Hunde Paarung: Alles, was du wissen musst

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

In diesem Blogartikel dreht sich alles um das Thema Hunde Paarung. Du erfährst, wann ein Hund bereit für die Paarung ist, wann die Läufigkeit einsetzt und wie du deinen Hund bei der Paarung unterstützen kannst. Außerdem wird der Deckungsakt im Detail erklärt und die Gründe, warum Hunde beim Decken hängen bleiben, erläutert. Zum Abschluss werden die fünf häufigsten Fragen zum Thema beantwortet und ein Fazit gezogen. Neugierig geworden? Dann lies weiter!

Inhaltsverzeichnis

  1. Wann ist ein Hund bereit für die Paarung?
  2. Wann setzt die Läufigkeit ein?
  3. Tipps zur Unterstützung bei der Paarung
  4. Der Deckungsakt: Ablauf und Erklärung
  5. Warum bleiben Hunde beim Decken hängen?
  6. Die 5 häufigsten Fragen zur Hundepaarung
  7. Fazit

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1. Wann ist ein Hund bereit für die Paarung?

Ein Hund ist für die Paarung bereit, wenn er geschlechtsreif ist. Bei Hündinnen tritt dies in der Regel zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat ein, abhängig von Rasse und Größe des Tieres. Rüden erreichen die Geschlechtsreife in der Regel etwas früher, oft schon ab dem 6. Lebensmonat. Allerdings sollte man beachten, dass eine frühe Paarung gesundheitliche Risiken birgt und es empfehlenswert ist, mit der Zucht erst zu beginnen, wenn die Tiere körperlich und geistig ausgereift sind.

2. Wann setzt die Läufigkeit ein?

Die Läufigkeit ist der Zyklus, in dem eine Hündin empfängnisbereit ist. Sie tritt in der Regel etwa alle sechs Monate auf und dauert ca. zwei bis vier Wochen. Der Zyklus besteht aus vier Phasen:

       
  • Proöstrus: Die Hündin sondert blutigen Ausfluss ab, der Geruch zieht Rüden an. Die Hündin ist jedoch noch nicht empfängnisbereit.   
  • Östrus: Die Hündin ist empfängnisbereit, der Ausfluss wird klarer und weniger blutig. In dieser Phase akzeptiert die Hündin den Rüden für die Paarung.
  • Metöstrus: Die Hündin ist nicht mehr empfängnisbereit und zeigt kein Interesse mehr an der Paarung.
  • Anöstrus: In dieser Ruhephase bereitet sich der Körper der Hündin auf den nächsten Zyklus vor.

3. Tipps zur Unterstützung bei der Paarung

Um deinen Hund bei der Paarung optimal zu unterstützen, kannst du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Gesundheit und Impfungen: Stelle sicher, dass sowohl die Hündin als auch der Rüde gesund sind und alle erforderlichen Impfungen und Untersuchungen erhalten haben. Dazu zählen etwa die Überprüfung auf Erbkrankheiten und die Durchführung von Hüftdysplasie-Tests. Beide Tiere sollten zudem regelmäßig entwurmt und geimpft sein.
  • Ruhige Umgebung: Wähle einen ruhigen und stressfreien Ort für die Paarung, um die Hunde nicht unnötig zu beunruhigen. Eine vertraute Umgebung, insbesondere das Zuhause der Hündin, kann helfen, Ängste und Stress abzubauen und eine entspannte Atmosphäre für die Paarung zu schaffen.
  • Beaufsichtigung: Überwache die Paarung, um im Notfall eingreifen zu können, aber halte genügend Abstand, um die Hunde nicht zu stören. Dies kann wichtig sein, falls eines der Tiere ängstlich reagiert oder es zu aggressivem Verhalten kommt.
  • Geduld: Gib den Hunden genügend Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen und den richtigen Moment für die Paarung zu finden. Manchmal kann es mehrere Versuche benötigen, bis die Paarung erfolgreich ist. Zwischen den Versuchen sollten die Hunde die Möglichkeit haben, sich auszuruhen und zu entspannen.
  • Nachsorge: Nach der erfolgreichen Paarung solltest du die Hündin von einem Tierarzt untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass die Trächtigkeit problemlos verläuft. Regelmäßige Untersuchungen während der Trächtigkeit sind wichtig, um mögliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls behandeln zu können.

4. Der Deckungsakt: Ablauf und Erklärung 

Der Deckungsakt bei Hunden besteht aus mehreren Schritten und sollte mit Bedacht geplant werden:

  1. Annäherung und Beschnuppern: Die Hunde nähern sich einander und beschnuppern einander, um festzustellen, ob sie paarungsbereit sind. Diese Phase ist wichtig, damit die Hunde Vertrauen zueinander aufbauen und sich entspannen können. Beobachte ihre Körpersprache, um festzustellen, ob sie bereit sind, fortzufahren.
  2. Aufreiten: Der Rüde steigt auf die Hündin und sucht die richtige Position für die Penetration. In dieser Phase kann es hilfreich sein, den Rüden zu unterstützen, indem man ihm hilft, seine Hinterbeine richtig zu platzieren und seine Balance zu halten.
  3. Penetration und Ejakulation: Der Rüde dringt in die Hündin ein und gibt sein Sperma ab. Dies dauert in der Regel nur wenige Minuten. Während dieser Zeit sollte man Ruhe bewahren und die Hunde nicht stören, um Stress zu vermeiden und die Chancen einer erfolgreichen Befruchtung zu erhöhen.
  4. Hängen: Nach der Ejakulation verharrt der Rüde in der Hündin und es kommt zum sogenannten „Hängen“. In dieser Phase ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und den Hunden Zeit zu geben, um sich auf natürliche Weise voneinander zu lösen. Das Hängen kann zwischen 10 und 30 Minuten dauern. Während dieser Zeit sollten die Hunde in Ruhe gelassen und nicht gestört werden.
 

