Physiotherapie für Hunde

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Autor: Stela E. Seemann

Hundeernährungsberaterin

Physiotherapie für Hunde hilft den Vierbeinern bei Beschwerden ihres Bewegungsapparates. Sie wirkt bei vielen Erkrankungen lindernd, rehabilitierend und unterstützend.

 Eine Frau macht Physiotherapie mit ihrem Hund

Überblick

  1. Methoden der aktiven Hundephysiotherapie
  2. Cavaletti - und Slalomtraining
  3. Passive Hundephysiotherapie
  4. Wann ist der richtige Zeitpunkt
  5. Wie viel kostet die Therapie

Was ist Hundephysiotherapie?

Die Physiotherapie für Hunde lässt sich in den aktiven und den passiven Bereich unterteilen. Die aktive Hundephysiotherapie erfordert die aktive Mitwirkung des Hundes bei bestimmten Bewegungsübungen. Dabei geht die Physiotherapie für Hunde spielerisch vor. Auch erhält das Tier Anreize durch Leckerchen und Spielzeugen.

Es muss bei der Hundephysiotherapie kooperieren. Eine passive Physiotherapie für Hunde nutzt Behandlungsmethoden, bei denen der Hund selbst nicht aktiv werden muss. Er liegt auf einer Unterlage oder dem Behandlungstisch. Diese Hundephysiotherapie läuft ruhig und entspannt ab. Der Therapeut nimmt sich hierbei viel Zeit.

Methoden der aktiven Hundephysiotherapie

Diese Physiotherapie für den Hund ist eine Bewegungstherapie. Genutzt wird dabei unter anderem ein Unterwasserlaufband für den Hund. Die Ziele sind der Aufbau von Muskeln, die Schulung des Gleichgewichts und der Beweglichkeit sowie die Verbesserung der Koordination und Kondition des Hundes. Neben dem Unterwasserlaufband für den Hund gibt es noch mehr Hilfsmittel und Geräte für die aktive Hundephysiotherapie. Das kontrollierte Lauftraining auf dem Unterwasserlaufband für den Hund ist eine effektive Methode, die bei der Rehabilitation nach Operationen eingesetzt wird.

Sie trainiert die Kondition und Muskulatur neu und kontrolliert auf.

Der Therapeut kann die Geschwindigkeit des Unterwasserlaufbandes für den Hund langsam steigern, wobei er bei einem momentanen Ist-Zustand beginnt. Zugleich arbeitet er am Gangbild. Das beugt bei der Physiotherapie für Hunde gefährlichen Fehlbelastungen vor. Das Laufband kann in einem Steigungswinkel verstellt werden. Damit lässt sich während der Physiotherapie für den Hund das Bergauflaufen simulieren, das der Kräftigung der Hinterhand dient. Das Wasser wird beheizt, die Hundephysiotherapie läuft also sehr angenehm ab. Der Hund trainiert auch gegen den Wasserwiderstand.

Die Wärme und der Auftrieb entlasten seine Gelenke, fördern die Durchblutung und ermöglichen bei der Physiotherapie für den Hund schmerzfreie Bewegungen. Physiotherapie für Hunde kann auch Schwimmen in einem beheizten Pool beinhalten. Auch das fördert das Training der Muskeln und der Kondition unter Schonung der Gelenke. Bei dieser Physiotherapie für den Hund erhält das Tier eine Schwimmweste. Der Therapeut steigt mit ins Becken und steuert die Bewegungen des Hundes.

Cavaletti- und Slalomtraining bei der Physiotherapie für den Hund

Die Physiotherapie für Hunde kann im Rahmen der Beweglichkeits- und Koordinationsübungen auch Cavaletti- und Slalomtraining einsetzen. Hierbei geht es um langsame Stangenarbeit: Der Hund steigt oder schlängelt sich an Stangen entlang. Wichtig sind bei der Hundephysiotherapie langsame, kontrollierte Ausführungen der betreffenden Übungen.

Eine weitere Möglichkeit der Physiotherapie für Hunde ist das aktive Bewegungstraining auf einem Wackelbrett.

Außerdem kommen diese Hilfsmittel bei der Hundephysiotherapie für Hunde zum Einsatz: Pezzibälle, Schaumstoffblöcke, Trampoline und Schaukelbretter. Diese Form der Physiotherapie für den Hund fördert dessen Konzentration: Er muss durch seine Muskelspannung Bewegungen eines Wackel- oder Schaukelbretts ausgleichen. Eine Kombination ergibt sich bei der Physiotherapie für Hunde durch isometrische Übungen. Bei diesen baut Therapeut Druck in Körperregionen des Hundes auf. Dieser hält mit der Anspannung seiner Muskulatur dagegen. Der Therapeut kann den Druck so anpassen, dass er gezielt die Schwächen des Hundes reduziert. Wiederum werden die Gelenke dabei nicht belastet.

