Richtiges Welpentraining: Das musst du wissen

Bild von Stela E. Seemann

Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Einen niedlichen Welpen zu Hause zu haben, mit ihm zu spielen und zu toben – das steht nicht nur bei Kindern hoch im Kurs. Auch Erwachsene fühlen sich von den großen Knopfaugen und dem kuscheligen Fell magisch angezogen. Tappst der Welpe dann noch ein wenig unbeholfen durch die Gegend und stürmt bei der Abholung beim Züchter auf seine neuen Besitzer zu, ist es um die Herzen der Kleinen und der Großen gleichermaßen geschehen.

Ein Welpe beim Welpentraining

Überblick

  1. Der Einstieg ins Welpentraining
  2. Wie Welpentraining funktioniert

Bedarfsquiz

Klick dich durch unser kostenloses Quiz und wir empfehlen dir in wenigen Minuten die idealen Produkte für die Bedürfnisse deines Hundes.

Bevor du dir einen Welpen zulegst, solltest du dich umfassend über das Thema Welpentraining informieren. Einen Welpen zu trainieren und mit einem Welpen zu üben, erfordert Ruhe, Geduld und Konsequenz. Ein gutes Welpentraining ist die Basis für euer späteres Zusammenleben, deshalb ist es wichtig, dass Welpen alle Kommandos lernen, die euer Beisammensein einfacher machen. Doch was gehört zur richtigen Welpenerziehung?

Hilf deinem Welpen bei der Eingewöhnung

Endlich ist es soweit – dein Welpe zieht bei euch ein. Vermutlich hast du diesem Tag mit deiner Familie zusammen schon die ganze Zeit entgegen gefiebert. Bevor du beginnst, deinen Welpen zu trainieren, solltest du ihm vor allem eines geben: Ruhe. Bei der Trennung von seiner Mutter und seinen Geschwistern ist dein Welpe etwa acht Wochen alt.

Er war vermutlich noch nicht längere Zeit von ihnen getrennt und kennt bisher auch nur seine gewohnte Umgebung. Bevor es also ans Trainieren geht, muss sich der kleine Kerl bei dir eingewöhnen. Dabei kannst du ihn unterstützen, denn eine neue Umgebung verunsichert die meisten jungen Hunde. Selbst ein neugieriges Jungtier mit einem ausgeprägten Spieltrieb muss sich in dem neuen Zuhause zurecht finden, bevor an das Welpentraining zu denken ist.

Am besten lässt du deinem Welpen die Zeit, die Mitglieder ein der Familie kennenzulernen und sein neues Heim zu erkunden. Versuche unbedingt, der Versuchung zu widerstehen, den Kleinen in den ersten Tagen mit der ganzen Verwandtschaft und mit allen Freunden bekannt zu machen. Auch wenn alle sehnlichst darauf warten, deinen Familienzuwachs zu begrüßen – verschiebe das Kennenlernen auf einen späteren Zeitpunkt und überfordere deinen jungen Hund nicht. Zuerst soll er lernen, eine enge Bindung zu seinen direkten Bezugspersonen aufzubauen. Das bist wahrscheinlich du und ein weiteres Mitglied in der Familie.

So gelingt der Einstieg in das Welpentraining

Vielleicht hast du deinen Welpen schon in der Hundeschule angemeldet, damit er dort die wichtigsten Welpen Kommandos lernt. Das ist gut, du kannst aber auch zu Hause schon mit deinem Welpen trainieren. So machst du euch beiden das spätere Training leichter. Wenn du zu Hause mit deinem Welpen üben willst, solltest du die folgenden drei Empfehlungen beachten:

  • Sozialisierung
  • Ruhe
  • Erste Welpen Kommandos lernen

In der Phase der Sozialisierung lernt dein Welpe, was in seiner Umwelt passiert. In dieser Phase legst du die Basis für sein späteres Verhalten. Die Sozialisierungsphase dauert etwa von der dritten Lebenswoche bis zum Ende des vierten Monats. Leider können auch ein paar Fehler passieren, die du auch dann nicht mehr ausgleichen wirst, wenn du ständig mit deinem Welpen trainieren wirst.

