Grauer Star beim Hund

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Um gestochenen scharfe Bilder aufnehmen zu können muss die Linse einer Kamera kristallklar sein. Das Gleiche gilt für die Linsen der Augen unserer Hunde. Eine ausgezeichnete Sehkraft ist für die Lebensqualität Ihres Hundes von großer Bedeutung. Leider haben viele Hunde im Alter mit grauem Star zu kämpfen. Damit Sie Ihrem Liebling optimal helfen können ist es wichtig das Sie möglichst viel über grauen Star beim Hund in Erfahrung bringen.

Ein alter Chihuahua mit Katarakt

Überblick

  1. Was Grauer Star ist
  2. Woran du einen Katarakt erkennst
  3. Die Stadien eines Katarakts
  4. So entsteht Grauer Star beim Hund

Was ist Grauer Star?

Grauer Star ist die Trübung oder eine Unvollkommenheit in der Augenlinse. Die Augenlinse verliert ihre Transparenz, was das Sehvermögen des Hundes massiv einschränken kann, weil sich das einfallende Licht unterschiedlich ausbreitet, was einen negativen Effekt auf die wahrgenommene Sehschärfe hat.

Er führt dazu, dass der Hund mit zunehmender Größe des grauen Stars immer verschwommener sieht. Grauer Star kann so klein sein, dass ihn Ihr Hund nicht wahrnehmen wird und Sie ihn nicht bemerken. Ist der graue Star klein, wird er Ihren Hund höchstwahrscheinlich nicht sonderlich stören. Dennoch ist es wichtig, die Krankheit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, weil ihr Ausmaß zunehmen kann, sollte sie genau überwacht werden. Er kann je nach der zugrunde liegenden Ursache langsam oder schnell fortschreiten.

Nicht nur das Volumen ist dabei entscheidend, sondern auch die dicke der Trübung.

Im schlimmsten Fall kann grauer Star beim Hund zur Erblindung führen.

Wie erkenne ich Grauer Star beim Hund?

Damit die Krankheit nicht überfallartig voranschreitet, ist es wichtig, dass Sie wissen, wie Sie grauen Star beim Hund frühzeitig erkennen können. Folgende Symptome können auftreten:

Externe Symptome:
  • Eine bläuliche, graue oder weiße Schicht im Auge
  • Rötung der Augen
  • Vermehrter Ausfluss aus dem betroffenen Auge
Interne Symptome:

Hunde können normalerweise im Dunkeln deutlich besser sehen als wir. Allerdings sorgt die Trübung der Augenlinse dafür, das mehr so viel Licht einfällt was das sehen im Dunkeln erschwert. Wirkt Ihr Hund in der Dunkelheit unsicher, kann das ein Hinweis auf einen Katarakt sein.

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Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie die Augen Ihres Hundes anleuchten, was es Ihnen erleichtern sollte, eine Trübung erkennen zu können.

Sind manche Rassen anfälliger für Katarakte als andere?

Einige Hunderassen sind anfälliger für erblichen grauen Star als andere. Der Katarakt kann bereits als Welpe auftreten oder sich entwickeln, wenn die Hunde älter werden. Zu diesen Rassen gehören:

  • Australian Shepherd
  • Boston Terrier
  • Boxer
  • Cockerspaniel
  • Labrador Retriever
  • Pudel
  • Sibirischer Husky

Stadien von Grauer Star beim Hund

Grauer Star beim Hund tritt in der Regel nicht von heute auf morgen auf. Die Krankheit hat einen Entwicklungsprozess und durchläuft mehrere Stadien.

Beginnendes Stadium:

Wird der Katarakt in diesem Stadium erkannt, lässt er sich in der Regel recht einfach vom Tierarzt behandeln. Er betrifft weniger als 15 % der Linse und verursacht kaum Einschränkungen des Sehvermögens.

Reifes Stadium:

Ist mehr, als 15 % der Augenlinse betroffen spricht man vom reifen Stadium. Die Netzhaut ist während der Untersuchung noch sichtbar und die Einschränkungen der Sehkraft sind noch relativ gering.