5. Warum bleiben Hunde beim Decken hängen?

 

Das Hängen ist ein natürlicher Vorgang, der bei Hunden nach der Ejakulation auftritt. Es wird durch eine Schwellung der Bulbus glandis, einer Struktur am Penis des Rüden, verursacht. Diese Schwellung verhindert, dass der Rüde sich sofort von der Hündin löst, was die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung erhöht. Das Hängen kann zwischen 10 und 30 Minuten dauern. Während dieser Zeit sollte man die Hunde in Ruhe lassen und nicht versuchen, sie gewaltsam zu trennen, da dies sowohl für Rüden als auch Hündin schmerzhaft sein und Verletzungen verursachen kann.

 

6. Die 5 häufigsten Fragen zur Hundepaarung

 

1. Wie erkenne ich, dass meine Hündin läufig ist?

 

Die Läufigkeit einer Hündin zeigt sich durch verschiedene Anzeichen, wie blutigen Ausfluss, geschwollene Vulva, vermehrtes Markieren und Verhaltensänderungen. Wenn du diese Anzeichen bemerkst, ist es wahrscheinlich, dass deine Hündin läufig ist. Läufigkeitsphasen sind in vier Stadien unterteilt: Proöstrus, Östrus, Metöstrus und Anöstrus. Es ist wichtig, diese Phasen zu verstehen, um den besten Zeitpunkt für die Paarung zu erkennen.

 

2. Kann eine Hündin während ihrer ersten Läufigkeit gedeckt werden?

 

Theoretisch kann eine Hündin bereits während ihrer ersten Läufigkeit gedeckt werden, jedoch ist dies nicht empfehlenswert. Die Hündin ist in diesem Alter noch nicht vollständig ausgewachsen und eine Trächtigkeit kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Es ist besser, mit der Zucht zu warten, bis die Hündin körperlich und geistig ausgereift ist, was in der Regel nach zwei oder drei Läufigkeitszyklen der Fall ist.

 

3. Wie viele Welpen bekommt eine Hündin in der Regel?

 

Die Anzahl der Welpen pro Wurf variiert je nach Rasse, Größe und Alter der Hündin. Kleinere Rassen bekommen in der Regel weniger Welpen (1–4), während größere Rassen mehr Welpen (6–12) bekommen können. Bei manchen Rassen können sogar Würfe von bis zu 15 Welpen vorkommen. Die Anzahl der Welpen hängt auch von genetischen Faktoren und der Gesundheit der Hündin ab.

 

4. Wie lange dauert eine Trächtigkeit bei Hunden?

 

Eine Trächtigkeit bei Hunden dauert im Durchschnitt etwa 63 Tage, kann jedoch zwischen 58 und 68 Tagen variieren. Wenn du denkst, dass deine Hündin trächtig ist, solltest du sie von einem Tierarzt untersuchen lassen, um den Verlauf der Trächtigkeit zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Während der Trächtigkeit ist es wichtig, auf die Ernährung der Hündin zu achten und sie gegebenenfalls anzupassen, um den wachsenden Bedarf an Nährstoffen und Energie zu decken.

 

5. Wie oft kann eine Hündin pro Jahr gedeckt werden?

 

Es wird empfohlen, einer Hündin mindestens eine Ruhephase zwischen zwei Trächtigkeiten zu gönnen, um ihren Körper zu schonen und die Gesundheit der Welpen zu gewährleisten. Das bedeutet, dass eine Hündin in der Regel nicht öfter als einmal pro Jahr gedeckt werden sollte. Die Ruhephase ermöglicht es der Hündin, sich vollständig von der Trächtigkeit und der Aufzucht der Welpen zu erholen, bevor sie erneut gedeckt wird.

 

7. Fazit

Die Paarung von Hunden ist ein faszinierender und komplexer Prozess, der sowohl für Hundebesitzer als auch für Züchter von großer Bedeutung ist. Um eine erfolgreiche Paarung und eine gesunde Trächtigkeit zu gewährleisten, ist es wichtig, sich über die verschiedenen Aspekte des Deckungsaktes und der Trächtigkeit im Klaren zu sein. Dazu zählen das Erkennen der Läufigkeit, das Warten auf den richtigen Zeitpunkt für die Paarung, das Unterstützen der Hunde während des Deckungsaktes und die anschließende tierärztliche Betreuung der trächtigen Hündin. Eine verantwortungsvolle Zucht erfordert Geduld, Sorgfalt und Kenntnisse über die Bedürfnisse der Hunde, um sicherzustellen, dass sowohl Mutter als auch Welpen gesund und glücklich sind.