Herzwurm beim Hund

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Der Herzwurm ist beim Hund ein gefürchteter Parasit. Er kann bis zu 30 cm lang werden und nistet sich im Herzen und in der Lunge des Hundes ein. Noch schlimmer ist die Tatsache, dass Herzwürmer beim Hund eine tödlich verlaufende Erkrankung auslösen können.

Das geschieht aber nur, wenn Besitzer nicht die Herzwürmer erkennen und den Hund damit dem Tierarzt vorstellen. Dieser kann nämlich durchaus die Herzwürmer behandeln. Es gibt für den Herzwurm beim Hund Symptome, auf welche der Tierhalter achten sollte.

Ein Eurasier Hund mit einem Herzwurm im Wald

Überblick

  1. Wie Hunde einen Herzwurm bekommen
  2. Das sind Herzwürmer
  3. Wo man die Würmer antrifft
  4. So wird ein Herzwurmbefall behandelt
  5. Einen Herzwurmbefall erkennst du hieran

Wie entsteht ein Herzwurm beim Hund?

Der Herzwurm ist ein Parasit, dessen winzige Larven von Stechmücken aufgenommen und beim Stich auf den Hund übertragen werden. Diese Übertragung ist durch ganz bestimmte Stechmückenarten möglich, die es in Deutschland nicht bis äußerst selten gibt. Daher treten Herzwürmer beim Hund hierzulande selten auf. Das Verbreitungsgebiet des Herzwurms und der betreffenden Stechmücken ist vorrangig der Mittelmeerraum.

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Verbreiter sind die Culex pipiens (Gemeine Stechmücke), die Tigermücke und noch weitere über 70 Moskitos. Sie nehmen von anderen Wirten die Mikrofilarien auf und übertragen sie auf den nächsten Wirt. Hierbei handelt es sich um mikroskopisch kleine Wurmlarven. Diese werden beim Mückenstich in die Haut des Hundes übertragen, verbreiten sich über dessen Blutbahn und wachsen zum Herzwurm beim Hund heran. Wenn sie ausgewachsen sind, besiedeln sie das Herz und die Lunge. Vom infizierenden Stich bis zur vollständigen Ausreifung der adulten Herzwürmer beim Hund vergehen rund sechs Monate.

Was ist der Herzwurm beim Hund?

Herzwürmer beim Hund, welche die Herzwurmerkrankung auslösen (kardiovaskuläre Dirofilariose), sind schmarotzende Fadenwürmer (sogenannte Nematoden). Sie besiedeln die rechte Herzkammer und die Lungenschlagader. Da sich der Herzwurm beim Hund stark vermehrt, führt Dirofilariose ohne Behandlung zum Tod. Es gibt den Herzwurm (Dirofilaria immitis) auch bei Katzen und Füchsen. Er kann bis 1 mm dick, bis 30 cm lang und bis 13 Jahre alt werden.

Wo kommt der Herzwurm beim Hund vor?

Die Verbreitungsgebiete der Herzwürmer beim Hund sind die Tropen und Subtropen. Deutsche und mitteleuropäische Hundebesitzer müssen den Herzwurm beim Hund vor allem nach einem Urlaub im Mittelmeerraum befürchten. Ansonsten treten Herzwürmer beim Hund auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, in Asien, Afrika und Australien auf. Es gibt noch einige europäische Länder abseits des Mittelmeerraums, in denen der Herzwurm beim Hund gelegentlich anzutreffen ist. Das wären:

  • Bulgarien
  • Montenegro
  • Rumänien
  • Portugal
  • Serbien
  • Schweiz (Tessin)
  • Ungarn

Dabei ist der Herzwurm beim Hund unterschiedlich stark verbreitet. In der Schweiz treten nur Einzelfälle auf, in der italienischen Po-Ebene hingegen kann man Herzwürmer beim Hund bei 68 % aller Tiere feststellen.

Die Gefahr in Deutschland und Österreich ist bislang vergleichsweise gering, könnte sich aber bei wärmerem Klima erhöhen, wenn hierzulande mehr Moskitos auftreten.

Herzwürmer beim Hund: Entwicklungsstadien

Es gibt nur die beiden Entwicklungsstadien der Mikro- und der Makrofilarien. Die Mikrofilarien (Larven) sind mikroskopisch klein. Sie sind so klein, dass Mücken sie übertragen können. Die Makrofilarien hingegen sind wie beschrieben sehr groß. Ihre Weibchen scheiden mehrere 10.000 Larven aus, die erneut im Wirtstier heranwachsen oder von Stechmücken aufgenommen und auf andere Hunde übertragen werden.

Herzwürmer behandeln

Da der Zeitpunkt der Behandlung bei einer Herzwurmerkrankung sehr entscheidend ist, kommt es darauf an, dass Hundebesitzer rechtzeitig Herzwürmer erkennen. Natürlich ist auch eine Prävention möglich, indem der Hund vor dem Mückenstich geschützt wird.

Wenn er gestochen wurde, ist es immer noch möglich, die Larven an der Einstichstelle mit entsprechenden Präparaten abzutöten. Wenn auch das nicht gelingt oder verpasst wird, weil Hundebesitzer nicht immer schnell genug den Befall mit Herzwürmern erkennen, lassen sich mit Pharmazeutika die Herzwürmer behandeln.