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Passive Hundephysiotherapie

Die passive Physiotherapie für Hunde nutzt viele der Methoden, die auch bei der menschlichen Physiotherapie zum Einsatz kommen. Sie sollen das Gewebe lockern, den Stoffwechsel und die Durchblutung anregen, Blockaden der Gelenke beheben und Schmerzen lindern.

  • Kälteanwendungen: Die Kälte zieht das Gewebe zusammen, was die Durchblutung verringert. Bei einem mechanischen Trauma wirkt dies schnell schmerzlindernd.
  • Wärmebehandlungen: Hierbei kommen Rotlicht, heiße Rollen oder Körnerkissen zum Einsatz. Die Wärme entspannt die Muskulatur und fördert die Durchblutung. Damit lassen sich weitere Behandlungsmethoden vorbereiten.
  • Massagen: Wie beim Menschen wendet der Masseur auch bei der Physiotherapie für Hunde verschiedene Griff- und Streichtechniken an, allerdings etwas andere als beim Menschen. Die Griffe wirken tief in das Gewebe hinein und lösen Verspannungen der Muskulatur. Neben der Massage mit der Hand kommen bei der Physiotherapie für Hunde vielfach Bürsten zum Einsatz.
  • Manuelle Therapie: Hiermit wird der Fluss der Lymphe angeregt, was der Entschlackung dient.
  • Passivbewegungen: Damit kann die Hundephysiotherapie Blockaden der Gelenke lösen und deren Beweglichkeit unterstützen. Das ist unter anderem bei Arthrose hilfreich.
  • Dehnungstechniken: Diese Techniken der Physiotherapie für Hunde lindern Verspannungen und die dadurch ausgelösten Schmerzen. Sport- und Gebrauchshunde werden damit auf Einsätze vorbereitet. Die vorherige Dehnung minimiert das Verletzungsrisiko.
  • Magnetfeld-, Elektro- und Lasertherapie: Die Strahlen, Felder und Ströme wirken vielfältig auf das Gewebe. Mit den gezielten Reizen lassen sich Schmerzen lindern und Heilungsprozesse unterstützen. Auch regt die Physik die Stoffwechselvorgänge an und stimuliert die Nerven.

Es gibt neben diesen Klassikern noch weitere Methoden der Hundephysiotherapie. Dazu gehören beispielsweise die Dorntherapie, die Osteopathie, die Craniosacraltherapie, die Akupunktur, die Phytotherapie und die Anwendung von Blutegeln.

Wann ist die Physiotherapie für den Hund zu empfehlen?

Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates lohnt sich die Hundephysiotherapie genauso wie die für den Menschen. Doch auch prophylaktisch ist sie zu empfehlen. Des Weiteren wird sie – wiederum wie beim Menschen – nach Operationen eingesetzt.

Sie unterstützt den Genesungsprozess und hilft dem Hund, schnell wieder seine gewohnte körperliche Leistungsfähigkeit zu erlangen.

Gerade bei Verletzungen und Operationen des Bewegungsapparates gilt sie als essenziell. Dazu zählen Knochenbrüche, Bandscheibenoperationen, die Patellaluxation, die Operation des Cauda-Equina-Syndroms, der Kreuzbandriss und die Femurkopfresektion bei HD. Postoperative Ödeme lassen sich durch die Physiotherapie für Hunde vermeiden.

Eine Tierärztin macht einem verletzten Hund eine Hundepyhsiotherapie

Wie hilft die Hundephysiotherapie vorbeugend?

Prophylaktisch angewendet mindert die Physiotherapie für den Hund das Risiko einer Hüftgelenksdysplasie, einer Erkrankung der Kniescheibe und einer Entstehung von Spondylose. Auch Bandscheibenvorfälle treten durch eine prophylaktische Physiotherapie für Hunde seltener auf. Wie erwähnt werden Dienst- und Sporthunde durch die aktive Hundephysiotherapie auf ihre Einsätze vorbereitet, um ihr Verletzungsrisiko zu mindern – genauso wie Fußballprofis.

Kosten der Hundephysiotherapie

Tierärzte rechnen die Leistungen nach GOT ab, Hundephysiotherapeuten können die Preise frei gestalten. Sie bewegen sich zwischen 25 und 45 Euro pro Einheit (30 bis 60 Minuten). Manche Krankenversicherungen für Hunde sind bereit, diese Kosten zu übernehmen.