Beginne langsam, mit deinem Hund zu trainieren, indem du ihm unterschiedliche Untergründe zeigst. Dazu gehören Teppiche und Fliesen im Haus, aber auch Gras, Pflastersteine oder Beton. Denke auch an außergewöhnliche Materialien wie Folie, die einen ausgewachsenen Hund nervös machen könnten. Zu deinem frühen Welpentraining zu Hause gehört auch, ihn mit allen Geräuschen im Haus vertraut zu machen.

Das Klingeln an der Tür, das Summen des Handys, das Klappern von Töpfen und Geschirr, der Staubsauger und der Rasenmäher sind nur einige Dinge, die er kennenlernen muss. Mache deinen Welpen auch mit Fahrrädern, Mülltonnen und ähnlichen Gegenständen bekannt, die ihm in seinem Leben begegnen werden. So verliert er schon früh die Angst davor. Auch mit anderen Hunden kannst du ihn jetzt schon in Verbindung bringen.

Ganz wichtig: Das richtige Verhalten will belohnt werden. Denke also an die Leckerlis in deiner Tasche. Mit einem Leckerli zeigst du deinem Welpen, dass er sich richtig verhält und sich so benimmst, wie du es erwartest.

Mit einem Welpen zu trainieren, macht eine Menge Spaß. Vergiss aber nicht, dass dein kleiner Welpe unbedingt Pausen zum Erholen braucht. Er muss genügend schlafen, ein junger Welpe benötigt mehr Schlaf als ein älterer. Richte ihm einen schönen Platz zum Schlafen ein, und ermuntere ihn gerne dazu, schlafen zu gehen, wenn er müde ist. Wenn du deinen kleinen Hund langsam und sanft streichelst, schläft er besser ein. Auch das ist übrigens eine gute Art und Weise, mit deinem Welpen zu trainieren.

Hat dein Hund seine Umgebung näher kennengelernt, ist es an der Zeit, die ersten Welpen Kommandos zu trainieren. Im Haus und im Garten kannst du Signale wie Sitz und Platz trainieren, den Rückruf üben und das Laufen an einer Leine ausprobieren. Achte darauf, die richtige Zeit zum Üben zu finden.

Dein junger Hund sollte nicht müde und auch nicht zu aufgeregt sein. Zum Beispiel kannst du den Rückruf oder den Abruf trainieren, indem du ihn mit einem Pfiff oder einem Ruf zum Essen holst. Sitz und Platz bringst du ihm in ruhiger Umgebung bei, wiederhole die Übung zwischen fünf und zehn Mal am Tag. Denke wieder daran, das richtige Verhalten zu belohnen. Dazu gibt es mindestens ein Lob, vielleicht auch ein Leckerli.

Verhält sich dein Welpe einmal falsch, ist es hilfreich, dieses Verhalten zu ignorieren. Nach einer kurzen Pause wiederholst du die Übung, wobei ein Lob bei richtigem Verhalten natürlich nicht fehlen darf.

Wichtig ist, dass du bei deinem Welpentraining geduldig und konsequent bleibst. Welpen sind neugierig und lernwillig, müssen aber eine Menge lernen. Ihre Aufmerksamkeitsspanne ist noch begrenzt, deshalb kann es länger dauern, bis sie das richtige Verhalten festigen. Wenn du mit deinem Welpen üben willst, musst du deshalb am Ball bleiben und immer wieder einen neuen Anlauf machen, auch wenn es etwas länger dauert.

Belohnt wirst du mit einem kleinen Hund, der voller Stolz die ersten Welpen Kommandos lernt und ausführt. Das wiederum wirst du gemeinsam mit ihm schon bald zeigen, wenn Freunde und Verwandte zu Besuch sind. Hat dein Welpentraining dann Erfolg gehabt, darfst du dich über ein Lob genauso freuen wie das dein Welpe tut.