Diese Mittel töten die Wurmlarven im Hundekörper auf ihrer Wanderung zum Hundeherzen ab. Wenn auch das nicht gelingt, lassen sich selbst adulte Herzwürmer behandeln – allerdings nur im Frühstadium ihrer Reife. Sollten sie sich allerdings im Stadium der Vermehrung befinden und folglich ausgewachsen sein, wird die Behandlung sehr schwierig. Es hilft dann prinzipiell nur noch eine OP, um die Herzwürmer zu behandeln. Sie werden chirurgisch entfernt.

Prophylaxe gegen den Herzwurm beim Hund

Wer mit dem Hund in ein Risikogebiet reist, sollte vorab mit dem Tierarzt die Prophylaxe absprechen. Sie zielt vorrangig auf die Verhinderung von Moskitostichen mithilfe von Repellent-Präparaten. Nach einem Stich helfen prophylaktisch Spot-on-Präparate, welche die Herzwurmlarven – sofern ein Befall erfolgt ist – töten würden. Danach würde die Bekämpfung der adulten Herzwürmer beim Hund erfolgen. Wichtig zu wissen: Nicht jeder Hund verträgt diese Präparate. Daher ist die Vorstellung beim Tierarzt vor der Reise geboten.

Herzwürmer erkennen

Da der Herzwurm beim Hund Symptome verursacht, die sich einordnen lassen, ist eine Früherkennung möglich. Es wären diese:

  • Atemprobleme: Atemnot, ständiger Husten/li>
  • Leistungsschwäche: ungewöhnlicher, nicht zu begründender Leistungsabfall
  • Aufenthalt in einem Risikogebiet

Da der Herzwurm beim Hund Symptome dieser Art verursacht, die sich kaum auf andere Ursachen zurückführen lassen, liegt der entsprechende Verdacht dann sehr nahe. Der Vierbeiner muss sofort zum Tierarzt. Dieser stellt eine exakte Diagnose.

Einige Tierärzte verfügen über eine besonders gute Expertise zum Thema. Auslandstierschutzvereine wiederum kennen solche Tierärzte. Sie sind mit dem Problem gut vertraut, weil der Herzwurm beim Hund auch zu beobachten ist, wenn Straßentiere aus Rumänien, Bulgarien und dem Mittelmeerraum nach Deutschland zur Betreuung gebracht werden.

Ein Eurasier im Wald

Wie schnell treten durch den Herzwurm beim Hund Symptome auf?

Die Krankheit verläuft im Larvenstadium symptomlos. Wenn der Parasit ausgewachsen ist, befällt er auch die Lunge. Damit verursacht der Herzwurm beim Hund Symptome im Atemtrakt. Der Hund hustet, weil sein Lunge nicht mehr richtig arbeiten kann. Das dauert nach der Ansteckung einige Wochen. Neben den beschriebenen Anzeichen lassen sich auch an Symptomen im kardiovaskulären System Herzwürmer erkennen. Das wären diese:

In der Spätphase führt der Herzwurm beim Hund zu einer Lungenentzündung mit blutigem Auswurf, zu Bauchwassersucht, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Gelbsucht, Thrombosen, Embolien und Endarteriitis. Diese Spätfolgen entstehen durch eine massenhafte Besiedlung des Tieres mit Herzwürmern und ihren Larven. Am Ende folgen Schocksymptome, Bewusstlosigkeit und schließlich der Tod durch Herzversagen.

Gibt es Behandlungsrisiken bei der Herzwurmerkrankung?

Wenn Tierärzte medikamentös Herzwürmer behandeln, kann das mit Risiken verbunden sein. Diese entstehen nicht unbedingt durch die eingesetzten Pharmazeutika, sondern durch das Bakterium Genus Wolbachia (Rickettsiales), das im Herzwurm siedelt.

Dieses überlebt die Behandlung und gelangt aus dem toten Herzwurm in den Hundekörper, wo es unter anderem Nierenentzündungen auslösen kann.

Es bleibt dabei: Die Prophylaxe gegen Herzwürmer beim Hund ist immer zu empfehlen, damit sie gar nicht erst auftreten.

Französischer Herzwurm beim Hund

Es gibt auch einen französischen Herzwurm beim Hund. Dieser befällt nur die Haut. Seine Larven lassen sich im Labor von denen des gewöhnlichen Herzwurms unterscheiden.

Wie kann der Tierarzt diagnostisch Herzwürmer erkennen?

Die Diagnose erfolgt für die beiden Stadien der Mikro- und Makrofilarien unterschiedlich. Wenn bislang nur der Verdacht auf Mikrofilarien besteht, kann der Tierarzt nur durch eine Anamnese und Befragung des Tierhalters – Aufenthalt in einem Risikogebiet, Verdacht auf Moskitostich – Rückschlüsse auf einen möglichen Befall ziehen.

Der Nachweis von Mikrofilarien ist aber auch im Labor möglich. Hierfür muss eine Blutprobe genommen werden. Makrofilarien lassen sich ebenfalls im Labor und auch durch Röntgen und Ultraschall nachweisen – sie sind sichtbar.

Das Röntgenbild dient auch dazu, bereits entstandene Schäden im Herzen und der Lunge zu identifizieren, welche die Herzwürmer beim Hund ausgelöst haben. Grundsätzlich liefert die Blutuntersuchung sehr genaue Werte rund sechs Monate nach der Infektion, weil die Larven dann bestimmte Stoffe in das Hundeblut abgeben. Das bedeutet: Ein direkter Test nach einer Reise ist leider nicht möglich.