären diese:
- hormonelle Störungen
- Fehler bei der Fütterung bzw. Ernährung
- Überlastung des Gelenks
- Hunderasse
Wie ist OCD beim Hund mit der Rasse assoziiert?
Da OCD beim Hund bestimmte Rassen häufiger betrifft, geht man von einer genetischen Disposition bei diesen Hunderassen aus. Es handelt sich überwiegend um mittlere bis große Rassen, während bei kleinen Hunderassen eine Osteochondrosis dissecans äußerst selten ist. Das Risiko für OCD beim Hund ist unter anderem bei diesen Hunderassen erhöht:
- Deutscher Schäferhund
- Belgischer Schäferhund
- Neufundländer
- Deutsche Dogge
- Deutscher Boxer
- Rottweiler
- Labrador
- Golden Retriever
Einfluss der Ernährung auf OCD beim Hund
Gerade bei jungen Hunde ist die ausgewogene Ernährung enorm wichtig. Wenn sie falsch gefüttert werden, kann das Risiko für eine OCD beim Hund stark ansteigen.
So sollen sie nicht unbedingt zu viel Kraftfutter erhalten, das die Energiezufuhr extrem erhöht und ein viel zu schnelles Wachstum bewirkt. Dieses Wachstum kann dann auch den Knorpel betreffen, der auf die vorn beschriebene Weise degeneriert.
Zudem benötigen junge Hunde ausreichend, aber auch bedarfsgerecht (nicht im Übermaß) Vitamin D, Kalzium und Phosphor. Falsche Mengen des Vitamins und der Mineralien stören die Reifung von Knorpelzellen. Das führt schlimmstenfalls zu einem verdickten Gelenkknorpel und damit zu OCD beim Hund.
Hormonelle Einflüsse auf die Entstehung von OCD beim Hund
Der Hormonhaushalt junger Hunde ist ein weiterer Faktor für die Entstehung von OCD beim Hund. Hormonelle Störungen lassen unter Umständen auch die Knorpel zu sehr wachsen. Wenn sich dazu eine Durchblutungsstörung im betroffenen Gelenk gesellt, erhält der Knorpel seine Nährstoffe nicht mehr in ausreichendem Umfang. Ob die Hormone ursächlich für die Erkrankung sind, kann ein OCD Test zeigen.
Osteochondrosis dissecans infolge von Überlastung
Dass OCD beim Hund durch Überlastung entstehen kann, erschließt sich aus der Tatsache, dass Welpen und junge Hunde viel eher betroffen sind. Der Bewegungsapparat dieser jungen Hunde ist bislang ungenügend entwickelt. Er reagiert daher empfindlich auf Überlastungen. Diese entstehen unter anderem, wenn Menschen mit dem Jungtier sehr viel spielen und toben. Dabei kann es zu übermäßigen Belastungen kommen. Diese führen unter Umständen zu OCD beim Hund. Es könnten noch weitere dauerhafte Gelenkprobleme entstehen.
OCD beim Hund erkennen
Die Krankheit lässt sich unter anderem mit einem OCD Test erkennen. Dieser besteht aus mehrere ärztlichen Untersuchungen. Besitzer können an einer Lahmheit ihres Vierbeiners OCD erkennen. Betroffen sind von der Knorpeldegeneration vor allem die Schultergelenke, die Knie, die Ellbogen und die Sprunggelenke.
Wenn diese Gelenke nicht mehr richtig funktionieren, lahmt der Hund, was bei einem heranwachsenden Vierbeiner sehr ungewöhnlich ist.
Ein eigener OCD Test zielt auch darauf, die Bewegungsfreude des jungen Hundes zu überprüfen. Sollte dieser trotz vorheriger Agilität, die bei Jungtieren normal ist, plötzlich sehr bewegungsunlustig werden und seine Gelenke außerdem angeschwollen wirken, können Besitzer daran unter Umständen eine OCD erkennen.
Diagnose von OCD beim Hund
Wenn Hundebesitzer die OCD erkennen oder vermuten, sollten sie den Vierbeiner einem Tierarzt vorstellen. Die tierärztliche Diagnose muss im Rahmen der Anamnese andere mögliche Gelenkerkrankungen ausschließen. Arthrose ist bei sehr jungen Hunden zwar äußerst ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Der Tierarzt wird mit einem eigenen OCD Test den betreffenden Verdacht verifizieren. Er tastet die Gelenke ab und bewegt sie etwas von Hand. Hinzu kommen Röntgen und MRT. Auch eine Gelenkspiegelung kann zum OCD Test gehören. Es gilt, wirklich exakt OCD zu erkennen, um die passende Behandlung einzuleiten.
Hund mit OCD behandeln
Je nach Schwere der Osteochondrosis dissecans wird der Tierarzt mit verschiedenen Konzepten OCD behandeln. Ein wichtiger Fakt ist dabei, ob sich schon Knorpelschuppen gelöst haben. Wenn das noch nicht der Fall ist, kann der Tierarzt allein mit entzündungshemmenden Medikamenten die OCD behandeln.
Er wird zusätzlich ein Zurückfahren der körperlichen Aktivitäten des Hundes und eine Ernährungsumstellung empfehlen. Wenn der Tierarzt schon lose Knorpelfragmente feststellt, wird er zu einer Operation raten. Nach dieser benötigt das Gelenk über mehrere Wochen Ruhe. Eine gezielte Physiotherapie wird zusätzlich verordnet.
OCD beim Hund: Wie ist die Prognose?
Wenn Hundebesitzer rechtzeitig die OCD behandeln lassen, sind die Heilungschancen gut. Daher kann es wichtig sein, rechtzeitig eine beginnende OCD zu erkennen. Es gibt auch vorbeugende Maßnahmen. Die Ernährung muss wirklich den Bedürfnissen des Hundes entsprechen, auch sind permanente Überlastungen des Bewegungsapparates zu vermeiden.