Ein Welpe trainiert Kommandos

So funktioniert dein Welpentraining in der Praxis

Die wichtigsten Welpen Kommandos sind Sitz, Platz und an der Leine laufen. Bei „Sitz“ hältst du ein Leckerli direkt vor die Nase deines Hundes. Bewege es langsam über die Augen und halte es nach oben. So muss er seine Nase anheben, sein Körper kommt ganz natürlich in eine sitzende Position. Sitzt dein Hund, gibst du ihm das Leckerli, lobst ihn und sagst das Kommando „Sitz“. Diese Übung wiederholst du, bis er ohne Leckerli folgt und nur auf dein Lob hört.

Willst du das Kommando „Platz“ mit deinem Welpen trainieren, halte das Leckerli vor seine Nase und führe es langsam auf den Boden zwischen die Vorderpfoten. Er sollte sich nun hinlegen, um das Leckerli zu erreichen. Liegt er, gibst du ihm das Leckerli, lobst ihn und sagst das Kommando „Platz“. Dieses Welpen Kommando wiederholst du, bis er ohne Leckerli folgt.

Das Laufen an der Leine gehört ebenfalls zu den wichtigsten Kommandos beim Welpen trainieren. Beginne damit im Haus und lege ihm zuerst ein Halsband an. Mit einem Leckerli zeigst du ihm, dass das Tragen des Halsbands ein erwünschtes Verhalten ist. Dann stellst du einen Napf mit ein paar Leckerlis in der entgegengesetzten Ecke des Raums auf.

Dein Welpe soll nun neben dir an der lockeren Leine zu diesem Napf laufen. Dazu nutzt das Leckerli als Lob und als Lockmittel. Achte darauf, nicht an der Leine zu ziehen, wenn sich dein Hund widersetzt. Funktioniert dieses Kommando im Haus, dehnst du dein Welpentraining auf eine weitere Strecke im Garten aus. Dein Hund lernt so, dass er sich vor Halsband und Leine nicht fürchten muss.

Hat dein Welpe dieses Welpentraining zum Einstieg absolviert, kannst du ihn in der Hundeschule anmelden. Hier lernt er weitere Kommandos, die Welpen kennen sollten. Wenn du weiter mit deinem Welpen üben willst, ist die Hundeschule ebenfalls der richtige Ort.

Natürlich kannst du beim Welpentraining auch ein paar Fehler machen. Die häufigsten Fehler führen wir dir hier noch einmal auf.

1. Zu wenig Fokus-Training
Achte darauf, dass dein Hund in jeder Situation auf dich fokussiert bleibt. Dazu ist Blickkontakt wichtig. Nur wenn dein Welpe auf dich konzentriert ist und bleibt, vertraut und hört er auch in unbekannten neuen Situationen auf dich.

2. Zu wenig zutrauen
Versuche nicht, ausweichendes Verhalten deines Hundes zu entschuldigen. Welpen hören schon früh, wenn du ihnen ein Kommando gibst. Ob sie sich dann so verhalten wie gewünscht, ist eine andere Sache... Bleibe konsequent und suche nicht nach falschen Entschuldigungen, wenn er nicht tut, was du von ihm möchtest.

3. Überfordern
Heute ist die Familie zu Besuch, morgen steht ein Ausflug zu Freunden an – damit überforderst du deinen jungen Hund. Vielleicht reagiert er sogar mit Durchfall oder ist am nächsten Tag sehr müde. Gehe es ruhiger an und verplane die Zeit am Wochenende nicht bis zur letzten Minute.

Wenn du daran denkst, macht dir das Zusammenleben mit deinem kleinen Vierbeiner sicher noch mehr Spaß und du hast noch mehr Freude an deinem erfolgreichen Welpentraining.