In diesem Stadium ist der Katarakt bereits undurchsichtiger und verursacht bereits anhaltende Sehstörungen. Bis zum nächsten Stadium können mehrere Jahre vergehen.

Hyperreifes Stadium:

Hat der Katarakt das hyperreife Stadium erreicht, ist das Sehvermögen des Hundes noch weiter eingeschränkt. Der Hund hat sehr große Schwierigkeiten, mit dem betroffenen Auge zu sehen.

Seniles Stadium:

Erreicht der Katarakt das senile Stadium, kann es zu einer bleibenden Schädigung der Augenstruktur kommen, was die vollständige Erblindung zur Folge haben kann.

Ein Hund mit Katarakt in senilem Stadium

Wie bekommt ein Hund Grauer Star?

Hunde bekommen einen Katarakt am häufigsten als rezessive Erbkrankheit weitergegeben.

Daneben gibt es weitere Faktoren, Krankheiten und Zustände, die ebenfalls dafür verantwortlich sein können, dass ein Hund einen Katarakt bekommt.

Zu den häufigsten Ursachen gehören:
  • Ernährungsstörungen 
  • Defekt seit der Geburt
  • Verletzungen des Auges
  • Diabetes 
  • Augeninfektionen
  • Netzhauterkrankung
  • Augenentzündung
  • Altersbedingte UV-Licht-Schäden 

Wie wird Grauer Star beim Hund behandelt?

Da Katarakt eine weitverbreitete Krankheit bei Hunden ist, hat sich in Sachen Behandlung einiges getan.

Grauer Star beim Hund kann behandelt werden. Jedoch gibt es keine Garantie, dass das Sehvermögen Ihres Hundes vollständig wieder hergestellt werden kann.

Kann man Grauer Star beim Hund operieren?

Die effektivste Behandlung ist die Operation, bei der die getrübte Linse entfernt wird und durch eine künstliche Linse (üblicherweise eine Injektionslinse) ersetzt die den Platz der ursprünglichen Augenlinse im Linsensack einnimmt.

Bevor die Operation durchgeführt werden kann, müssen in der Regel mehrere Voruntersuchungen durchgeführt werden. Insbesondere muss die Funktionsfähigkeit der Netzhaut bestätigt werden, weil die Operation bei einer defekten Netzhaut keine Funktion hätte. Das kann der Fall sein wenn der Katarakt aufgrund einer Netzhauterkrankung auftritt.

Was passiert während der Operation?

Am Übergang zwischen Hornhaut und Lederhaut wird ein kleiner Schnitt gemacht. Durch diese Öffnung wird eine Substanz eingeführt, die sicherstellen soll, dass das Auge des Hundes nicht kollabiert. Anschließend wird die vordere Linsenkapsel geöffnet und entfernt. Durch die Öffnung wird ein Gerät eingeführt, welches die getrübte Linse zerstört und gleichzeitig absaugt. Nachdem die kaputte Linse entfernt wurde, wird die hintere Linsenkapsel poliert, um keine Zellrückstände zu hinterlassen, die andernfalls zu sekundären Katarakten führen könnten. Die Injektionslinse wird durch die Öffnung gespritzt und abschließend wird die Öffnung wieder verschlossen.

Die Kosten einer solchen Operation belaufen sich in etwa auf 2000€ pro Auge.

Kann ein Hund mit Grauer Star leben?

Ob ein Hund mit einem Katarakt leben kann, hängt von dem Schweregrad der Krankheit ab. Befindet sich die Krankheit noch im Anfangsstadium, leidet Ihr Liebling an keinen Einschränkungen und kann sein Leben wie gewohnt fortführen.

Erst ab dem reifen Stadium wirkt sich die Krankheit negativ auf die Lebensqualität des Hundes aus. Wie stark dieser Verlust ist, kann nicht pauschal beantwortet werden.

Grundsätzlich müssen Sie sich aber bewusst sein, dass das Risiko besteht das Ihr Hund eines Tages vollständig erblindet, wenn die Krankheit unbehandelt bleibt.